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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Kommandoführer der Wäscherei. Nach 1945 in Hoya.

Ullmann , Rudolf
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    *  13 . 11 . 1912 Annaberg/Erzgebirge. Friseur. SS -Oberscharführer. Spieß beim Standortarzt (Ontl). Laut Häftlingsarzt Weisskopf ( MV , Bd.  26 ) beteiligt an der Liquidierung des »Zigeunerlagers«. Ende 1944 in den Außenlagern Tschechowitz-Vacuum, Jawischowitz und Charlottengrube. † Suizid 6 . 5 . 1946 Internierungslager Neuengamme.

Ulmer , Karl
    Zentral-Bauleitung
    *  26 . 5 . 1913 Aalen/Württemberg. SS -Unterscharführer. Januar 1942 Fertigung von Bauplänen für neuen Krematoriumstyp (Czech). Bauleitung Kriegsgefangenenlager (laut Schüle in den Bauunterlagen auch dann K. G. L. genannt, wenn das Vernichtungslager Birkenau gemeint ist). † Vermißt seit März 1945 .

Umlauf , Heinz
    Kommandoführer Strafkompanie
    *  3 . 7 . 1910 Rixdorf. SS -Unterscharführer. Vom KZ -Kollegen Leischow zu jenen SS -Leuten gerechnet, die »sich ein Vergnügen daraus machten, Häftlinge brutal zu mißhandeln«. Häftling Werner Jacob, im Strafkommando in Monowitz ( AV , Bl.  13335 ): »Täglich dürften innerhalb meines Kommandos 30 – 40 Leute gestorben sein. An den Tötungen beteiligten sich die SS -Leute und die kriminellen Kapos. Es kam vor, daß die vorgenannten Personen aus Langeweile einen Häftling in den Graben hinabstießen und dort ertränkten. Wenn der Häftling versuchte, wieder aus dem Wasser herauszukommen, wurde er mit einem Stock auf den Kopf geschlagen, so daß er schließlich ertrank. Unser Kommandoführer war der Unterscharführer und spätere Oberscharführer Umlauf. Ich habe selbst gesehen, wie Umlauf auf Häftlinge mit dem Stock geschlagen hat, die versuchten, wieder aus dem Wasser herauszukommen.« Nach 1945 Wohnsitz in Königs Wusterhausen ( DDR ).

Unbekannter Häftling
    Jüdisches Sonderkommando
    * Aus Luna, Bezirk Grodno. Ankunft Auschwitz aus dem Lager Kielbasin. Vergrub einen Bericht, datiert auf den 26 . November 1944 , in einer Grube unter der Asche. Er bat, ihn unter dem Titel
Inmitten des grauenvollen Verbrechens
zu veröffentlichen. Der Unbekannte: »Dies geschah Ende des Jahres 1943 . Man brachte einen Transport, der sich ausschließlich aus Kindern zusammensetzte. Sie stammten aus Schaulen in Litauen. Der Kommandoführer schickt sie in den Entkleidungsraum, um die kleinen Kinder auszuziehen. Und da steht ein kleines Mädchen von fünf Jahren und zieht ein einjähriges Brüderchen aus. Einer aus dem Kommando nähert sich, um es zu entkleiden. Das Mädchen ruft laut: ›Weg, du jüdischer Mörder! Lege deine mit jüdischem Blut befleckte Hand nicht auf mein schönes Brüderchen! Ich bin jetzt sein gutes Mütterchen, und es wird auf meinen Armen mit mir zusammen sterben.‹ – Daneben steht ein ungefähr sieben- oder achtjähriger Knabe und läßt sich folgendermaßen hören: ›Du bist ein Jude und führst solch liebe Kinder ins Gas – nur damit du selbst leben kannst? Ist dein Leben unter dieser Mordbande wirklich mehr wert als das Leben so vieler jüdischer Opfer?‹« Q.: Handschriften.

Unikower , Franz Siegbert
    Häftling Nr.  107132
    *  11 . 5 . 1901 Breslau. Dr. jur. Bis 1933 Rechtsanwalt in Breslau, nach Berufsverbot Ausweichtätigkeiten wie Hausverwalter oder Buchhalter. November 1938 im Rahmen der
Reichskristallnacht
als Jude nach Buchenwald verschleppt, Januar 1939 entlassen. Danach Zwangsarbeit: Müllabfuhr, Straßenreinigung, Rüstungsfabrik. Ankunft Auschwitz am 6 . 3 . 1943 , von 1405 Deportierten werden 809 sofort in der Gaskammer erstickt. Unikowers Ehefrau, als Häftlingskrankenschwester eingesetzt, stirbt an Typhus. In Monowitz Sklavenarbeit auf dem Holzplatz, ab Oktober 1943 Schreiber in der Politischen Abteilung (Lager-Gestapo). Januar 1945 Evakuierungsmarsch zunächst nach Gleiwitz, dann Transport nach Mittelbau-Dora. Unikower ( AV , Bl.  11963 ff.): »Der Transport war auf offenen Kohlenwagen erfolgt. Eine Verpflegung war praktisch nicht verabreicht worden. Wir haben unterwegs nur einmal steinhartes Brot bekommen. Bei der Abfahrt standen die Häftlinge dichtgedrängt auf den Kohlentransportwagen. Bei der Ankunft waren unsere Reihen so gelichtet, daß sich einzelne hinlegen konnten. Der angefallenen Leichen haben wir uns entledigt, daß wir sie einfach während der Nacht über die Wagenwand geworfen haben. Ich erinnere mich auch noch, daß wir einmal in Altenburg anhielten. Die in den Wagen befindlichen Leichen wurden auf dem Bahnsteig

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