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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen.
    Der Tod gewährte ihm einen kurzen Aufschub. Als letzten Eindruck in seinem Leben nahm er das Gesicht dieser fürchterlichen Person wahr, die stehengeblieben war und sich über ihn gebeugt hatte.
    Jetzt hielt sie den Mund offen.
    Aus ihm hervor ragte eine schwarzblaue Zunge, vergleichbar mit einer Schlange.
    Das ist der Eingang zur Hölle, dachte er noch, dann erwischte ihn der Tod…
    ***
    Ich hatte meinen Wagen auf der Landstraße abgestellt und war den Rest der Strecke zu Fuß gegangen. Es war ein schmaler Weg, mehr ein Pfad, der wie ein graues Lineal die Landschaft durchschnitt und direkt auf mein Ziel zuführte.
    Eine Baumgruppe aus hohen Pappeln umstand es, so daß ich das Wasser noch nicht sehen, dafür riechen konnte. Durch die Bäume verborgen lag der kleine Teich, an dem ich eine bestimmte Person treffen sollte, die seit langer Zeit verschollen war. Nadine Berger!
    Die ehemalige Schauspielerin, die ehemalige Wölfin, die jetzt in Avalon ihr Glück gefunden hatte.
    Avalon – die Insel der Apfel, wie sie genannt worden war. Geschichts-und sagenträchtig, in Verbindung gebracht mit Merlin, dem großen Zauberer. All das wurde über Avalon erzählt, all das schoß mir durch den Kopf, und ich erinnerte mich daran, das ich schon selbst in Avalon gewesen war und den Dunklen Gral dort gelassen hatte, um meinen Partner Suko freizukaufen.
    Suko und den nicht mehr blinden Abbé Bloch, denn Avalons Zauberkraft hatte ihm das Augenlicht zurückgegeben. Damals hatte ich mich wie ein Verlierer gefühlt und wieder einmal gelernt, daß ein Leben aus einer Reihe von Kompromissen besteht.
    Nun, ich hatte mich daran gewöhnt, ohne den Gral zu leben, und ich hatte auch wenig über Avalon gehört. Andere Fälle hatten meine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen, nun aber hatte mir Nadine Berger eine Nachricht zukommen lassen. Sie wollte mich eben an einem bestimmten Punkt treffen. Weshalb sie sich gerade diesen Teich ausgesucht hatte, wußte ich nicht. Jedenfalls lag er in einer einsamen Gegend im Südwesten des Landes, und hier konnte ich eigentlich sicher sein, von keinem Fremden beobachtet zu werden.
    Je mehr ich mich der Bauminsel näherte, um so stärker wuchs der Weg zu. Das hohe, fettig wirkende Unkraut bildete beinahe schon eine dichte Mauer, der Boden war weich geworden, Feuchtigkeit hatte sich in ihm gesammelt wie in einem Reservoir. Im letzten Licht der Dämmerung entdeckte ich die Mückenschwärme, die nahe des Wassers ihre bizarren Tänze aufführten. Sie hatten sich zusammengefunden und bildeten zwischen den Stämmen der Pappeln dichte Wolken.
    Dabei tanzten sie auch vor dem Unterholz, das ich durchqueren mußte, um den Rand des Teiches zu erreichen. Meine Tritte störten die Stille.
    Einiges brach unter dem Druck der Schuhsohlen zusammen, dann hatte ich es geschafft, die gespenstisch anmutende Landschaft zu durchbrechen, rutschte eine kleine Böschung hinab und kam dicht vor dem Ufer des Teichs zur Ruhe.
    Ich blieb auf der weichen Erde stehen, gedeckt durch einen Kreis hoher Bäume, und vor mir den runden Teich, der auf mich den Anschein eines großen öligen Auges machte.
    Bei Tageslicht spiegelten sich sicherlich die ufernahen Zweige der Bäume, um diese Zeit aber war alles grau und verwaschen, und auf der Oberfläche konnte ich nicht einmal den Himmel erkennen, der düster und gewaltig über mir lag.
    Gestirne zeigten sich nicht. Auch der Mond hielt sich versteckt. Die Luft am Wasser war feucht und schwül.
    Würde Nadine Berger kommen? Ich wußte es nicht. Sie hatte es nur geschafft, mich auf telepathischen Wege hier an den kleinen Teich zu bestellen, und ich zerbrach mir auch jetzt noch den Kopf darüber, welcher Grund wohl vorliegen könnte.
    Ich wußte nichts, aber ich kombinierte, ich vermutete und war auch zu einem Entschluß gekommen.
    Es mußte mit der Insel Avalon zusammenhängen. Vielleicht auch mit Atlantis und gleichzeitig mit dieser Welt und Zeit, in der ich lebte. Es war durchaus möglich, daß sich Nadine in gewissen Schwierigkeiten befand, aus denen ich ihr hervorhelfen sollte.
    Nur konnte ich mir das wiederum nicht vorstellen. Allein deshalb, weil sich Avalon mir gegenüber immer als stärker erwiesen hatte. Es hatte mich geleitet, ich war dabei von meinem eigenen Willen entsorgt worden.
    Zudem wunderte ich mich über diesen Treffpunkt. Akzeptabel wäre Glastonbury gewesen, das englische Jerusalem, gleichzeitig ein Ort, der praktisch das Tor zu dieser unsichtbaren Insel bildete, aber

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