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Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Titel: Außer Kontrolle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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über dem rechten Knie des Piloten herüber und schob den runden Auslöseschalter für das Landefahrwerk in die » Lande«-Position. » Fahrwerk wird ausgefahren. Drei grün, kein gelb. Prüfschalter für Pumpenleuchte gedrückt, Fahrwerk ist ausgefahren und arretiert…«
    Der Pilot löste den Blick gerade lange genug von der Horizontallage-Anzeige, um die Fahrwerksleuchten zu überprüfen und die Testleuchte für die Fahrwerkshydraulik zu drücken. » Überprüft. Fahrwerk ist ausgefahren und arretiert.«
    » Auf Kurs, auf Sinkweg«, erwiderte der Kopilot. » Zweitausend Fuß bis Entscheidungshöhe.« Der Kopilot langte herüber und tippte diskret auf seine Geschwindigkeitsanzeige, ein stummer Hinweis an den Piloten, dass seine Fluggeschwindigkeit leicht abgefallen war; er wollte die Aufmerksamkeit des Generals im Cockpit nicht auf einen noch so kleinen Schnitzer lenken. Ihre Geschwindigkeit war nur um fünf Knoten gefallen, allerdings konnten solche kleinen Fehler beim Instrumentenanflug lawinenartig anwachsen, und es war besser, sie sofort zu korrigieren, als zuzulassen, dass daraus später größere Probleme entstanden.
    » Tesekkur ederim«, antwortete der Pilot und gestand damit den Schnitzer ein. Ein schlichtes » Roger« bedeutete, dass der Pilot seinen eigenen Fehler erkannt hatte, ein » Danke« dagegen besagte, dass der Kopilot einen wertvollen Hinweis gegeben hatte. » Noch eintausend Fuß.«
    Gefiltertes Sonnenlicht fiel durch die Cockpitfenster ein, Augenblicke darauf strahlte die Sonne durch die stark aufgelockerte Bewölkung. Ozek warf einen Blick hinaus und sah, dass sie genau mittig auf die Landebahn zuhielten, und die Lichter für den Sichtanflug zeigten an, dass sie sich auf dem Sinkweg befanden.
    » Landebahn in Sicht«, verkündete der Kopilot. Die Nadel der Anzeige für den Instrumentenlandeanflug tanzte ein wenig, was zeigte, dass der Pilot durch das Fenster auf die Landebahn spähte, statt die Horizontallageanzeige im Blick zu behalten. » Anflug fortsetzen.«
    » Danke.« Wieder so ein Schnitzer. » Fünfhundert bis zur Entscheidungshöhe. Stand-by für Vorlande-Checkliste und…«
    Ozek, der sich auf den Blick aus dem Fenster und nicht auf die Anzeigen konzentriert hatte, bemerkte sie als Erster: eine weiße, sich kräuselnde Rauchfahne an einer Straßenkreuzung weiter vorn und zur Linken, innerhalb des Umgrenzungszauns des Flughafengeländes, die sich auf sie zu bewegte!
    » Strela!«, brüllte Ozek und bediente sich des russischen Spitznamens » Stern« für die schultergestützte SA -7-Rakete. » Nach rechts ausbrechen, sofort!«
    Zugutehalten musste man dem Piloten, dass er Ozeks Kommando buchstabengetreu umsetzte: Er riss das Steuerruder augenblicklich scharf nach rechts und schob alle vier Gashebel nach vorn auf maximale Schubleistung. Nur kam das Manöver zu spät, viel zu spät. Ozek wusste, dass sie nur noch eine Chance hatten: dass es sich tatsächlich um eine SA -7-Rakete handelte und nicht um die neuere SA -14, denn das ältere Modell benötigte einen heißen » Punkt«, auf den es zusteuern konnte, während die SA -14 in der Lage war, jede Wärmequelle zu verfolgen, selbst Sonnenlicht, das auf ein Kabinendach traf.
    Im Nu war die Rakete außer Sicht– sie hatte die linke Tragfläche nur um wenige Meter verfehlt. Nur stimmte jetzt etwas anderes nicht. Im Cockpit begann eine Sirene zu plärren; verzweifelt versuchte der Pilot, die KC -135R nach links zu ziehen, um sie wieder ins Lot zu bringen und vielleicht sogar wieder auf die Landebahn auszurichten, doch das Flugzeug reagierte nicht– die linke Tragfläche ragte noch immer hoch in den Himmel, und die Steuerung des Querruders reichte nicht aus, um sie zu senken. Selbst mit den Motoren auf vollem Schub hatten sie völlig überzogen und würden jeden Moment ins Trudeln geraten.
    » Was tun Sie da, Hauptmann?«, brüllte Ozek. » Senken Sie die Nase und bringen Sie die Tragflächen in die Horizontale!«
    » Ich schaffe es nicht, sie herumzuziehen!«, jammerte der Pilot.
    » Wir schaffen es nicht bis zur Landebahn– richten Sie die Flügel aus und suchen Sie sich einen Platz für eine Bruchlandung!« Ozek warf einen Blick aus dem Fenster des Kopiloten und sah den Fußballplatz. » Da! Das Fußballfeld. Da haben Sie Ihren Landeplatz!«
    » Ich kann es ausfliegen. Ich schaff das schon…!«
    » Nein, können Sie nicht– es ist zu spät!«, brüllte Ozek. » Senken Sie die Nase und halten Sie auf das Fußballfeld zu, oder wir

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