Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Regensburg. – Schutzhaftlagerführer Franz Hofmann ( AV , Bl. 1356 ): »Wenn ein Transportzug ankam, so wurde dieser Zug von der Wachmannschaft an der Rampe umstellt. Ich erinnere mich, daß verschiedene Sonderzüge an der Rampe in Birkenau ankamen, die nur Juden enthielten. Diese Juden wurden nicht ausgesondert und wurden gemeinsam in die Gaskammern geführt.«
Düngemann , Karl
SS -Rottenführer
* 16 . 6 . 1922 Lichtenberg, Kreis Wolfenbüttel. Vom 26 . 9 . 1942 bis 3 . 10 . 1944 in Auschwitz, Standortverwaltung. Kommandanturbefehl Nr. 25 / 43 : »Besuch der Braut v. 15 . 6 .– 30 . 6 . 43 .« Verbleib unbekannt.
Dürmayer , Heinrich
Letzter Lagerältester des Stammlagers
* 10 . 4 . 1905 Wien. Kommunistische Partei Österreichs, Spanienkämpfer. Zunächst KZ Flossenbürg. Ankunft Auschwitz Januar 1944 . Zunächst Kapo des Kommandos SS -Bekleidungskammer, September 1944 Lagerältester. Langbein (Menschen): »Trotz unserer Warnungen nahm er an heimlichen Gelagen gemeinsam sowohl mit Grünen [Kriminellen] als auch mit SS lern teil und begründete das damit, daß er auf diesem Weg manches erfahre und Einfluß auf SS -Angehörige nehmen könne. Indirekt bestätigt das der Rapportführer Claussen, der später in der Haft schrieb: ›Wie oft habe ich den Lagerältesten rufen lassen und mit ihm bei einem Glas Schnaps gesprochen, nicht nur dienstlich, sondern auch privat‹.« Rechtsanwalt in Wien, Hofrat. Dürmayer ( AV , Bl. 11783 ): »Abschließend möchte ich noch erwähnen, daß meine Ehefrau Janka, geborene Kuban, ebenfalls mit mir zusammen in Auschwitz war.«
Dürrfeld , Walter
Betriebsführer Bunawerk Monowitz
* 24 . 6 . 1899 Saarbrücken. 1927 Diplom-Ingenieur I.G. Farben Leuna (Produktion synthetischer Treibstoff). 1937 NSDAP und Hauptsturmführer beim NS -Flieger-Korps (das NSFK war eine 1937 von Hitler gebildete vormilitärische Kampforganisation, auch in weltanschaulicher und wehrsportlicher Hinsicht). Am 27 . 3 . 1941 Planungsbesprechung mit Höß in Auschwitz. Beteiligt an der Vereinbarung mit dem SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt vom 10 . 2 . 1943 , wonach entkräftete gegen unverbrauchte Häftlinge ausgetauscht werden (mit der Konsequenz, daß die Arbeitsunfähigen in die Gaskammer kommen). Beteiligt an Selektionen beim Ausmarsch der Häftlinge aus dem Lager. Bernd C. Wagner ( IG Auschwitz): »Die Mehrzahl der auf diese Weise ausgewählten Personen fiel dann der nächsten Selektion im HKB oder im Lager zum Opfer. Spätestens durch diese unmittelbare Beteiligung an Aussonderungen für die Gaskammern machte sich die Betriebsleitung zum Mittäter an der Ermordung von Häftlingen.« Mit Kommandant Höß gemeinsame Jagdpartien (Borkin). KZ -Arzt Entress (Nbg. Dok. NI - 6190 ): »Im Frühjahr 1943 fand eine Besprechung mit der Bauleitung der I.G. Farben Auschwitz statt. Anwesend waren außer mir und, wenn ich mich richtig erinnere, Standortarzt Wirths, Dr. Walther Dürrfeld und Oberingenieur Faust von der I.G. Farben Auschwitz sowie Gerhard Maurer, verantwortlich für den Arbeitseinsatz KL Auschwitz.« Laut Entress wurde von seiten der IG /Dürrfeld bei dieser Besprechung darauf gedrungen, den Krankenbau in Monowitz möglichst klein zu halten. Entress: »Die Anzahl der in Monowitz vorhandenen Krankenblocks im Verhältnis zur Belegung des gesamten KL Monowitz ergab praktisch, daß nicht mehr als etwa 5 % der Häftlinge Aufnahme finden konnten. Es wurden Tabellen über den Krankenstand geführt. Wenn der Krankenstand über die genannten 5 % anstieg, mußte der Lagerarzt Selektionen vornehmen.« Im
IG -Prozeß
am 30 . 7 . 1948 zu 8 Jahren Haft verurteilt. Nach Entlassung zahlreiche Aufsichtsratsmandate. † 1 . 3 . 1967 Kettwig.
Dunst , Livia
Mengele-Zwilling
, Nr. A- 5136
* 8 . 7 . 1924 . Dunst: »Am 20 . 5 . 1944 kam ich zusammen mit meiner Zwillingsschwester in Birkenau an, mit einem Transport, der aus Ungarn kam. Ich stamme an sich aus der Slowakei. Von dort waren wir geflüchtet und lebten in der Illegalität in Ungarn. Vor allem ist mir gut in Erinnerung, daß mir wiederholt Blut entnommen worden ist, und zwar in großen Mengen, nicht nur einige Tropfen. Das Blut wurde zum Teil auch übertragen und zwar auf andere Zwillinge, nicht aber aus derselben Familie. So ist mir auch Blut von einem fremden Zwilling übertragen worden.« Verheiratet in Israel. Q.: MV , Bd. 23 .
Duppel , Heinz
SS -Unterscharführer
* 10 . 9 . 1923 Böblingen. November 1941 bis Ende 1942 in
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