Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Wiesel über die Ankunft: »Alle zwei Meter stand ein SS -Mann und hielt seine Maschinenpistole drohend auf uns gerichtet. Hand in Hand folgten wir den anderen.«
Müller , Josef
SS -Schütze
* 30 . 1 . 1909 Obanya/Ungarn. Stabskompanie, danach in den Landwirtschaftskommandos Rajsko, Budy, Babitz, Harmense. Nach 1945 bei Fürstenfeldbruck.
Müller , Kurt
SS -Unterscharführer
* 14 . 4 . 1909 Harpersdorf/Thüringen. Harmonium-Hersteller. 1933 NSDAP , 1940 SS . Ab 15 . 10 . 1940 in Auschwitz. Januar 1943 Blockführer Block 11 , genannt Todesblock. Oktober 1943 Arbeitsdienstführer zunächst im Stammlager, dann im Frauenlager Birkenau (StAu I). April 1943
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Standortbefehl Nr. 42 / 43 : »Besuch der Base vom 23 . 9 . 43 bis auf weiteres«. † Todesurteil 22 . 12 . 1947 in Krakau, Hinrichtung. Laut Urteil wirkte er »Anfang 1943 bei der Tötung einer größeren Zahl der sowjetischen Kriegsgefangenen mit, die auf dem Schnee und bei Frost mit kaltem Wasser begossen wurden, so daß sie am Morgen einen Eisblock bildeten.«
Müller , Max
SS -Untersturmführer
* 12 . 9 . 1910 München. Kaufmann. 1930 NSDAP (Nr. 262990 ) und SS (Nr. 11725 ). Ab März 1943 Buchhalter und Leiter der Magazine der Filiale Auschwitz des SS -Unternehmens
Deutsche Ausrüstungswerke
( DAW ). Zuletzt DAW Dachau. Verbleib unbekannt.
Müller , Paul
SS -Obersturmführer
* 30 . 1 . 1896 Kiel. Handelsangestellter. Oktober 1933 SS (Nr. 179667 ), 1937 NSDAP (Nr. 4486232 ). 1939 / 40 KZ Sachsenhausen, danach Verwaltung KZ Flossenbürg. April bis Juni 1942 Kompanieführer der 1 . SS -Wachkompanie in Auschwitz. Steger über die Ankunft eines Frauentransports aus Ravensbrück März 1942 in Auschwitz: »Lange bevor die versiegelten Türen von den SS -Männern aufgestoßen wurden, hörten die Frauen die wütende Meute der speziell auf die Häftlinge abgerichteten Hunde und das Kommandogebrüll und die Flüche der schwer bewaffneten 1 . Wachkompanie unter dem Befehl ihres Obersturmführers Paul Heinrich Müller.« Juli 1942 Schutzhaftlagerführer (sic) des Frauenlagers im Stammlager, August 1942 überführt in das Frauenkonzentrationslager Birkenau. Laut Kommandanturbefehl vom 28 . 5 . 1944 mit der Führung des
SS -Totenkopf-Sturmbann
KL Auschwitz III
(Monowitz und Außenlager) beauftragt. September 1944 Führer des im selben Monat gegründeten Außenlagers Neustadt in Prudnik, Regierungsbezirk Oppeln, eine Weberei mit 400 Häftlingsfrauen.
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
am 30 . 1 . 1944 . † Vom AG Hohenlimburg 1953 für tot erklärt.
Müller , Peter
SS -Sturmmann
* 14 . 7 . 1909 Ruma/Kroatien. Ab 21 . 10 . 1942 in Auschwitz. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung, laut Alschwski später Küche Außenlager Neu-Dachs. Verbleib unbekannt. – Der ehemalige Häftling Jan Olbrycht am 10 . 12 . 1947 als Gutachter im Krakauer Auschwitz-Prozeß ( AV , Bl. 4526 ): »Infolge der ungenügenden Ernährung, qualitativ und quantitativ, und der dadurch verminderten Widerstandskraft des Organismus ist die riesige Anfälligkeit der Häftlinge für die verschiedensten Krankheiten, die Verbreitung unbedeutender Eiterungsprozesse in große Eiterherde und das epidemische Auftreten der Hungerkrankheit durchaus verständlich.«
Müller , Robert
T 4
* 14 . 1 . 1886 Schwientochlowitz. Psychiater der Anstalt Königslutter.
Goldenes Parteiabzeichen
. Ab 8 . 11 . 1940 in der Berliner Euthanasie-Zentrale zur Organisierung des Krankenmords, Adresse: Tiergartenstraße 4 (Tarnwort T 4 ). Selektierte auch KZ -Häftlinge zur Vergasung in den T 4 -Anstalten, Tarnwort:
Sonderbehandlung 14
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(s. Heyde). 1945 Verhaftung. † Suizid 2 . 6 . 1945 Jugendarrestanstalt Königslutter. Müller war am 28 . 7 . 1941 in Auschwitz an der Selektion von 575 Kranken beteiligt, das sind 4 , 9 % der damals etwa 13 000 Häftlinge. Die Opfer werden belogen, sie kämen in ein Sanatorium in Dresden, enden jedoch in der Vergasungsanstalt Sonnenstein in Pirna b. Dresden. Als die T 4 -Anstalten die Krankenmorde (»Euthanasie«) mittels Gas im Herbst 1941 einstellen, werden Behinderte fortan mittels Hunger und Vergiften ermordet. In Auschwitz wird, da die Häftlinge nicht mehr in T 4 -Anstalten vergast werden können, zunächst mit Spritzen gemordet. Fejkiel: »Etwa im Herbst 1941 begann das Abspritzen von
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