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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Häftlingen im großen Stil. Diese Abspritzungen mittels Phenol wurden bis zum April 1943 fortgesetzt.« Fejkiel schätzt die Zahl der »abgespritzten« Häftlinge auf 20 000 – 30 000 .

Müller , Rolf
    SS -Unterscharführer
    *  30 . 6 . 1912 Leipzig. Kommandanturbefehl Nr.  21 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 12 .– 14 . 6 . 43 «. Verbleib unbekannt. – Baretzki im Auschwitz-Prozeß: »Was in Auschwitz geschehen ist, war schlimm. Ich bin 1943 auf Urlaub gewesen und habe meiner Mutter davon erzählt. Sie hat es mir nicht geglaubt.«

Müller , Rudolf
    SS -Oberscharführer
    *  13 . 12 . 1920 Troppau, heute Opava/Tschechien. Nach 1945 in Bayern.

Müller , Willi
    SS -Oberscharführer
    *  9 . 3 . 1903 Mechterstedt/Gotha. Februar 1941 bis August 1943 SS -Totenkopf-Sturmbann und Kommando Landwirtschaft. Verbleib unbekannt. – Die Gefangene Wanda Urbanska (StAu  II ): »Auf das Feld fuhren Lastkraftwagen, die voll mit einem grauen Dünger – so wurde uns das gesagt – beladen waren. Mit den Fingern waren scharfe Knochenstückchen zu spüren. Wir konnten nur schwer glauben, daß wir die sterblichen Überreste unserer Gefährten verteilten.«

Müller-Darss , Franz
    Beauftragter des Diensthundewesens im Persönlichen Stab des
RFSS
    *  29 . 4 . 1890 Lindau/Nordhannover. Forstassessor in Born-Darss auf Rügen. 1933 NSDAP (Nr.  2 225286 ) und SS (Nr.  277284 ), Brigadeführer ( 1944 ). 1941 Präsident des Reichsverbands für Hundewesen. Als Himmlers Beauftragter zuständig für das
Schutz- und Wachhundewesen
der KZS . Ab Juni 1942 Leiter der Hauptabteilung D I/ 6 (Hundewesen) im SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt (Perz). Die Diensthunde wurden in Auschwitz u.a. dazu benutzt, Menschen zu den Krematorien zu hetzen. Filip Müller: »Vor allem Väter und Mütter mit kleinen Kindern waren den bösartigen Attacken der Hunde ausgesetzt. Wer zu Boden fiel und im Staub lag, stand lebend nicht mehr auf.« †  1978 . Q.: Schulte.

Münch , Hans
    Stellv. Leiter der
Hygienisch-Bakteriologischen Untersuchungsstelle der Waffen-
SS und Polizei Süd-Ost, Auschwitz, Oberschlesien. SS -Untersturmführer ( 1944 )
    *  14 . 5 . 1911 Freiburg/Br. Sohn eines Forstmeisters. Bakteriologe. 1937 NSDAP , 1938 Staatsexamen, 1939 Promotion. Im Sanitätsamt der Waffen- SS .  1943 SS -Hygiene-Institut Berlin. Ab Juli 1943 am Hygiene-Institut der Waffen- SS in Rajsko. Herbst 1943 Ausbildungskurs an der SS -Ärztlichen Akademie in Graz. Laut Lasik (Personal)
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. Münch ( AV , Bl.  4602 ff.): »Sobald dann bekannt wurde, daß in neuen Blocks Typhus oder eine andere Seuche ausgebrochen war, wurden sämtliche Insassen dieses Blocks vergast.« 1945 zunächst unter falschem Namen, Dezember 1946 Auslieferung an Polen (Münch: »Die Polen behandelten uns so gut, wie es die bescheidenen Verhältnisse zuließen«). Freispruch am 22 . 12 . 1947 in Krakau, da Überlebende bezeugten, daß er Gefangene anständig behandelte, und Münch das Gericht überzeugte, »niemals« in der NSDAP gewesen, zur SS zwangsweise gekommen zu sein und niemals mit Menschenversuchen zu tun gehabt zu haben (in Rajsko wurde Schenkel-, Bauchfleisch und Brüste ermordeter Frauen als Nährböden für Bakterienzuchten zu einer konzentrierten Brühe – genannt
Menschenbouillon
 – verkocht). Münch am 25 . 11 . 1954 in der Strafsache gegen den Zyklon-B-Lieferer Gerhard Peters ( 4  Ks  4 / 48 StA Frankfurt): »Ich war zweimal anwesend, als die Vergasungsräume nach durchgeführten Tötungen geöffnet wurden.« Im Prozeß gegen Johann Paul Kremer wichtigster Entlastungszeuge, indem er laut Urteil – wahrheitswidrig – behauptet, daß die Aussonderung an der Rampe »weitestgehenst durch die SS -Wachmannschaften und die dazu abgestellten Häftlinge [!] vorgenommen wurde, während der SS -Arzt sich praktisch auf eine Art Oberaufsicht beschränkte.« Münch 1998 über Auschwitz (Verfahren 7101 Js 602 / 98 StA Hamburg): »Ich kann hier Versuche machen, die normal gar nicht möglich sind. Die man also [sonst] mit Kaninchen machen muß.« Münch infizierte Häftlingen die Zähne mit Eiter, um den Zusammenhang zwischen vereiterten Zahnwurzeln und Rheuma nachzuweisen. Nach 1945 Arzt im Allgäu. Am 4 . 1 . 2000 Einstellung Ermittlungsverfahren StA Frankfurt wegen dauernder Verhandlungsunfähigkeit. †  2001 .

Münkel , Friedrich
    SS -Oberscharführer
    *  7 . 5 . 1916 Meyenfeld, Sohn eines Viehhändlers. Feinmechanikerlehre.

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