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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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gekommen. Erst nach unserer Übergabe an die Lager- SS und nachdem die Schutzpolizei abgerückt war, jagte man uns mit Knüppelschlägen auf den Appellplatz. Hier mußten wir uns entkleiden und den ganzen Vormittag ›Sport‹ treiben, d.h. pausenlos Laufschritt, Hüpfen, Rollen usw. Wir waren beim ›Sport‹ alle völlig nackt. Der einzigste Jude unseres Transportes hielt die Quälerei nicht durch und verstarb nach ca. 4  Stunden. Den ›Sport‹ leitete ein krimineller Häftling namens Leo Wietschorek.« †  3 . 7 . 1942 an Fleckfieber. Kielar, angesichts der Leiche: »Man muß den Tod achten, auch dann, wenn es sich um den schlimmsten Feind handelt. Ich aber glühte förmlich vor Glück.«

Wigand , Arpad
    SS -Oberführer ( 1938 )
    *  13 . 1 . 1906 Mannheim. 1926 NSDAP (Nr.  30682 ) und SA , 1930 SS (Nr.  2999 ), hauptberuflich SS -Führer. September 1939 Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD Breslau. Schlug Auschwitz als Standort vor (Czech). Sommer 1940 bis Mai 1942 SS - und Polizeiführer Warschau. 1950 in Warschau zu 15  Jahren Haft verurteilt, Entlassung Juli 1956 . Angestellter der Stadtverwaltung Mannheim. Am 7 . 12 . 1981 von LG Hamburg zu 12 ½ Jahren Haft verurteilt. †  26 . 7 . 1983 .

Wikan , Emil
    Fahrbereitschaft
    *  11 . 12 . 1899 . SS -Unterscharführer. Verbleib unbekannt. – Häftlingsarzt Wolken: »Im Herbst 1943 wurden vierzehntägig im Frauenlager sog. Selektionen durchgeführt (d.h. Auswahl der arbeitsunfähigen Frauen durch den Lagerarzt) und die so Ausgewählten zu [je] 80 splitternackt auf offenen Lastautos in der Novemberkälte an unserem Lager vorbei zu den Gaskammern geführt. Wir standen zum Appell, durch die elektrisch geladenen Drähte und mit Maschinengewehren bespickten Wachtürme von der Straße getrennt, auf der die Lastautos mit ihrer schreienden, gestikulierenden Fracht vorbeirollten. Einmal sprang von einem der Autos, vor unseren Augen, eine Frau hinunter. Der jedes zweite Auto begleitende Motorradfahrer stoppte seine Maschine, knallte die Frau nieder. SS -Begleitmannschaft des folgenden Autos warf den blutigen Leichnam unter die Lebenden, und die Fahrt ging weiter. Auch im September und Oktober 1944 konnte ich zu wiederholten Malen beobachten, wie man nackte, kranke Frauen aus dem benachbarten Lager BIIB wie leblose Kälber auf Lastautos warf und zum Kamin führte.« Q.: Bericht Wolken v.  18 . 2 . 1945 , AV , Bl.  7696 .

Wildermuth , Arthur
    Fahrbereitschaft
    *  13 . 6 . 1904 Ludwigsburg. Beruf: Gerber. 1940 freiwillig Waffen- SS . SS -Unterscharführer. Ab April 1941 in Auschwitz, zunächst Wachkompanie. Wildermuth über einen Transport 1943 : »Die kranken und gebrechlichen Menschen wurden auf die Lastwagen verladen und wurden von uns zu den sog. ›Bunkern‹ gebracht. Die ›Bunker‹ waren umgebaute Bauerngehöfte. Die Leichen wurden in unmittelbarer Nähe der Bunker in Gruben verbrannt. Ich wurde durch den fürchterlichen Gestank angelockt und habe mir dabei die Verbrennung ansehen können.« Standortbefehl Nr.  45 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 15 . 10 .– 15 . 11 . 43 «. Nach 1945 Gerber in seiner alten Firma in Backnang. Q.:  AV , Bl.  8901 ff.

Wilhelm , Heinrich
    SS -Rottenführer
    *  16 . 6 . 1898 Langendiebach. SS -Totenkopf-Sturmbann, Standortverwaltung, Abteilung Standortarzt. †  1 . 9 . 1968 Hanau.

Wilhelmy , Anton
    »Spieß« beim SS -Standortarzt
    *  28 . 10 . 1912 Geisenheim im Rheingau. Gärtner. 1937 NSDAP . SS -Hauptscharführer. KZ Sachsenhausen. Sommer 1940 bis zum Ende in Auschwitz. Wilhelmy: »Ich war die ›rechte Hand‹ des Standortarztes für Verwaltungsangelegenheiten. Die Dienststelle des Standortarztes befand sich im 1 . Stock eines kasernenähnlichen Gebäudes (sogenanntes Reviergebäude), das neben dem Lager (Stammlager) gegenüber von dem kleinen Krematorium lag. Ich habe auch gelegentlich vom Fenster der Dienststelle des Standortarztes aus gesehen, wie Personen zur Vergasung in das kleine Krematorium hineingeführt wurden und wie das Gas vom Dach aus hineingeworfen wurde.« November 1942 Abteilung Landwirtschaft (eig. Aussage). KZ -Arzt Kremer am 25 . 10 . 1942 im Tagebuch: »Radtour über Reisko nach Budy. Wilhelmy von seiner Fahrt nach Kroatien zurück (Zwetschenschnaps).« Nach 1945 staatlich diplomierter Gartenbauinspektor am Geburtsort. Q.:  AV , Bl.  13723 ff.

Wilk , Paul
    Zentral-Bauleitung
    *  13 . 6 . 1909 Gleiwitz. SS -Oberscharführer. Zuständig für Rohstoffstelle und Einkauf. Nach

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