Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Angeklagte wurde auch mehrere Monate lang, als zeitweise etwas häufiger – aber nicht mehr als dreimal zwei Stunden pro Woche – verhandelt wurde, mit dem Dienstwagen von seiner Wohnung abgeholt, zum Landgericht gefahren und nach der Sitzung wieder zu seiner Wohnung zurückgebracht.«
Czeszeko , Janina
Häftling Nr. 18277
* 22 . 10 . 1919 . Ankunft Auschwitz am 26 . 8 . 1942 aus dem Warschauer Gestapogefängnis Pawiak. »Pflegerin« in Birkenau. Czeszeko zu Lagerselektionen: »In den überwiegenden Fällen waren die ausselektierten Häftlinge, also die in das Gas gehen sollten, sogenannte Muselmänner, in einem sehr schlechten körperlichen Zustand nach Fleckfieber sowie Jüdinnen. Diese Kranken konnten bei entsprechender ärztlicher Behandlung wieder gesund werden und zu sich kommen. Ich bin selbst das beste Beispiel dafür. Da ich Muselmännin war. Ich kam ohne größere ärztliche Hilfe dank der Hilfe meiner Kameradinnen zu mir und genas.« Oktober 1944 Deportation nach Ravensbrück. Angabe nach 1945 : Infolge der NS -Verfolgung »nicht vollendete höhere Schulbildung«. Q.: MV , Bd. 29 .
Czipf , Josef
SS -Schütze
* 26 . 3 . 1894 Bakony-Gyroth/Ungarn. SS -Totenkopf-Sturmbann. † 19 . 7 . 1969 Seehausen.
Czycz , Leopold
SS -Rottenführer
* 3 . 5 . 1912 Czernowitz. Kommando Union-Werke, Munitionsfabrik neben dem Stammlager. Die Gefangene Finkelstein: »Wir wurden täglich geschlagen.« 1948 in Krakau zu lebenslanger Haft verurteilt.
D
Dachmann , Hermann
SS -Rottenführer
* 10 . 6 . 1908 Schütmar. Ab Oktober 1940 in Auschwitz, Landwirtschaft. 1948 in Krakau zu 5 ½ Jahren Haft verurteilt. † Mai 1949 im Gefängnis Gollnow.
Dafner , Moszek
Opfer von Versuchen zur Massensterilisierung mit Röntgenstrahlen
* 1922 . Dafner: »Nach meiner Verhaftung wurde ich nach Auschwitz transportiert. Dort wurde ich im August 1943 mit etwa 20 meiner Kameraden im Alter von 20 – 24 Jahren, die unter den kräftigsten ausgesucht wurden, in einen Block gebracht, an dessen Nummer ich mich nicht mehr erinnere. Drei Wochen später wurden an uns Experimente vorgenommen, und zwar erhielt ich eine sehr starke Dosis Röntgenstrahlen, wobei man den rechten Hoden durch Bleiplatten abdeckte. Einige Tage später hatte ich eine sehr schmerzhafte Reaktion und eine sichtbare Wunde an der Stelle der Bestrahlung. Gleichzeitig erkrankte ich an Malaria, und während ich aus diesem Grunde noch im Krankenhaus lag, wurde an mir ein zweites Experiment vorgenommen, nämlich die Entfernung beider Hoden unter Lumbalanästhesie. Im Dezember 1943 wurde ich nach Majdanek transportiert zum Arbeitseinsatz.« Q.: SP .
Dallmann , Arnold
SS -Schütze
* 10 . 3 . 1903 Langenhagen. Ab 15 . 8 . 1944 in Auschwitz, SS -Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 in Maichingen.
Damm , Ludwig
Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
* 15 . 8 . 1911 Morlautern. 1931 SA und NSDAP (Nr. 633456 ), 1933 SS (Nr. 82149 ), Unterscharführer. Ab August 1942 in Auschwitz. Standortverwaltung, Abteilung GEV : Verwahrung der Habe der Inhaftierten und Vereinnahmung der Wertsachen der Ermordeten (Vertreter der GEV waren deshalb bei Transportankünften immer auf der Rampe). Damm, der permanent davon spricht, Häftlinge fürsorglich »betreut« zu haben: »Es sind verhältnismäßig viel Gelder für die von mir betreuten Häftlinge eingegangen. Es war auch möglich, daß Teile dieser Beträge zu Einkaufszwecken für die Häftlinge freigegeben wurden. Es erfolgte allerdings keine Barauszahlung, sondern es wurden den [nicht jüdischen] Häftlingen Gutscheine ausgehändigt.« Laut Beförderungsvorschlag ab Juni 1943 Sachbearbeiter der Verwaltung des Gutsbezirks Auschwitz. Nach 1945 Bürgermeister und Ortspolizeiverwalter in Morlautern. Aussage Damm vom 27 . 4 . 1962 : »Im Jahre 1936 wurde ich zum Bürgermeister von Morlautern eingesetzt. Nach dem Kriege bin ich im Jahre 1952 erneut zum Bürgermeister von Morlautern gewählt worden, Ich habe dieses Amt bis zum heutigen Tage inne.« † 30 . 10 . 1978 Kaiserslautern. Aussage: AV , Bl. 12237 ff.
Daniel , August
Gefreiter der Landesschützen
* 1 . 6 . 1892 Vloto/Westfalen, Sohn eines Schuhmachers. Ab 1932 Steinmetzgeschäft in Vlotho. Nach eigenen Angaben Januar 1944 zu den Landesschützen in Osnabrück eingezogen und Juli 1944 nach Auschwitz gekommen: »Vor uns war eine SS -Wachkompanie dort, die an die Front kam und durch uns ersetzt wurde. Eingesetzt
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