Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Beweismaterial – Akten, Dokumente – zu Auschwitz weitgehend vernichtet war. So richtete man vorwiegend SS -Angehörige als Mitglied einer verbrecherischen Organisation, was die zahlreichen Strafen von zwei oder drei Jahren erklärt. Insgesamt wurden 640 Täter verurteilt, davon gehörten 430 – das sind 67 % – zur Wachmannschaft.
Tries , Gregor
SS -Sturmmann
* 18 . 11 . 1919 India, heute Indija/Serbien. Ab 25 . 10 . 1942 in Auschwitz. Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 Wohnsitz in Hessen.
Triumph , Franz
SS -Unterscharführer
* 11 . 9 . 1920 Anina/Rumänien. SS -Totenkopf-Sturmbann, Außenlager Hindenburg (Munitionsproduktion). StA Frankfurt ( AV , Bl. 3801 ): »Erschoß Häftlinge auf der Flucht.« Am 28 . 4 . 1947 von Ellwangen nach Hindenburg (!) verzogen.
Trost , Johann
SS -Unterscharführer
* 17 . 3 . 1905 Wien. SS -Nr. 37514 . Ab 1 . 8 . 1940 in Auschwitz. Standortverwaltung, Häftlingsküche. † 16 . 7 . 1975 Bregenz. – Häftling Adolf Gawalewicz, der
Fragmente der Erinnerung eines Muselmanns
verfaßte, zum Hunger in Birkenau (StAu III ): »Das Hungern war gestaffelt. Es gab Tage, an denen gar keine Kost an uns ausgegeben wurde.«
Trübel , Oskar
SS -Schütze
* 23 . 4 . 1895 Kratzau. Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Trunz , Johann
SS -Unterscharführer
* 19 . 3 . 1914 Satu Mare/Rumänien. Von 1940 bis zum Ende in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Birkenau. Belobigt im Standortbefehl Nr. 17 / 44 , da er am 1 . 6 . 44 »die Flucht von zwei Häftlingen« verhinderte. Herbst 1944 Außenlager Neustadt in Prudnik, eine Weberei mit 400 Häftlingsfrauen. Nach 1945 in Niedersachsen.
Trzebinsky , Alfred
KZ -Arzt
* 29 . 8 . 1902 Jotruschin b. Posen. Dr. med. Landarzt in Mühlberg/Sachsen. 1932 SS (Nr. 133574 ), Hauptsturmführer ( 1943 ). Februar 1933 NSDAP (Nr. 1447575 ). Juli bis November 1941 Lagerarzt in Auschwitz, danach in Majdanek. Ab 2 . 9 . 1943 Standortarzt Neuengamme. Trzebinsky am 23 . 4 . 1946 im Neuengamme-Prozeß im Hamburger Curio-Haus: »Mein Steckenpferd war die Philosophie und die Kunst.« Todesurteil britisches Militärgericht Hamburg am 3 . 5 . 1946 . † Hinrichtung 8 . 10 . 1946 Hameln.
Tschaudt , Nikolaus
SS -Sturmmann
* 8 . 6 . 1911 . SS -Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Kommando Golleschau, Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Verbleib unbekannt. – Primo Levi: »Wir sagen ›Hunger‹, wir sagen ›Müdigkeit‹, ›Angst‹ und ›Schmerz‹, wir sagen ›Winter‹, und das sind andere Dinge. Denn es sind freie Worte, geschaffen und benutzt von freien Menschen, die Freud und Leid in ihrem Zuhause erlebten. Hätten die Lager länger bestanden, wäre eine neue, harte Sprache geboren worden; man braucht sie einfach, um erklären zu können, was das ist, sich den ganzen Tag abzuschinden in Wind und Frost, nur mit Hemd, Unterhose, leinerner Jacke und Hose am Leib, und in sich die Schwäche und Hunger und das Bewußtsein des nahen Endes.«
Tschentscher , Erwin
Leiter Amt B I (Verpflegungswirtschaft) im SS - WVHA
* 11 . 2 . 1903 Berlin. 1928 NSDAP , 1937 SS -Standartenführer. Ab 16 . 9 . 1943 Amtsleiter B I und Vertreter des Amtsgruppenchefs B (Truppenwirtschaft) im SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. Am 3 . 11 . 1947 im
Pohl-Prozeß
zu 10 Jahren Haft verurteilt, Entlassung Landsberg am 3 . 2 . 1951 . Wohnsitz Duisburg. † 12 . 7 . 1972 . Lit.: Schulte.
Tscherwen-Kopl , Willi
SS -Rottenführer
* 31 . 7 . 1924 Münichwies, Bezirk St. Martin. SS -Wachkompanie, Außenlager Neu-Dachs. Sanitätsstaffel
Kurzwellenentlausung
. Nach 1945 im Ruhrgebiet.
Tschiersky , Alfred
Führer des Außenlagers Charlottengrube
* 2 . 1 . 1896 Breslau. SS -Oberscharführer. September 1944 Chef des neu gegründeten Lagers, eine Steinkohlengrube der Hermann-Göring-Werke mit etwa 1000 Häftlingen. Vom AG Berlin-Wedding 1952 für tot erklärt. – Häftlingsschreiber J. Ganszer, Block 16 in Birkenau, einer Sammelstation todbestimmter Häftlinge (StAu III ): »Eines Tages wurde eine ganze Gruppe von Elendsgestalten zu uns gebracht, die in den Kohlengruben der Umgebung als Häftlingsarbeitskräfte eingesetzt worden waren. Sie wurden im Waschraum eingeschlossen und dort drei Nächte und zwei Tage lang festgehalten. Am nächsten Abend wurden alle abgeholt und ins Gas geschickt.«
Tschinkus , Georg
Politische Abteilung ( PA ),
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