Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
b. Reval und Chef aller Konzentrationslager in Estland. Dezember 1944 Kommandant KZ Kaufering (Raim). † Todesurteil am 22 . 12 . 1947 in Krakau, Hinrichtung 23 . 1 . 1948 ebenda.
B
Baatz , Otto
SS -Rottenführer
* 24 . 3 . 1906 Mescheide, Kreis Bitterfeld. Klempner. 1937 NSDAP (Nr. 4985140 ). Ab 25 . 6 . 1940 – von Anfang an – in Auschwitz. Standortverwaltung, Technische Abteilung. Verbleib unbekannt.
Bablick , Josef Wolfgang
SS -Unterscharführer
* 20 . 7 . 1920 Wildenroth. Ende 1944 beim Standortarzt. Nach 1945 in Bayern. – Die damals 19 jährige ungarische Jüdin Cypora Lustmann (Nr. A- 14183 ) über eine Selektion im Birkenauer Krankenbau ( AV , Bl. 5958 ): »Alle mußten vom Bett aufstehen und nackt vor den beiden Ärzten antreten. Dr. Mengele und Dr. König betrachteten jede Frau genau und beschlossen über sie: links zum Tode und rechts zum Leben. Ich stand ebenfalls nackt vor ihnen, sie schauten mich an und befahlen mir, nach rechts zu gehen.«
Bach , Karl
SS -Sturmmann
* 14 . 9 . 1911 Mekkers, Kreis Meiningen. Wachmannschaft. † 22 . 8 . 1941 Auschwitz. – Häftling Koenig: »Der Anblick unserer Kolonne muß schreckenerregend gewesen sein. Auf beiden Seiten der Marschkolonne gingen mit Maschinengewehren bewaffnete SS -Männer, die Waffen immer schußbereit. Sie trugen auch lange Peitschen, mit denen sie auf die Häftlinge einschlugen, wenn diese die Marschordnung nicht einhalten konnten. Der Rückmarsch am Abend war noch düsterer, denn es gab dann entweder Verletzte oder Sterbende, die man buchstäblich mitschleifte.«
Bach , Siegfried
SS -Rottenführer
* 27 . 9 . 1913 Weißenfels. Elektromonteur. NSDAP 1937 (Nr. 5540843 ). Zum Aufbau des Werks Buna-Monowitz zeitweise in Auschwitz. Verbleib unbekannt. – Buna-Häftling Primo Levi zum Leben im KZ der I.G. Farben: »Wir sind die Sklaven der Sklaven, denen jedermann befehlen kann.«
Bach-Zelewski , Erich von dem
SS -Obergruppenführer und General der Polizei ( 1944 )
* 1 . 3 . 1899 Lauenburg/Pommern. Berufssoldat. 1930 NSDAP ( 489101 ), 1931 SS (Nr. 9831 ). 1932 MdR. 1934 SS -Führer in Ostpreußen, 1936 im SS -Oberabschnitt Süd-Ost in Schlesien, 1938 ebenda Höherer SS - und Polizeiführer ( HSSPF ) mit Sitz in Breslau. Nach der ersten Flucht eines Häftlings (Tadeuz Wiejowski am 18 . 7 . 1940 ) Befehl, die der Fluchthilfe verdächtigen polnischen Zivilarbeiter zu erschießen und das Gebiet um Auschwitz im Umkreis von 5 Kilometern zu »säubern« (Czech). Bach-Zelewski am 22 . 7 . 1940 an Höß: »Ich stelle anheim, die Exekutionen so durchzuführen, daß sie eine Warnung für diejenigen sind, die sich mit ähnlichen Gedanken tragen.« Am 1 . 11 . 1940 Befehl, 40 Polen als Vergeltung für (angebliche) Gewalttaten in Kattowitz in Auschwitz hinzurichten (Hinrichtung 22 . 11 . 1940 ). Am 28 . 2 . 1941 Gastgeber Himmlers bei dessen Besuch in Auschwitz. Ab 22 . 6 . 1941 HSSPF Rußland-Mitte, Chef der Einsatzgruppe B (Mordeinheiten). Ab 21 . 6 . 1943 Bevollmächtigter Himmlers zur Bandenbekämpfung (Partisanen- und Judenvernichtung). August 1944 Niederschlagung des Warschauer Aufstands, u.a. mit der Sturmbrigade Dirlewanger, in der auch entlassene kriminelle Häftlinge aus Auschwitz morden (die Mordbrennerbande des SS -Oberführers Oskar Dirlewanger bestand vorwiegend aus kriminellen KZ -Häftlingen und war für ihre Grausamkeit berüchtigt). Nach der Kapitulation am 2 . 10 . 1944 Verschleppung der Bevölkerung u.a. nach Auschwitz. Ende 1944 / 45 Stabschef des Befehlshabers des Ersatzheers. Im Nürnberger Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher (Internationales Militär-Tribunal) Kronzeuge (!) der Anklage. Wohnsitz Roth b. Nürnberg. 1961 wegen Beteiligung an der Röhm-Affäre zu 4 Jahren 10 Monaten, 1962 wegen Ermordung dreier Kommunisten 1933 zu lebenslanger Haft verurteilt. † 8 . 3 . 1972 München.
Bacon , Jehuda
Häftling Nr. 168194
* 28 . 7 . 1929 Mährisch Ostrau. Ankunft Auschwitz – vierzehnjährig – am 16 . 12 . 1943 aus Theresienstadt. Bacon: »Im Herbst 1942 wurde ich zusammen mit meinen Eltern in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Dort verblieben wir bis Mitte Dezember 1943 . Dann wurden wir, d.h. meine Eltern, eine Schwester und ich, in einem großen Transport nach Auschwitz-Birkenau gebracht. Mit meinen Familienangehörigen kam ich dann in Birkenau in den Lagerabschnitt BIIB , in das sog. Theresienstädter Lager. Im Juni 1944 [nach Ermordung der
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