Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
, Milan
Mengele-Zwilling
, Nr. 169094
* 16 . 11 . 1933 . Aussage: »Im Dezember 1942 wurde ich mit meinen Eltern in meinem Heimatort festgenommen und zunächst in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Dort blieben wir bis Januar 1943 . Im Januar 1943 wurde ich, nachdem mein Vater bereits von uns getrennt worden war, zusammen mit meiner Mutter, meiner Großmutter und zwei Schwestern nach Auschwitz-Birkenau transportiert.« Seiner über Mengele: »Mengele war bei diesen Messungen und Untersuchungen zugegen, hat jedoch nicht selbst dabei Hand angelegt. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Die Feststellung der Beschaffenheit der Augen nahm nach meiner Erinnerung Mengele selbst vor.« Q.: MV , Bd. 21 .
Seitner , Rudolf
Zentral-Bauleitung
* 15 . 3 . 1911 Wien. SS -Unterscharführer. Von März 1941 bis Anfang 1943 in Auschwitz. Fahrbereitschaft ZBL ( 50 Lastkraftwagen). Nach 1945 Wohnsitz am Geburtsort.
Seitz , Anton
SS -Rottenführer
* 7 . 7 . 1908 . Laut seinem Vorgesetzten Rönisch aus Bayern. Ab Mai 1943 Wirt des SS -Erholungsheims Sola-Hütte, 40 km von Auschwitz entfernt im Beskidengebirge. Kommandanturbefehl vom 6 . 4 . 1943 : »Seitz ist für den gesamten Hüttenbetrieb verantwortlich.« Verbleib unbekannt.
Seitz , Matthäus
SS -Schütze
* 30 . 12 . 1905 Bettelhofen. † 30 . 10 . 1972 Ravensburg.
Seitz , Robert
Leiter der Krematorien III und IV ( 1944 )
* 14 . 1 . 1911 Liedolsheim, Kreis Karlsruhe. Postangestellter. SS -Oberscharführer. In Majdanek in den Krematorien eingesetzt. Von Nyiszli als einer der »skrupellosesten Mörder der Krematorien« in Auschwitz bezeichnet. Nach 1945 Landwirt am Geburtsort. Majdanek-Verfahren wegen Verhandlungsunfähigkeit beendet. † 17 . 9 . 1977 Karlsruhe.
Sell , Max
Arbeitseinsatzführer
* 8 . 1 . 1893 Kiel. Kaufmann. 1931 NSDAP (Nr. 704095 ), 1932 SS (Nr. 35889 ), Obersturmführer ( 1944 ). Februar 1942 Arbeitseinsatzführer in Ravensbrück. Ende 1942 in Auschwitz, Stellv. Arbeitseinsatzführer, August 1943 Arbeitseinsatzführer. Standortbefehl Liebehenschel vom 22 . 11 . 1943 : »Der Häftlingseinsatz wird weiterhin zentral geleitet. Als Führer des Häftlingseinsatzes ist von mir SS -Untersturmführer Sell eingesetzt worden. Die Dienststelle bleibt im Stammlager I.« Als Arbeitseinsatzführer an Selektionen beteiligt. Am 30 . 1 . 1944
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. PA -Häftling Bartel: »Sell war im ganzen Lager als brutaler Schläger bekannt.« Laut Langbein (Menschen) tat er »alles, um die Vernichtungsmaschinerie zu beschleunigen«. Laut Krematoriumschef Muhsfeldt ( MV , Bd. 41 ) unterschrieb er die Gutscheine (Schnaps, Zigaretten) der beim Rampen- und Gaskammerdienst eingesetzten SS -Angehörigen. Februar 1945 KZ Mittelbau-Dora. † Vom AG Kiel 1950 für tot erklärt.
Selle , Herbert
Leiter der Funkstelle
* 12 . 12 . 1917 Eula/Sachsen. SS -Oberscharführer. Vom 1 . 10 . 1941 bis 31 . 1 . 1943 in Auschwitz. Nach 1945 in Bayern. Die Funkstelle diente der Nachrichtenübermittlung mit SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt und RSHA . Erhalten ist ein Fernspruch vom 15 . 3 . 1943 an das SS - WVHA , Amtsgruppe D, gez. SS -Obersturmführer Schwarz (faks. Abdruck HvA 4 ): »K. L.-Auschwitz meldet Judentransport aus Berlin. Eingang am 13 . 3 . 43 Gesamtstärke 964 Juden. Zum Arbeitseinsatz kamen 218 Männer u. 147 Frauen. Die Männer wurden nach Buna überstellt. Gesondert wurden 126 Männer u. 473 Frauen u. Kinder untergebracht.«
Gesondert wurden untergebracht
ist das Codewort für Ermordung in der Gaskammer.
Semmler , Arnold
SS -Rottenführer
* 19 . 5 . 1904 . August 1941 Zugang von Buchenwald. SS -Totenkopf-Sturmbann. Verbleib unbekannt.
Sengewald , Rudi
SS -Unterscharführer
* 22 . 10 . 1908 Triebes/Thüringen. Standortverwaltung. † Vermißt im Raum Breslau.
Settnik , Josef
Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
* 10 . 3 . 1903 Alt-Chorzow, Kreis Kattowitz. SS -Unterscharführer. Zunächst SS -Totenkopf-Sturmbann. PA -Häftling Bartel: »Er sprach recht gut polnisch.« Verbleib unbekannt.
Setzer , Wilhelm
Kommandoführer Strafkompanie
* 21 . 1 . 1902 Rastatt. SS 1940 , Unterscharführer. Ab Mai 1943 in Auschwitz. In einem Häftlingsbericht über die Gefangenen der Strafkompanie heißt es (HvA 17 ): »Lebendige, bluttriefende, mit Haut überzogene Skelette, die zu jedem Appell bis zu zwanzig Leichen mitbrachten.« Danach zuständig für die Krematorien
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