Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Belgrad. Nach 1945 in Norddeutschland.
Dech , Philipp
SS -Schütze
* 11 . 3 . 1913 Putinci/heutiges Serbien. Ab 1942 in Auschwitz, Wachmannschaft Monowitz, Kommando Neu-Dachs. Am 25 . 2 . 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt (HvA 12 ). Nach 1945 in Niedersachsen.
Degenszajn , Fryda
Objekt von Medizinverbrechen
* 1911 . Ankunft Auschwitz aus Drancy am 20 . 7 . 1943 . Von 1000 Deportierten werden 440 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Vergasung), von 191 ins Lager selektierten Frauen müssen zwölf auf Claubergs Versuchsstation. Degenszajn, acht Jahre nach der Befreiung: »Ich mußte immer wieder meine Arbeit als Schneiderin aufgeben und leide unentwegt an Schmerzen im Leib. Ich fühle mich immer schwach und leide seit 4 – 5 Jahren an starken Wallungen, habe keine sexuellen Bedürfnisse mehr und konnte auch nicht heiraten. Die Versuche verschiedener Ärzte, meinen Zustand zu bessern, sind fehlgeschlagen.« Ärztliches Gutachten: »Eine Wiederherstellung der Gebärmuttersklerose ist durch keine Maßnahmen mehr möglich.« Das ärztliche Gutachten zum Verbleib der Angehörigen: »Ihr Vater und ihre Mutter sind während des Krieges in Konzentrationslagern umgekommen. Die 12 Brüder und Schwestern sind im Konzentrationslager während des Krieges durch Verbrennung umgekommen. Von ihrer Familie bleibt nur noch ein Bruder.« Q.: SP .
Dehmann , Johann
SS -Scharführer
* 27 . 11 . 1892 Klepsch, Kreis Troppau. Wachmannschaft Monowitz, Herbst 1944 Kommando Charlottengrube in Rydultowy b. Rybnik, Steinkohlengrube, etwa 1000 jüdische Häftlinge. Am 22 . 3 . 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (HvA 17 ). † 8 . 7 . 1968 Hannover.
Deimer , Anton
SS -Rottenführer
* 2 . 12 . 1908 Tüppelsgrün, heute Depoltovice/Tschechien. SS -Totenkopf-Sturmbann. † 9 . 12 . 1961 Uffenheim. – Primo Levi über die Ankunft: »Die Tür wurde krachend aufgerissen, das Dunkel hallte wider von fremden Befehlen, jenem barbarischen Gebell kommandierender Deutscher.«
Dejaco , Walter
Leiter der Planungsabteilung der Zentral-Bauleitung
* 19 . 6 . 1909 Muchlau b. Innsbruck. Architekt in Innsbruck. Juli 1933 SS (Nr. 295135 ), Obersturmführer ( 1944 ). Illegale Tätigkeit für NSDAP in Österreich, deshalb 1934 wegen Geheimbündelei verurteilt. Sommer 1940 (bis Herbst 1944 ) in Auschwitz. Laut KZ -Kollege Karl Eggeling »mit dem Bau der Krematorien beauftragt«. Am 16 . 9 . 1942 mit Höß und Hössler Dienstreise in das Vernichtungslager Chelmno wegen Verbrennung der Leichen (Reisebericht vom 17 . 9 . 1942 , unterzeichnet von Dejaco, Nbg. Dok. NO - 4467 ). Standortbefehl Nr. 45 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 12 . 10 .– 20 . 11 . 43 «. Dejacos Argumentation lautet in Variationen ( AV , Bl. 1251 ff.): »Ich hatte nur die Pläne zu liefern und hatte mit der weiteren Bauführung nichts zu tun.« Dejaco, der mit Höß auch Majadanek besucht hatte: »Erst als die Anlagen dann tatsächlich errichtet worden waren und der Betrieb losgegangen ist, wurde auch uns bekannt, daß die Entlausungsräume als Gaskammern zur Vernichtung von Menschen benutzt werden. Das war bald in ganz Oberschlesien kein Geheimnis mehr.« Nach 1945 Baumeister in Reutte in Tirol, Inhaber eines Betriebs mit 15 – 20 Mitarbeitern. Der ehemalige Häftling Vrba behauptet in seinen Erinnerungen, der Innsbrucker Bischof habe 1963 Dejaco herzliche Anerkennung zuteil werden lassen »wegen des schönen neuen Pfarrhauses, das er für den Pfarrer von Reutte gebaut hatte«. Anklage StA Wien ( 15 St 12 . 081 / 64 ) wegen Beteiligung am Massenmord durch Planung, Errichtung und Instandhaltung der Gaskammern und Krematorien. Freispruch LG Wien am 10 . 3 . 1972 .
Delfs , Johann
SS -Unterscharführer
* 10 . 2 . 1908 Bargstedt. Ab 1940 in Auschwitz, SS -Wachkompanie, Dienstbezeichnung
SS -Totenkopf-Sturmbann
KL Auschwitz
. Kommando Landwirtschaft. Nach 1945 in Nortorf.
Delmotte , Hans
SS -Arzt
* 15 . 12 . 1917 Lüttich. 1930 SA , 1937 SS (Nr. 313070 ), Obersturmführer ( 1944 ). Zunächst Sanitätsamt der Waffen- SS . Ab Mai 1943 im 5 km vom Stammlager entfernten Rajsko, offizielle Dienstbezeichnung: Hygienische-Bakteriologische Untersuchungsstelle der Waffen- SS und Polizei Süd-Ost, Auschwitz, Name ab 2 . 5 . 1944 : Hygiene-Institut der Waffen- SS und Polizei Auschwitz. KZ -Kollege Münch ( AV , Bl. 4610 ): »Die erste Selektion, an der er beteiligt war, erschütterte ihn derart, daß er nach wenigen Stunden
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