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Ausweichmanöver (German Edition)

Ausweichmanöver (German Edition)

Titel: Ausweichmanöver (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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daneben.“

3
    ‚War ja klar, dass die hier rumlungern. Haben die nichts Besseres zu tun? Fürs Abi üben zum Beispiel.’ Sebastian blieb unentschlossen auf dem Parkplatz stehen. Er traute denen nicht über den Weg, keinen Millimeter. Wie viele gab es von denen eigentlich. Jetzt saßen fünf am Tisch.
    Miese Spackos.
    Dieser Shekovietz hatte in allen Ecken herumgeschnüffelt. Nichts war vor dem sicher. Überall hat er seine Nase reingesteckt und dumme Fragen gestellt.
    Sebastian konnte es auf den Tod nicht leiden, wenn sich jemand von hinten an ihn heranschlich.
    Das war schon in der Schule so gewesen. Wenn der Lehrer hinter ihm stand und auf sein Heft guckte, vergaß er sogar, wie viel zwei und zwei war. Sein Hirn war dann wie leer geblasen.
    Er rechnete jeden Augenblick mit einem Katzenkopf oder befürchtete, dass ihm der Lehrer so auf den Hinterkopf schlug, dass er mit der Nase auf die Tischplatte klatschte.
    So wie es sein Vater immer machte.
    Wie gut, dass dieser Shekovietz-Scheißer nicht geahnt hatte, wie knapp er einem Faustschlag in die Fresse entgangen war.
    Sebastian hatte neue Batterien in einen Schlüssel eingesetzt, als dieser Praktikantendulli sich von hinten anschlich und ihm über die Schulter schaute.
    Als er so überraschend „ist der programmierbar?“ gefragt hatte, hätte Sebastian beinahe die Kontrolle verloren, so sehr war er erschrocken.
    Wie damals, in der dritten Klasse. Bei Frau Tilgner. Sie sollten ein Gedicht über drei kleine Spatzen im Winter in die Hefte schreiben. Sebastian schrieb gerade „miten drin“, als die Tilgner aus heiterem Himmel an seinem Kopf vorbei mit ausgestrecktem Zeigefinger auf sein Heft zeigte. Er erschrak zu Tode. Schrie laut auf, schlug den Arm der Lehrerin beiseite. Er sprang auf, schrie weiter, biss, kratzte und trat nach ihr, als sie ihn festhalten wollte.
    Danach musste er die Klasse wechseln, und dann kam die Frau vom Jugendamt, die alles noch viel schlimmer machte.
    Sebastian schüttelte sich.
    Frau Gambach wollte zwei Spielzeuge für die Kinder der Familie, die den gebrauchten V50 gekauft hatten. Dann bekam Frau Gambach die beiden Spielzeuge, egal wie viele bescheuerte Typen vom Gymmi dämlich im Wege herumsaßen.
    Als er hinter diesem Sheko-Scheißer entlangging, dachte er: ‚Es wäre so einfach. Ein leichter Schlag mit der Faust auf den Hinterkopf, und die Russenfresse knallt auf die Tischplatte. Gamatsch.‘
    Aber er tat es nicht. Er ballte die Hände in den Hosentaschen zu Fäusten, ging vorbei, ohne sie zu beachten. Die sollten sich bloß nichts einbilden. Er hatte einen Auftrag, nur darauf kam es an.
    Er durfte Frau Gambach nicht enttäuschen. Auf keinen Fall, sie verließ sich auf ihn, sie vertraute ihm. Voll und ganz.
    Sebastian kaufte zwei Plastiktütchen mit quietschbunten Plastikfiguren darin, er hatte die bescheuerten Namen nicht verstanden, als die Verkäuferin hinter dem Tresen ihn gefragt hatte, welches er wollte.
    „Das erste und das zweite“, hatte er geantwortet. Und sie hatte ihn angelächelt, als hätte er irgendwo den Jackpot geknackt.
    Dann musste er vier Euro bezahlen. Konnte das sein? Er sah sich um. Gaben die Leute echt so viel Geld für diesen Plastikkram aus?
    „Kann ich den Bon? Is nich für mich.“ Jetzt wurde er auch noch rot, er fühlte es ganz genau. Die Tussi stand schließlich hinter dem Tresen, um ihn zu bedienen. Das war ihr verdammter Job.
    Ohne Quittung gab ihm Frau Gambach das Geld nicht wieder.
    „Junge, wie soll ich das denn buchen?“, hatte sie ihn gefragt, damals in seinem ersten Jahr bei ihr, als er die fehlenden Schläuche schnell bei Transflex abgeholt hatte, damit der Wagen noch am selben Tag fertig werden konnte. Achtundvierzig Euro und zweiundsiebzig Cent hatte er dafür bezahlt. Es blieb ihm nichts weiter übrig, als, nach Arbeitsschluss natürlich, noch einmal zu der Firma zu fahren und um eine Quittung zu bitten. Zu bitten. Scheiße! Wer war er denn? Der Versager an der Kasse hätte ihm ja auch gleich geben können, was ihm zustand.
    Als Sebastian das Restaurant wieder verließ, waren die Jugendlichen um diesen Valentin verschwunden. Aufmerksam sah er sich um. Ob die ihn beobachteten?
    Keiner mehr zu sehen. Er erschrak ein wenig, als ein dunkler SUV neben ihm hielt. Herr Heckmann ließ die leicht getönte Scheibe herunter.
    „Herr Posner, gut, dass ich Sie noch sehe. Ich hatte Ihnen doch eine Belohnung avisiert, falls Sie meine kleinen Extrawünsche erfüllen.“ Er winkte Sebastian heran,

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