Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
1934 SS (Nr. 256838 ), 1935 NSDAP , als Freiwilliger zur SS -Verfügungstruppe. Mitte 1943 Zugang aus Dachau. Standortverwaltung, Abteilung Bekleidung, zuständig für die Schuhmacherwerkstätten. Münkel: »Im übrigen war mir die Herkunft der einzelnen Schuhe nicht bekannt.« Standortbefehl Nr. 46 / 43 : »Besuch der Familie vom 20 . 10 . 43 bis auf weiteres«. Bis 2 . 10 . 1944 in Auschwitz, danach Verwaltungsführerschule Arolsen. Berufsangabe nach 1945 : Bezirksreisender. Münkel: »Die Vergasungen und Verbrennungen in Birkenau waren bei uns allgemein bekannt.« Aussage: AV , Bl. 8600 ff.
Münz , Alfred
SS -Unterscharführer
* 13 . 3 . 1911 Görschlitz, Kreis Bitterfeld. Vom 14 . 10 . 1940 bis zum Ende in Auschwitz. Bataillonsführer. Am 2 . 3 . 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt.
Mürth , Wilhelm
SS -Rottenführer
* 1 . 2 . 1916 Honigberg/Rumänien. Ab Oktober 1941 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann (der SS -T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). Am 30 . 12 . 1958 von Stuttgart nach Portland/ USA abgemeldet. – KZ -Arzt Kremer am 5 . 9 . 1943 in seinem Tagebuch: »Abends gegen 8 Uhr wieder bei einer Sonderaktion [Rampenselektion] aus Holland. Wegen der dabei anfallenden Sonderverpflegung, bestehend aus einem fünftel Liter Schnaps, 5 Zigaretten, 100 g Wurst und Brot, drängen sich Männer zu solchen Aktionen.«
Muhsfeldt , Erich
Kommandoführer der Krematorien (ab September 1944 )
* 18 . 2 . 1913 Neubruck in Brandenburg. Bäcker. SA 1933 bis 1937 , danach SS . 1939 NSDAP . SS -Oberscharführer. Laut Filip Müller ein bieder und harmlos aussehender Mensch von zierlicher Gestalt. Ab Juli 1940 in Auschwitz, Blockführer. November 1941 in Majdanek, Führer eines Leichenverbrennungskommandos, anfangs in Gruben, seit Juni 1942 im Krematorium. Ab Februar 1943 Ausgrabung und Verbrennung Tausender Leichen. Beteiligt an Rampenselektionen und zahlreichen Morden. Laut Urteil in Krakau »einer der grausamsten Schinder des Majdanek-Lagers, der unter anderen Mitteln der Tötung die Häftlinge auch in der Kloake zu ertränken pflegte«. Mai 1944 wieder in Auschwitz. Muhsfeldt am 19 . 8 . 1947 in Krakau über die Vorbereitung einer Vergasung ( MV , Bd. 41 ): »Hinter jedem Transport von Menschen, die in die Gaskammern getrieben wurden, fuhr ein Sanitätsauto mit dem Zeichen des Roten Kreuzes, in dem der diensthabende SS -Arzt zur Gaskammer gebracht wurde. Auch das für die Menschenvernichtung verwendete Zyklon wurde mit einem Fahrzeug des Roten Kreuzes befördert. Nachdem die Gaskammern mit Menschen gefüllt waren, schütteten eigens für diesen Zweck ausgebildete Sanitäter Zyklon in die Gaskammern. Diese Arbeit verrichteten sie in Gasmasken.« Muhsfeldt zu den Krematorien: »Ich bemerke, daß der Keller der Gaskammer im Krematorium I durch eine Trennwand in zwei kleinere Kammern aufgeteilt war. Das geschah deswegen, weil es vorgekommen war, daß nachts kleinere Transporte eingetroffen waren, für die es nicht lohnte, die großen Gaskammern mit Gift zu füllen. Es ging also um Einsparung des Zyklongiftes. In diesen Krematorien wurde in jede Verbrennungskammer drei Leichen von Erwachsenen gelegt. Kinderleichen galten als Zugabe. Das Verbrennen einer solchen Ladung dauerte etwa eine halbe Stunde. Die Öfen dieser Krematorien waren leistungsfähiger als die Öfen in Majdanek.« Tötete Häftlinge massenhaft per Genickschuß. März 1945 in Flossenbürg. Im
Flossenbürg-Hauptprozeß
von US -Militärgericht am 22 . 1 . 1947 zu lebenslanger Haft verurteilt und an Polen ausgeliefert. † Todesurteil am 22 . 12 . 1947 in Krakau und Hinrichtung.
Mulka , Robert
Adjutant von Höß
* 12 . 4 . 1895 Hamburg. Sohn eines Postassistenten. 1920 wegen Hehlerei zu acht Monaten Gefängnis und zwei Jahren Ehrverlust verurteilt ( 1936 vom NS -Justizministerium aus Strafregister getilgt). Betreiber einer Inland- und Export-Agentur. Juni 1941 SS , Hauptsturmführer. Februar bis April 1942 Kompanieführer der 1 . SS -Wachkompanie. Mai 1942 vertretungsweise, Juni 1942 Stellv. Adjutant. Ab 6 . 7 . 1942 ( KB ) Stabsscharführer – Spieß – des KZ Auschwitz: Chef der Adjutantur, u.a. Leiter der Fahrbereitschaft. KZ -Kollege Schillhorn: »Der zweite Mann im Lager hinter Höß.« September 1942
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. Als Adjutant »mit eiserner Strenge und brutaler Härte« (Urteil) verantwortlich für die »Abwicklung« der Transporte von der Ankunft bis zur
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