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Aussicht auf Sternschnuppen

Aussicht auf Sternschnuppen

Titel: Aussicht auf Sternschnuppen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Koppold
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schlank …“
    „Aber nicht mehr so schlank wie noch vor ein paar Jahren.“
    „Das mag sein, aber für 36 bist du immer noch schlank genug. Du hast einen gut bezahlten Job, eine schöne Wohnung in der Münchner Innenstadt“, fuhr sie fort.
    „Ich habe einen C-Cup“, warf ich ein.
    „Genau, du hast einen C-Cup. Was will ein Mann mehr? Gut, du hast keinen Fernseher und ziehst dich nicht immer vorteilhaft an. Dein Haar könnte ein paar Strähnchen und einen neuen Schnitt brauchen. Die paar Falten, die du schon hast, wären mit Hyaloronsäure oder Botox leicht zu beseitigen.“
    Ich unterbrach sie. „Den größten Nachteil von allem hast du aber vergessen: Ich habe dich als jüngere Schwester und du bist, was kaum zu glauben ist, noch nicht einmal das allernervigste Exemplar in meiner Familie.“ Meine Stimme nahm einen festeren Klang an. „Und da ich nicht mit dir, Mia, Lilly oder unseren Eltern, sondern mit einem gutaussehenden Mann und vier süßen Kindern alt werden will, werde ich Giuseppe jetzt nachfahren und mich vor Ort davon überzeugen, woran ich bei ihm bin. Wenn er ein Verhältnis mit dieser Angela hat, werde ich mich von ihm trennen und mir einen anderen suchen. Wenn nicht, werde ich mich dieses Wochenende mit ihm durch die italienischen Betten wälzen, ganz egal, wie viel er zu tun hat, und ihn nicht eher in Ruhe lassen, bis das erste dieser vier Kinder in meinem Bauch ist.“
    „Wenn du wirklich fest davon überzeugt bist, dass …“
    „Bin ich.“
    „Dann fahr ihm nach. Auch wenn ich nicht glaube, dass du noch einen Mietwagen bekommst und ich dir definitiv nicht mein Auto zur Verfügung stellen werde, damit du in dein Unglück rennst.“
    „Ich habe also deinen Segen?“
    „Brauchst du ihn denn?“ Sie verdrehte genervt die Augen. „Hau schon ab und versuche dein Glück! Ich hole mir jetzt einen Kaffee und überlege, was ich an meinem geplatzten Dreh noch retten kann.“
    Ich rannte zurück in den Terminal. Dort reihte ich mich vor der Autovermietung mit der kürzesten Schlange ein. Doch ich hatte kein Glück. Bei Europcar gab es keine Autos mehr, man bot mir aber an, mich auf eine Warteliste zu setzen. Das gleiche Angebot bekam ich von Hertz und Alamo . Bei der letzten Adresse hatte ich jedoch Glück. Der nette, junge Mann hinter dem Schreibtisch konnte mir zwar auch keinen Wagen anbieten, aber er meinte gehört zu haben, dass Mietwagen München noch mehrere Autos hätte. Die Agentur befände sich nämlich nicht im Terminal, sondern ein paar Straßen weiter. Da er diese Information aber auch garantiert allen fünfzig Reisenden vor mir gegeben hatte, war Eile angesagt.
    Ich ließ mir auf einem Plan des Flughafens den Standort von Mietwagen München zeigen und sprintete los.

    „Ich brauche ein Auto, schnell. Können Sie mir helfen?“ Atemlos stürzte ich zu einem Mann mit weißem Hemd und Krawatte, der gerade aus der kleinen Autovermietung herauskam und aussah wie ein Immobilienmakler oder Bankkaufmann, also so, als ob er sich auskannte.
    Doch der zuckte nur mit den Schultern. „ Nein, tut mir Leid. Wie es aussieht, gibt es am ganzen Flughafen keine Mietwagen mehr. Ich werde versuchen, mir ein Taxi zu organisieren.“ Mürrisch verzog er das Gesicht und ging weiter.
    „Oh Gott, sind Sie sicher?“, rief ich ihm hinterher. „Aber am Terminal hat man mir erzählt, dass Mietwagen München noch welche hat. Gibt es wirklich gar kein Auto mehr? Kein einziges?“
    Er blieb kurz stehen und drehte sich um. „Kein richtiges auf jeden Fall. Einen Smart wollten sie mir andrehen, mit der allerkleinsten Ausstattung. Aber damit werde ich ja wohl kaum von hier bis nach Budapest fahren.“ Er lachte humorlos.
    Ich atmete auf. Es gab doch einen Gott! Die Autovermietung hatte einen Smart. Wunderbar! Mehr brauchte ich nicht. Ich setzte mich in Bewegung. Im Laufen kramte ich aus meiner Handtasche mein Portemonnaie hervor und holte meine Visa-Karte heraus.
    „Ich nehme den Smart. Der Smart genügt mir!“, schrie ich, kaum dass ich die Tür geöffnet hatte. Meine Kreditkarte hielt ich wie einen Pokal in die Höhe, um meine finanzielle Liquidität zu beweisen. Ich schob mich vor einen Mann in einer braunen Lederjacke und blieb schwer atmend vor einem Schreibtisch stehen, hinter dem eine sauertöpfisch aussehende Frau um die Vierzig saß.
    „He.“ Der Mann drängte mich zur Seite. „Ich war zuerst da.“
    Ich ignorierte ihn.
    „Ich brauche ein Auto, dringend“, wandte ich mich an die Frau.
    Der

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