Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
unerschütterlich.«
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
September 1942 . Langbein (Menschen): »Im Herbst 1942 standen wir wieder einmal bei einem Abendappell in Reih und Glied. Schwarz, damals Lagerführer im Stammlager, ließ einen Häftling herausrufen, der offenbar gemeldet worden war. Ein älterer, völlig heruntergekommener Mann stand zitternd in seiner schäbigen Häftlingsmontur vor dem dicken, machtstrotzenden Lagerführer. Schwarz schlug mit aller Kraft auf den Muselmann ein und trat nach ihm, als er auf dem Boden lag. Ich kann nicht vergessen, wie er geiferte, seine Augen hervorquollen, wie sich sein Gesicht rötete.« Häftling Unikower ( AV , Bl. 1711 ): »Er war launisch und unberechenbar und war bei den Häftlingen und auch bei den SS -Leuten sehr gefürchtet. Er hat sehr viele Häftlinge auf dem Gewissen. Schwarz war einer der übelsten KZ -Leiter überhaupt.« Ab 18 . 2 . 1945 Kommandant des KZ Natzweiler-Struthof, das zu dieser Zeit nur noch aus Außenkommandos besteht. † Hinrichtung am 20 . 3 . 1947 im Wald der Gemeinde Sandweiher b. Baden-Baden.
Schwarz , Jehuda
Mengele-Zwilling
, Nr. A- 14095
* 4 . 8 . 1932 . Ankunft Auschwitz am 15 . 6 . 1944 aus Ungarn. Aussage: »Als Knabe wurde ich zu den Männern gestellt, die gesondert von den Frauen standen. Nach kurzer Zeit kam ein deutscher Offizier zu den Reihen der Männer und rief: ›Schwarz Kalman‹ – so hieß ich. Er nahm mich und meine Zwillingsschwester und stellte uns zur Seite. Es stellte sich heraus, daß meine Mutter gebeten hatte, mich, ›den Zwillingsbruder‹, wie sie sagte, der Familie anzuschließen, und das lenkte die Aufmerksamkeit Mengeles auf mich. Seit dieser Stunde sah ich weder meine Mutter noch meine große Schwester wieder.« Lehrer in Israel. Q.: MV , Bd. 22 .
Schwarz , Max , genannt Schatzmeister
Jüdisches Sonderkommando
* Etwa 1895 , aus Brezov. Slowakischer Jude. Zunächst im Fischl-Kommando im
Alten Krematorium
, verarbeitete im Krematorium III das den Ermordeten herausgebrochene Zahngold. Mithäftling Leon Cohen gegenüber Greif: »Er hatte ein kleines Labor. Er säuberte das Gold und trennte es von den organischen Resten, bis reines Gold übrigblieb. Dann schmolz er es ein und übergab den Deutschen die Goldbarren.«
Schwarzhuber , Johann
SS -Obersturmführer ( 1944 )
* 29 . 8 . 1904 Tutzing. Buchdrucker. März 1933 SS (Nr. 142388 ), Mai 1933 NSDAP (Nr. 1929969 ). In Dachau 1933 Wachmannschaft, 1935 Blockführer, 1938 Rapportführer (Spieß). September 1938 bis August 1941 Rapportführer in Sachsenhausen. Ab 9 . 9 . 1941 in Auschwitz, Führer von Arbeitskommandos. Vom 14 . 3 . 1942 bis 10 . 9 . 1944 Schutzhaftlagerführer des Männerlagers in Birkenau (Olbycht: »In sämtlichen Baracken war der Fußboden aus Lehm, der sich in Regenzeiten in Schmutzpfützen verwandelte, bei Trockenheit dagegen Staubwolken aufwirbelte«). September 1942
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. Standortbefehl Nr. 24 / 43 : »Besuch des Bruders mit Ehefrau vom 1 .– 31 . 7 . 43 .« Laut Filip Müller Februar 1944 beteiligt an der Selektion von 200 Häftlingen des Jüdischen Sonderkommandos, die anschließend in Majdanek ermordet werden. Laut Engelschall bei Niederschlagung des Aufstands der Krematoriumshäftlinge aktiv. November 1944 Schutzhaftlagerführer KZ Kaufering. Standortarzt Wirths am 26 . 11 . 1944 im Brief an seine Frau: »Schwarzhuber versetzt, seine Familie aber noch hier.« Ab 12 . 1 . 1945 Schutzhaftlagerführer in Ravensbrück. Schwarzhuber über die Januar 1945 in einem Schuppen installierte Gaskammer (zit.n. Massentötungen): »Ich war bei einem Gasen anwesend. Es wurden 150 Frauen auf einmal in die Gaskammer gezwungen. Hauptscharführer Moll gab den Frauen den Befehl, sich auszukleiden, und teilte ihnen mit, daß sie eine Entlausung mitmachen würden.« Todesurteil britisches Militärgericht Hamburg am 3 . 2 . 1947 im
Ravensbrück-Prozeß
. † Hinrichtung 3 . 5 . 1947 Hameln. Häftlingsarzt Wolken in einem Bericht vom 17 . 4 . 1945 ( AV , Bl. 6966 ): »Am 5 . 12 . 1943 kam aus Flossenbürg ein Transport von kranken Häftlingen, ca. 80 von ihnen [kriegsversehrte sowjetische Gefangene] wurden auf Befehl des Lagerführers bei dem herrschenden Frost in den Schnee gelegt und sollten dort übernachten. Ja, es wurde sogar der Auftrag gegeben, sie überdies noch mit Wasser zu begießen, um den Erfrierungstod zu beschleunigen. Sie waren nicht gezählt. Im Dunkel der
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