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Avalons böse Schwestern

Avalons böse Schwestern

Titel: Avalons böse Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für Schritt auf sie zu und hörte, als er in die Nähe kam, das leise Jammern. Das Geräusch hatte sich verändert. Da blies niemand mehr auf einer Knochenflöte, ihm kam es vor wie der Klang einer Stimme. Und die gehörte zudem noch zu einem Menschen, der sich irgendwo verborgen hielt und unter schweren Qualen zu leiden hatte.
    Die Furcht bedrückte den Farmer. Mit jedem Schritt schwitzte er stärker.
    Er hatte die Heugabel angehoben, und die Zinken nach vorn gerichtet, als wollte er jeden Moment auf einen Angreifer stoßen.
    Ein schneller Blick in den Himmel zeigte ihm, daß sich dort nichts verändert hatte. Aber vor ihm.
    Er hörte noch einen saugenden Laut, und plötzlich glaubte er, den Verstand zu verlieren. Die Staubsäule war verschwunden. Statt dessen stand dort jemand anderer. Eine Frau!
    ***
    Der Farmer Burton Ives begriff die Welt nicht mehr. Er konnte nicht wissen, woher diese Person kam, sie wirkte wie vom Himmel gefallen, obwohl sie eher aussah, als wäre sie aus der tiefsten Hölle gekommen, denn sie war einfach eine scheußliche Person.
    Eine wilde, schwarze Haarmähne umwehte ein bleiches Gesicht. Das Haar floß dabei nach hinten, so daß er die Gesichtszüge ziemlich genau erkennen konnte. Sie waren nicht nur bleich und kreidig, sondern auch noch knochig, als wäre die Haut dünner geworden. Zudem hatte das Gesicht einen etwas affenartigen Ausdruck, auch vergleichbar mit einer gewissen Stupidität. Das mochte auch daran liegen, daß der Mund ungewöhnlich verkrampft offen stand, die Augenlider nach unten gezogen waren, so daß die Person Mühe haben mußte, überhaupt etwas zu sehen. Sie war mit dünnen Gardinenstoff ›bekleidet‹, einem Hauch von Nichts.
    Den rechten Arm hielt sie zur Seite hin ausgestreckt. Die Hand umklammerte eine Waffe. Eine Lanze, die mit einer dunklen Maske bestückt war. Burton Ives atmete schneller. Den ersten Schock hatte er überwunden, aber noch immer konnte er sich nicht auf die unheimliche Besucherin einstellen, die ihren Kopf sehr langsam drehte wie jemand, der herausfinden wollte, wo er sich befand.
    Sie war eine Fremde in einer fremden Umgebung. Aber sie war nicht grundlos erschienen, davon ging Burton Ives einfach aus. Ihr Kommen mußte einen Sinn haben.
    Noch tat sie ihm nichts. Der Mann spürte allerdings die Feindschaft, die ihm von dieser Person entgegenstrahlte, und dieses Gefühl verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde.
    Angst wühlte ihn auf. Sie wollte etwas von ihm, das merkte er, aber sie traute sich noch nicht. Aus weiterhin halb geschlossenen Augen blickte sie sich um, als suchte sie etwas Bestimmtes. Dann schüttelte sie den Kopf, sie hatte es also nicht gefunden, und sie gab sich einen Ruck, bevor sie auf den Farmer zuging.
    Ives wußte nicht, was er tun sollte. Dieses böse Gesicht widerte ihn an, er merkte, daß sich in seinem Magen etwas tat. Dort setzte sich ein dicker Klumpen fest. Die Furcht war für ihn nicht mehr nachvollziehbar.
    Er hatte sich schon oft in brenzligen Situationen befunden, doch so etwas wie hier war ihm noch nie untergekommen.
    Was wollte die Person?
    Ihn töten?
    Noch hielt sie die Waffe normal, die Spitze wies nach oben. Dann ging sie den nächsten Schritt, und er hatte den Eindruck, als würde sie den Boden kaum berühren. Sie schwebte kurzerhand über ihn hinweg, sie war da wie ein Engel…
    Sie blieb stehen.
    Burton Ives faßte sich ein Herz. Zwar schoß ihm immer wieder durch den Kopf, daß ihm dies keiner glauben würde, aber er versuchte es trotzdem, sie anzusprechen.
    Es war zu spät. Sie fragte ihn. Aus ihrem Mund drang nur mehr ein Gezische!, und der Farmer mußte sich schon sehr anstrengen, um sie überhaupt verstehen zu können. Außerdem redete sie ihn in einer Sprache an, die in dieser Zeit nicht mehr gesprochen wurde. Sie wiederholte immer den einen Satz, in eine Frage hineingepackt, deren Antwort ihr viel bedeuten mußte. »Wo ist mein Geliebter?«
    Der Farmer begriff die Welt nicht mehr. Er schüttelte den Kopf. Was hatte sie gesagt?
    Dann wieder. »Wo ist mein Geliebter…?«
    Ives holte Luft und schluckte verlegen. Er mußte sich die Kehle freiräuspern, dann erst schaffte er es, eine Antwort zu formulieren.
    »Ich… ich kenne deinen Geliebten nicht…«
    Die Person senkte ihre Waffe. Ives verstand die Drohgebärde sehr wohl, und er wollte sie ablenken, indem er vorsichtig fragte: »Sag mir doch, wer du bist.«
    »Damara…«
    Hatte sich der Name tatsächlich so angehört? Er wußte es nicht, denn

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