Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
fand an einem sog. ›Massengalgen‹ statt. Die zu Tötenden wurden mit einem Holzknebel im Mund herangeführt. Der Knebel war mit Draht an den Ohren befestigt. Außerdem waren die Todeskandidaten völlig ausgemergelt.« Nach 1945 Waldarbeiter unter dem Namen
Karl Neumann
. Verhaftung am 20 . 12 . 1960 . Baer (zit.n. Massentötungen): »Ich bin nur Lagerkommandant von Auschwitz I gewesen. Die Vergasungen fanden im Lager II – Birkenau statt.« † 17 . 6 . 1963 U-Haft in Frankfurt am Main.
Bärtele , Wilhelm
Häftlings-Geld-Verwaltung ( HGV )
* 23 . 1 . 1904 Ulm. SS -Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung Gefangenen-Eigentums-Verwaltung, eine Unterabteilung der HGV zum Raub der Geldwerte der Ermordeten. »Arische« Häftlinge mußten ihre mitgeführten Geldbeträge bei der HGV deponieren, durften sich aber Geld von Angehörigen schicken lassen. Dafür erhielten sie Lagergeld, mit dem sie in der Lagerkantine z.B. Zigaretten, Briefmarken usw. kaufen konnten. Standortbefehl vom 27 . 7 . 1943 : »Besuch der Familie vom 29 . 7 .– 12 . 8 . 43 «. † 4 . 7 . 1965 Ulm.
Bärwolf , Hans
Zentral-Bauleitung
* 25 . 2 . 1909 Ulleben, Kreis Gotha. SS -Unterscharführer. Fahrbereitschaft ZBL . Nach 1945 im Kreis Uelzen.
Bäune , Karl
SS -Sturmmann
* 25 . 10 . 1923 Neuenkirchen. Ab August 1944 in Auschwitz. 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt.
Baier , Ferdinand
SS -Rottenführer
* 2 . 11 . 1901 Wien. Ab April 1941 in Auschwitz. Blockführer im Arrest- und Exekutionsblock (Block 11 ) sowie Zentral-Bauleitung. Kommandanturbefehl Nr. 25 / 43 : »Besuch der Ehefrau v. 11 .– 17 . 6 . 43 «. Standortbefehl Nr. 37 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 3 .– 27 . 9 . 43 «. 1948 in Krakau zu 10 Jahren Haft verurteilt (LaV). Wohnsitz in Wien. – Blockführer unterstanden dem Rapportführer und waren für die Disziplin in den Häftlingsblocks verantwortlich. Rapportführer Kaduk im Auschwitz-Prozeß zur Frage, wer Rampendienst hatte: »Alle Blockführer und Rapportführer.«
Bailer , Josef
Führer der Hundestaffel
* Nicht ermittelt. Kommandanturbefehl vom 4 . 8 . 1942 : »Mit sofortiger Wirkung wird der nach hier kommandierte Hauptwachtmeister der Schutzpolizei Josef Bailer mit der Führung der Hundestaffel beauftragt und ist somit für die Ausbildung und den Einsatz der Schutzhundeführer verantwortlich.« Standortbefehl Nr. 12 / 43 : »Besuch der Ehefrau in der Zeit vom 21 . 4 .– 5 . 5 . 1943 «. Auschwitz-Anklage: »Auf Befehl des Wirtschaftsverwaltungshauptamtes vom 16 . Oktober 1942 wurde in Birkenau ein bestens eingerichteter Hundestall gebaut, der für die Unterbringung von 250 Polizeihunden berechnet war und 81 000 Reichsmark kostete. Aus der erhalten gebliebenen Baukorrespondenz ist ersichtlich, daß bei der Anfertigung des Bauplanes für den Hundestall das Gutachten des Lagerveterinärs eingeholt und alles darangesetzt wurde, damit die Hundeställe in jeder Beziehung den neuzeitlichen sanitären Anforderungen entsprachen. Als die Instandsetzung von Dächern der Hundeboxen aufgeschoben wurde, drohte der Hundestaffelführer mit dem Rücktritt von seinem Posten, weil er für eventuelle Erkrankungen der Hunde infolge der nicht regendichten Dächer die Verantwortung nicht übernehmen könne.«
Baingo , Theodor
SS -Unterscharführer
* 4 . 11 . 1910 . SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Jawischowitz und Golleschau. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Bajerke , Alfred
SS -Unterscharführer
* 26 . 12 . 1902 Lodz. Strumpfwirker. Buchenwald, Majdanek, April 1944 Auschwitz, Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) im Außenlager Gleiwitz II . Am 1 . 6 . 1948 in Krakau zu 15 Jahren Haft verurteilt, am 30 . 4 . 1955 auf 10 Jahre reduziert (HvA 14 ). † 6 . 1 . 1974 Kirchheim/Teck.
Bajnwelzweig , Zeysach
Jüdisches Sonderkommando
* 27 . 10 . 1895 Gorna. Ankunft Auschwitz am 4 . 3 . 1943 aus Drancy. Chaim Herman: »Beim Aussteigen gab es schon einige Tote und Wahnsinnige.« Von 1000 Deportierten werden 881 sofort in der Gaskammer ermordet. Alle 100 zurückgestellten Männer, darunter Bajnwelzweig, müssen ins Gaskammerkommando. Höß (Aufzeichnungen): »Im Auskleideraum wurde ihnen durch die dort beschäftigten Häftlinge des Sonderkommandos in ihrer Sprache gesagt, daß sie hier nun zum Baden und zur Entlausung kämen, daß sie ihre Kleider ordentlich zusammenlegen sollten und vor allem den Platz zu merken hätten, damit sie nach
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