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Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Dehne
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Berühmtheit. Der Krokodilfänger Mick Dundee, der mit Wachsamkeit und lakonischem Mutterwitz jede komplizierte Situation meistert, ist die Verkörperung des weißaustralischen Mythos vom Pionier-Bushman. Dem Northern Territory und seinen Bewohnern haften in Australien noch immer eine Pionieraura an. Entweder wird sie leicht romantisch verklärt oder – v. a. im fernen Südosten – verspottet; gelten die Pioniermanieren dort doch als ein wenig ungehobelt.
    Das riesige Northern Territory, das mit 1,35 Mio. km 2 ungefähr ein Sechstel der australischen Landmasse ausmacht und fast viermal so groß ist wie Deutschland, umfasst den tropischen Norden, das Top End , und einen Großteil der Steppen und Wüsten Zentral-Australiens. Der größte Teil liegt nördlich des Wendekreises des Steinbocks. Das Top End und das Rote Herz des Kontinents um Alice Springs bestehen aus über 2000 Mio. Jahre altem urzeitlichen Land. In über 60 Nationalparks und Naturreservaten wurden bisher über 5 % der Landesfläche unter staatlichen Schutz gestellt.
    Nur rund 220 000 Menschen leben im Northern Territory, fast drei Viertel davon in den vier größten Städten: Darwin und Umgebung (121 000), Alice Springs (28 000), Katherine (10 000) und Tennant Creek (4000). Der Rest wohnt in kleineren Ortschaften, riesigen, isolierten
Cattle Stations
, Bergarbeitersiedlungen oder Niederlassungen der Aborigines. Das Northern Territory hat mit etwa 24 % den höchsten Aboriginal-Bevölkerungsanteil Australiens. Seit dem Erlass des Aboriginal Land Rights Act 1976 wurden etwa 40 % des Northern Territorys an Vereinigungen traditioneller Aboriginal-Besitzer, die Aboriginal Land Trusts, übergeben. Zu diesen Gebieten zählen fast das ganze Arnhem Land und ein Küstengebiet westlich des Daly River im Top End, die Schlucht des Katherine River nördlich von Katherine, die Tanami-Wüste und beinahe das gesamte Gebiet westlich und südwestlich von Alice Springs. Diese Aboriginal-Länder dürfen nur mit offizieller Erlaubnis der Land Councils in Darwin bzw. in Alice Springs besucht werden, Ausnahmen sind die Nationalparks, für die z. T. Eintritt verlangt wird. Zu einigen Festivals dürfen Besucher für einen oder mehrere Tage auch ohne diese Erlaubnis Aboriginal-Land betreten.
    Die 6200 km lange Küste ist vorwiegend flach. Vor allem im Westen ist der Tidenhub immens und erschwert die Schifffahrt auf den großen Flüssen. Vereinzelt unterbrechen Sandstrände die Mangrovensümpfe. Port Darwin ist der einzige Tiefseehafen an der Küste. Den westlichen Teil von Arnhem Land zergliedern Buchten und Meeresarme. Das Innere ist ein zerklüftetes, mit Schluchten durchsetztes Plateau, durch das viele von Monsunregen gespeiste Flüsse in die Arafura-See fließen. Die größten Flüsse im Norden sind der Roper River, der Alligator, Mary, Adelaide, Victoria und Daly River. In der Regenzeit breiten sich die Lagunen und Billabongs in den Ebenen, den
flood plains
, zu kilometerweiten Seen aus. Die Flüsse im Landesinneren sind ausgetrocknet, können aber nach heftigen Regenfällen zu äußerst reißenden Strömen anschwellen. Nach Süden steigt das Land unmerklich an. Das Barkly Tableland nordöstlich von Tennant Creek liegt etwa 350 m, Alice Springs etwa 600 m hoch.
Klima und Reisezeit
    Im Top End herrscht tropisches Monsunklima mit einer ausgeprägten Regenzeit („The Wet”) von November bis April, während der fast diegesamte jährliche Niederschlagsmenge von durchschnittlich 1600 mm fällt, und einer ebenso ausgeprägten Trockenzeit („The Dry”) von Mai bis Oktober. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen schwanken zwischen 31 und 36°C; während der Trockenzeit kann das Thermometer nachts auf 19°C sinken, während es tagsüber auf über 30 °C klettert. Die Luftfeuchtigkeit ist von Ende August bis Mai extrem hoch. Besonders heiß und unerträglich ist die Periode kurz vor Beginn der Regenzeit von Mitte September bis Anfang November. In dieser Zeit entstehen Glutstürme
(electrical storms)
. Darwin gilt als die Stadt, in der die meisten Blitze der Welt einschlagen! Die Einheimischen nennen diese Zeit die
build-up season
oder drastischer
suicide season
.
    Meist wird empfohlen, wegen der heftigen Regenfälle und der damit verbundenen Überschwemmungen, die viele Wege und Straßen unpassierbar machen, das Top End während der Regenzeit zu meiden. Es gibt jedoch einige gute Gründe, dieser Gegend gerade dann, oder besser noch kurz danach, einen Besuch abzustatten.

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