Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
Vom Netzwerk:
Lagerführer in den Dachau-Nebenlagern Friedrichshafen und Überlingen am Bodensee. Schutzhaftlagerführer Franz Hofmann ( AV , Bl.  1355 ): »Ich habe damals nicht gesehen, wie die Gaskammer nach der Vergasung wieder geöffnet und die Gaskammer geräumt wurde. Dies habe ich mir im Führerheim und in der Unterkunft von SS -Offizieren erzählen lassen. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an den Untersturmführer Grünberg.« Hofmann, »kurze Zeit nach dem Zusammenbruch« mit Grünberg auf der Flucht: »Ich fuhr damals mit ihm zusammen durch Deutschland und wollte nach Hamburg. In Thüringen habe ich mich von ihm getrennt. Grünberg war Kompanieführer einer Wachmannschaft und hatte in dieser Eigenschaft mit den Vergasungen zu tun.« Gastwirt in Wischhafen (zu Grünberg siehe den Artikel über Menachem Litschi). Grünberg: »Die Vergasungsanlagen habe ich nicht besichtigt.«

Gruenke , Walter
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    *  12 . 4 . 1906 . SS -Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). Verbleib unbekannt. – Auschwitz-Urteil: »Allen war unter schwersten Strafen verboten, sich an Häftlingsgut zu vergreifen. Es gab aber kaum SS -Angehörige, die sich nicht am Geld, den Devisen, Wertgegenständen, an der Wäsche und Kleidung und anderen Dingen, die man den zur Vernichtung nach Auschwitz verbrachten Juden abgenommen hatte, bereicherten.«

Grunwald , Ajzyk
    Opfer von Versuchen zur Massensterilisierung mit Röntgenstrahlen, Nr.  132517
    *  1923 . Bericht Grunwald (Auszug): »In Auschwitz wurde ich im Sommer 1943 mit 20  Kameraden im Alter von 20 – 24  Jahren ausgesucht. Es wurden nur kräftige junge Männer gewählt. Ich wurde röntgenbestrahlt. Im Anschluß daran trat eine außerordentlich schwere und schmerzhafte Verbrennung an Bauch, Schenkel und Genitalorganen auf. 6  Wochen später wurde ich unter Lumbalpunktion operiert. Es wurden beide Hoden entfernt. Nach dem Eingriff hatte ich 8  Tage starkes Fieber. Im Oktober 1943 arbeitete ich dann wieder in der Schneiderei des Lagers. Ich versuchte, trotz meines sehr schlechten Allgemeinzustandes, diese Arbeit durchzuführen, um nicht erneut Versuchen ausgesetzt zu sein.« Grunwald zu den Folgen (im ärztlichen Gutachten Punkt für Punkt bestätigt): »Trotz der Behandlung konnte die Harnröhrenstriktur [Verengung] nicht beseitigt werden, und ich uriniere durch eine Harnfistel des Dammes. Prof. A. schlägt aber, da auch diese Fistel schlecht funktioniert, eine erneute Operation vor: er möchte den Harnausgang in den Mastdarm verlegen. Es wurde eine Hautüberpflanzung vom rechten Oberschenkel auf den Penis und eine zweite von einer gesunden Stelle des linken Oberschenkels auf die röntgenverbrannte Stelle vorgenommen. Diese Überpflanzungen haben zwar gehalten, aber die Hautentnahmestellen haben sich kelloidartig verändert. Ich habe mich 1946 verheiratet, bin aber aufgrund meines Zustandes 1952 geschieden worden.« Grunwalds gesamte Familie, Eltern, ein Bruder, drei Schwestern, waren ermordet worden. Q.:  SP .

Grundschok , Helmut
    SS -Unterscharführer
    *  18 . 8 . 1922 Guttentag in Schlesien. Klempner. Ende 1939 in Dachau, 1941 in Auschwitz. Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) in Monowitz, ab September 1943 im Außenlager ( AL ) Jawischowitz, Kommandoführer im AL Eintrachthütte. Am 12 . 3 . 1948 in Krakau zu 10  Jahren Haft verurteilt (HvA  17 ). Nach 1945 in Nordrhein-Westfalen.

Gruszkowski , Abram
    Jüdisches Sonderkommando
, Nr.  80818
    * Mai 1906 . Ankunft Auschwitz am 8 . 12 . 1942 aus dem Ghetto Grodno. Von 1000 Deportierten werden 769 sofort in der Gaskammer erstickt. Mithäftling Dov Paisikovic: »Manchmal herrschte beim Verbrennen ein derartiger Hochbetrieb, daß die Leichen nicht sofort in den Verbrennungsofen hineingeschoben werden konnten. Das war insbesondere dann der Fall, wenn die SS auf die Räumung der Gaskammer drängte, weil neue Transporte hereingeführt werden sollten. Die Leichen lagen dann vor den Verbrennungsöfen auf Haufen. Da in dem Verbrennungsraum eine große Hitze herrschte, quollen die auf dem Haufen liegenden Leichen stark an.«

Grynberg , Rywka
    Versuche mit Blutaustausch, Häftling Nr.  52318
    *  10 . 4 . 1910 . Ankunft Auschwitz am 2 . 8 . 1943 aus Drancy. Von 1000 Personen werden 727 sofort in der Gaskammer ermordet. Nur 55  Frauen überleben die Selektion und werden alle auf Versuchsblock  10 gebracht. Neben den

Weitere Kostenlose Bücher