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Ausziehen!

Ausziehen!

Titel: Ausziehen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greimann
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Fotos von diversen Filmstars unter unserer Matratze fand. Männlichen Filmstars wohlgemerkt. »Wenn Sie sich den ganzen Tag lang nur um die Probleme anderer Menschen kümmern, macht Sie das am Ende noch kaputt.«
    Mitgefühl. Ich seufzte innerlich, hielt aber mein Kinn heldenhaft erhoben. »Ist einfacher, als den Angriff eines Runningbacks mit dem Kopf abzublocken«, gab ich zurück. Er lachte, erhob sich und folgte mir in mein Büro.
    »Na ja, kommt wahrscheinlich darauf an, was Sie im Kopf haben«, antwortete er. »Aber Sie haben es ja bald für heute geschafft, und das hier könnte vielleicht ein wenig helfen, oder?«
    »Wie bitte?«, fragte ich, woraufhin er den Arm hob. Erst jetzt bemerkte ich, dass er einen Flaschenüberzieher aus Samt in der Hand hielt, in dem ziemlich sicher eine Flasche Wein steckte.
    »Mein Arzt meinte, ein Schluck davon jeden Abend würde mir ganz guttun.«
    »Aha.« Eine gescheitere Antwort fiel mir leider nicht ein.
    Und das kam wahrlich nicht oft vor.
    »So, wie es aussieht, könnten Sie auch was davon vertragen.« Er trat in mein Büro und nahm zwei Gläser von dem winzigen Beistelltischchen, das unter der Kopie eines Ansel Adams stand. Ich war zwar kein besonderer Fan von Ansel Adams, aber ich hatte das Bild geschenkt bekommen, und es passte hervorragend zum vornehmen Look meiner Praxisräume. »Schicke Puristin« schien es zu vermitteln. Vielleicht auch »zu abgebrannt, um sich mehr Ausstattung zu leisten«. Aber die Praxis war klein und sollte nicht vollgestopft wirken, redete ich mir ein. Bomstad nahm sowieso den meisten Platz ein. Er hielt mir ein Glas hin. Seine Hand hatte ungefähr die Größe meines Kopfes.
    »Tut mir leid, aber die Ärztekammer missbilligt eine solche Annäherung an die Patienten«, sagte ich und stellte mir vor, wie die Kammer wohl reagieren würde, wenn ich wirklich ein Glas mit ihm trinken würde. Teeren und Federn kam mir in den Sinn, aber vielleicht war ich da etwas unfair. Wahrscheinlich würden sie mir direkt die Todesspritze setzen und nicht erst groß Federlesens machen.
    »Ich werd’s auch keinem verraten«, beschwichtigte mich Bomstad, als ich mich auf dem Bürostuhl auf der anderen Seite des Schreibtischs niederließ.
    »Nein danke, Mr. Bomstad. Aber vielen Dank für Ihr Angebot.« Gott, hörte ich mich professionell an.
    Er zog die Augenbrauen hoch und lachte. Einen kurzen Moment lang fragte ich mich, warum, aber er war ein netter Kerl mit einem umwerfenden Lächeln und einem noch viel attraktiveren Körper. Und nach den Männern, mit denen ich in den letzten … ähm … zehn Jahren ausgegangen war, fand ich es schon schön, ihn auch nur anzusehen. Nicht, dass ich ein persönliches Interesse an ihm gehabt hätte, um das mal klarzustellen. Die Kalifornische Psychologenvereinigung mag es ja missbilligen, dass ich mit Patienten einen trinke, aber sie würden mich zu Pastete zermahlen und auf Weizenkräckern servieren, wenn sie herausfänden, dass ich mit einem meiner Patienten was hatte.
    »Sie haben aber nichts dagegen, wenn ich mir einen genehmige, oder?«
    »Nein. Zum Wohl«, sagte ich. Die Wahrheit war, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, was die Regeln über Patienten aussagten, die während einer Sitzung tranken, aber mir schien die Sache relativ harmlos zu sein.
    Er zog den Hals der gekühlten Flasche aus dem Samtüberzug. Ein kleiner Zettel hing am glatten, grünen Glas. Er hatte Asti Spumante mitgebracht - meinen Lieblingsschaumwein. Was für ein komischer Zufall, dachte ich und lehnte mich zurück, als er sich ein Glas eingoss.
    »Wie war Ihre Woche?«, fragte er, stellte die Flasche auf den Boden und ließ sich auf der Couch nieder.
    Ich drehte meinen Stuhl zu ihm um. »Gut. Und wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Ein wenig brenzlig. Die Aktien sind im Keller.«
    »Wirklich?« Vielleicht hätte ich das gewusst, wenn ich selbst Aktien besessen hätte. Mit dem größten Teil meines Einkommens zahlte ich jedoch immer noch Studiengebühren und den Kredit eines pessimistischen Bankers ab. Ich besaß ein altes, kleines Häuschen talaufwärts. Der Garten sah aus, als würde er eine ganze Schar Klapperschlangen beheimaten, selbst Schwarzenegger hätte ordentlich Mühe, das Garagentor in den Griff zu bekommen, und alles hätte dringend die volle Aufmerksamkeit eines handwerklich begabten Mannes mit eisernem Willen benötigt, aber das Haus gehörte mir, und ich hoffte, dass das auch noch lange so bleiben würde.
    »Hat Ihre Mutter Sie besucht?«,

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