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Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller

Titel: Ausradiert - Nicht ohne meine Tochter: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adlon Andreas
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wird warten, er wird warten, flehte Mark innerlich. Bleib ganz ruhig.
    » Weißt du, während der gesamten letzten Wochen hatte ich gar keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Zuerst war es nur Vertrautheit. Sie hat mir in den dunklen Stunden beigestanden. Jetzt wird mir klar, wie gern ich sie habe. Jetzt, wo sie… lass uns aufhören, so etwas auch nur zu denken. Es wird alles gut werden. «
    Exakt um 22:15 Uhr erreichten sie die The Embarcadero Street. Vor ihnen die mächtige Oakland Bay Bridge. Mark parkte den Wagen auf dem parallel verlaufenden Seitenstreifen.
    » Siehst du ihn oder Kati irgendwo? « , wollte Mark wissen.
    Jana schaute in alle Richtungen.
    » Nein. «
    » Du bleibst erst mal im Auto. «
    Mark stieg aus und ging in Richtung Wasser. War das jetzt irgendein Trick , oder ist er einfach abgehauen, weil er sauer war, dass sie zu spät gekommen waren?
    » Sind Sie Mr. Bornke? «
    Ein klappriger alter Mann mit einem Gehstock und schneeweißen, ordentlich zurückgekämmten Haaren hatte ihn angesprochen.
    » Äh, ja, warum? «
    » Ich soll Ihnen ausrichten, Sie haben es versaut. « Dann lachte der Alte leise, und es klang irgendwie, als lachte er ihn aus.
    » Wer soll mir das ausrichten? «
    » So ein junger Kerl mit langen schwarzen Haaren… «
    » Ja, ja, ich weiß, wer es ist. War eine Frau bei ihm? «
    » Ja, hätte seine Mutter sein können. Die sah gar nicht glücklich aus, wenn Sie mich fragen. «
    » Danke. «
    Mark schickte sich an, zurück zum Auto zu gehen.
    Der alte Mann tippte ihm mit seinem Stock an den Arm.
    » Hey, das hätte ich jetzt fast vergessen. Ich soll Ihnen noch was ausrichten: Sie sollen um Punkt 23 Uhr auf der Golden Gate Bridge sein. Von hier aus am ersten großen Brückenpfeiler wird er Sie erwarten. «
    » Das ist alles? «
    » Ja, aber versauen Sie es nicht wieder. « Mit einem hämischen Lachen wandte er sich ab und ging.

Kapitel 16
    Mark fühlte sich nicht wohl, als er den Zubringer der 75 Jahre alten Golden Gate Bridge befuhr. Ihm fiel auf, dass er gar keinen Plan hatte, was er tun sollte, wenn er auf Gary traf. Würde Kati bei ihm sein? Klar, wo sollte sie sonst sein? Er kam nicht aus San Francisco. Und was sollte die Aktion am Pier 14? Sie hatten sich um lächerliche 15 Minuten verspätet. Wenn er wirklich so sehr an einem Zusammentreffen interessiert war, warum hatte er dann nicht wenigstens ein paar Minuten gewartet?
    Vielleicht wollte er sie einfach nur beobachten. Sicher gehen, dass er erstens Jana dabei hatte und zweitens, dass er keine Polizei, kein FBI im Schlepptau hatte. Es wäre ein Leichtes gewesen, den Ort aus der Ferne zu beobachten, mit Hilfe eines Fernglases, wenn er ganz sicher gehen und nicht entdeckt werden wollte. Mark wusste nicht, ob ein Psychopath logisch und vorsichtig vorging. Er hatte sich damals von Kati sagen lassen, dass Psychopathen unterschiedliche Stimmungen durchlebten, Schübe hatten, nach denen es ihnen besonders schlecht ging. ‚Jeder Mensch hat Stimmungsschwankungen‘ hatte sie mit einem gewissen Augenaufschlag erklärt, in ihrer Wohnung. Aber bei Psychopathen fielen sie besonders extrem aus und machten sie unberechenbar. ‚Unberechenbar‘, genau das Wort hatte sie benutzt. Oh Gott, vielleicht hatte er sie schon umgebracht, unnötigen Ballast über die Brücke ins Meer geworfen. Dann wäre es doch vollkommen bescheuert, dass er Jana mitbrachte und sie der Gefahr aussetzte. Er trat auf die Bremse.
    » Was soll das? Warum bremst du hier? Wir sind noch nicht mal auf der Golden Gate drauf? «
    Mark sah seine Tochter an. Er fand keine Angst in ihrem Gesicht, nur feste Entschlossenheit. Wenn er sie nun hier zurückließ und alleine auf die Brücke fuhr? Würde er durchdrehen? Schließlich wusste Mark auch nicht, ob er Kati bei sich hatte.
    Jetzt hatte er es. Wenn er Kati nicht bei ihm sah, würde er einfach geradeaus weiterfahren und die Polizei verständigen.
    Er stieg von der Bremse und trat aufs Gas.
    » Es ist nichts, ich hatte nur kurz was überlegt. «
    » Was denn? «
    » Ob es klug ist, dich mit auf die Brücke zu nehmen. «
    » Au Mann, wenn ich nicht dabei bin, bringt er Kati womöglich um. Wir ziehen das jetzt durch, Dad. «
    Vor ihnen tauchte die gut beleuchte Brücke auf, die wie kein anderes Bauwerk zum Wahrzeichen der Stadt San Francisco geworden war.
    Um diese Uhrzeit fuhren deutlich weniger Autos über die sechsspurige Brücke als bei ihrem ersten Besuch bei Tageslicht. Aber von einem einsamen Ort zu sprechen

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