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Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Außer Kontrolle: Thriller (German Edition)

Titel: Außer Kontrolle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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gehört, Colonel?«, fragte Patrick.
    Wilhelm klappte der Unterkiefer nach unten, zunächst erschrocken über sich selbst, dann vor Scham. » Oh… oh, verdammt, General, tut mir leid«, beeilte er sich zu sagen. Natürlich hatte er von Jakutsk gehört, der drittgrößten Stadt Sibiriens…
    …und Standort eines gewaltigen Luftwaffenstützpunkts, der als vorgeschobene Basis für das Wiederbetanken der russischen am Amerikanischen Holocaust beteiligten Langstreckenbomber genutzt worden war, jenem Atomangriff auf die Vereinigten Staaten, bei dem dreißigtausend Menschen ihr Leben verloren hatten, bei dem einhunderttausend verletzt und nahezu sämtliche bemannten amerikanischen Langstreckenbomber und landgestützten ballistischen Interkontinentalraketen vernichtet worden waren. Gerade mal sechs Jahre war das her.
    Patrick McLanahan hatte damals einen Plan für einen Gegenschlag gegen Russlands landgestützte Atomraketen entwickelt und mit einem aus Tin Men und CID s bestehenden Kommandoteam den Stützpunkt in Jakutsk eingenommen, um ihn anschließend für die Bereitstellung amerikanischer Bomber für Präzisionsluftangriffe in ganz Russland zu nutzen. Der russische Präsident hatte einen Vergeltungsschlag geführt, indem er seinen eigenen Luftwaffenstützpunkt angegriffen hatte – mit atomwaffenbestückten Cruise Missiles. Obwohl Patricks Abwehrsysteme die meisten Cruise Missiles abgefangen und so dem größten Teil seiner Tankflugzeug- und Bomberflotte die Flucht ermöglicht hatten, waren Tausende Russen und alle bis auf eine Handvoll amerikanischer Soldaten den Flammen zum Opfer gefallen.
    » Wo haben sie sich eigentlich angewöhnt, erst zu reden und dann nachzudenken, Colonel?«, fragte Patrick. » Ist es einfach nur der Aufenthalt hier im Irak, oder wenden Sie diese Technik schon länger an?«
    » Ich sagte doch, es tut mir leid, General«, erwiderte Wilhelm gereizt– und wieder einmal richtete es sich direkt gegen sich selbst. » Ich hatte vergessen, wen ich vor mir habe. Was ich im Übrigen durchaus dem Umstand zuschreiben könnte, dass ich jetzt schon seit fast achtzehn Monaten in diesem Drecksloch hocke. Das würde jeden dazu treiben, gelegentlich gereizt zu reagieren– oder schlimmer. Das ist jetzt meine dritte Runde im Irak, und noch nie hatte ich diesen Einsatz wirklich im Griff– noch nie. Zumal sich sowieso alle paar Monate alles ändert: Mal bleiben wir auf Dauer hier, dann heißt es, wir ziehen ab, wir bleiben, wir ziehen ab; mal kämpfen wir gegen Fremde, dann gegen Sunnis, wir kämpfen gegen Shia, wir kämpfen gegen al-Qaida, und jetzt heißt es, womöglich kämpfen wir gegen die Türken.« Er unterbrach sich und sah Patrick an, ehe er hinzusetzte: » Aber ich gebe niemandem die Schuld, ich bin halt ein Arschloch. Noch einmal, Sir, es tut mir leid. Vergessen Sie, dass ich es gesagt habe.«
    » Ist bereits geschehen, Colonel.« Patrick betrachtete die Hybridkarte des Sektors und warf dann einen Blick auf die Nachrichtensendung, in der über die Unruhen überall in der Türkei berichtet wurde. » Außerdem haben Sie Ihren Standpunkt deutlich gemacht: Wenn die Türken bis nach Irbil und Kirkuk vordringen, wird es dort nicht zu einer ›Belagerung‹ kommen– sie werden diese Städte dem Erdboden gleichmachen und dabei Hunderttausende von Menschen töten.«
    » Schon verstanden, Sir«, sagte Wilhelm. » Die Endlösung ihres Kurdenproblems.« Die Sprechanlage piepte, und Wilhelm drückte kurz auf seinen Mikroknopf: » Sprechen Sie.– Verstanden.– Roger, ich richte es ihm aus. Warhammer Ende.– Die Ohren aufgesperrt, Ladys und Gentlemen. Soeben erhalten wir von der Division die Nachricht, dass der Vizepräsident in etwa einer Stunde nach Irbil aufbrechen wird, um sich am Morgen mit Mitgliedern der Kurdischen Regionalregierung zu treffen. Er wird unseren Abschnitt überfliegen, ehe er dann an den Anflugkorridor nach Irbil weitergereicht wird. Bagdad wird den Flug beobachten und kontrollieren und sich dabei an das übliche Verfahren für VIP - und diplomatische Flüge halten. General, ich habe Befehl…«
    » Ich kann die weiterführende umfassende Überwachung der Flugroute des Vizepräsidenten übernehmen und nach jeglichen Anzeichen für Bewegung Ausschau halten«, fiel ihm Patrick ins Wort. » Leiten Sie einfach die Wegpunkte an mich weiter, und ich richte es ein.«
    » Das können Sie und dabei gleichzeitig die Beobachtung unseres Abschnitts weiterführen?«, wollte Wilhelm wissen.
    » Wenn ich

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