Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
liegen die bereits Erschossenen. Ein breiter Blutstrom zieht sich zu dem Abfluß in der Mitte der Halle. Ihre Füße färben sich rot vom Blut, in dem sie stehen. Manch einer erkennt mit einem Aufschrei unter den teilweise röchelnd Daliegenden einen nahen Verwandten, vielleicht den Vater.«
Kröger , Emil
SS -Rottenführer
* 31 . 7 . 1904 Hastenbeck. Ab Oktober 1944 in Auschwitz, Wachmannschaft Monowitz. 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Krömer , Adolf
Leiter der SS -Apotheke
* 19 . 5 . 1890 Roben b. Leobschütz. SS -Sturmbannführer ( 1943 ). Ab 20 . 11 . 1941 in Auschwitz. Das LG Frankfurt im Urteil gegen Burger: »Die Apotheke stellte die für die Gaslieferungen eingehenden Rechnungen als sachlich richtig fest, was zur Voraussetzung hat, daß sie die Lieferungen vorher kontrollierte.« Beteiligt an Selektionen auf der Rampe. Standortbefehl vom 15 . 9 . 1943 :
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Jan Sikorski, Häftlingsapotheker, Nr. 18612 ( AV , Bl. 5539 ): »Krömer war schon ein älterer Herr. Er war katholisch. Ich kann mich daran erinnern, daß er gesagt hat, die Juden hätten kein Recht zu leben.« † 17 . 2 . 1944 Lazarett in Auschwitz.
Kroh , Ernst
SS -Unterscharführer ( 1942 )
* 7 . 8 . 1910 Fischern b. Karlsbad. 1942 / 43 Blockführer Block 11 , genannt Todesblock. Erschoß Häftlinge an der
Schwarzen Wand
. † Vom AG Groß-Gerau 1953 für tot erklärt. Broad über die Erschießungen: »Ein ausgesucht starker Gefangener des Reinigungspersonals bringt im Laufschritt die ersten beiden Opfer. Er hält sie an den Oberarmen fest und drückt sie mit dem Gesicht gegen die Wand. Obwohl diese wandelnden Skelette, von denen manch einer monatelang in den stinkenden Kellerzellen sein Dasein fristete, wie man es keinem Tier zumuten würde, kaum noch auf den Beinen stehen können, rufen viele von ihnen in dieser letzten Sekunde ›Es lebe Polen‹ oder ›Es lebe die Freiheit!‹ Der Henkersknecht beeilt sich dann jedesmal mit dem Genickschuß.«
Kroth , Otto
SS -Rottenführer
* 18 . 12 . 1912 Mittelseemen. SS -Totenkopf-Sturmbann. † 30 . 1 . 1944 Heilanstalt Seltersberg.
Krüger , Ingeborg
KZ -Wärterin
* 21 . 12 . 1922 Hamburg. KZ -Kollegin Stiwitz: »Ich kenne sie von Ravensbrück als Hundeführerin. Ich glaube, sie hatte ihren eigenen Hund dabei.« SS -Aufseherin des Frauenlagers im Stammlager (HvA 20 ). Krüger ( AV , Bl. 8139 ): »Im übrigen möchte ich nochmals betonen, daß ich weder während meiner informatorischen Beschäftigung in Ravensbrück noch im KL Auschwitz keine [sic] strafbaren Handlungen begangen habe, und zwar weder aus eigener Initiative noch auf Befehl.« Berufsangabe: Kriminalobermeisterin.
Krümmer , Martin
Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
* 22 . 11 . 1921 Heufeld/Serbien. SS -Rottenführer. In Auschwitz bis 27 . 11 . 1944 . Nach 1945 in Buenos Aires.
Krug , Heinrich
Zentral-Bauleitung
* 20 . 8 . 1912 Kassel. SS -Unterscharführer, laut KZ -Kollege Huley für den Aufbau der Steinbaracken in Birkenau zuständig. † Gilt als vermißt.
Krug , Kurt
SS -Unterscharführer
* 20 . 6 . 1909 Boilstädt b. Gotha. Beamter. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Ordonnanz im SS -Führerheim. Rapportführer im Außenlager Eintrachthütte (HvA 17 ). Nach 1945 in Bad Vilbel.
Krumey , Hermann
Stellv. Kommandoführer des Sondereinsatzkommandos ( SEK ) Eichmann in Budapest ( 1944 )
* 18 . 4 . 1905 Mährisch-Schönberg. Drogist. 1935
Sudetendeutsche Partei
(SdP), Ersatzorganisation der verbotenen NSDAP . 1938 NSDAP und SS (Nr. 310441 ), Obersturmbannführer. Ende 1939 bei einem Liquidationskommando für »Polaken, Juden und solches Gesindel« (Krumey). 1940 Leiter der
Umwandererzentrale
( UWZ ) Lodz. Die Umwandererzentralen waren am 11 . 11 . 1939 gegründete und dem Reichssicherheitshauptamt unterstellte Dienststellen für die »Aussiedlung« von Polen und Juden. Die »Evakuierung« (Tarnwort für Vernichtung) besorgten die örtlichen Polizeistellen. Die UWZ Lodz hatte zahlreiche Außenstellen, z.B. in Zamosc. Laut SS -Standartenführer Hans Ehlich ( RSHA ) zuständig für die »gesamte Absiedlung der Fremdvölkischen« im Warthegau und in Teilen des Generalgouvernements. Laut LG Frankfurt ( 4 Js 908 / 62 ) veranlaßte Krumey, daß arbeitsunfähige Personen nach Auschwitz deportiert wurden: »Er hat ferner zugelassen, daß
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