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Azathoth - Vermischte Schriften

Azathoth - Vermischte Schriften

Titel: Azathoth - Vermischte Schriften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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haben keinen sehr hohen
    literarischen Rang. Algernon Blackwoods »Die Weiden« ist vielleicht die bedeutendste unheimliche Geschichte, die je geschrieben wurde.17 H. P. Lovecraft Anmerkungen von August Derleth 1 Das ist eine typisch bescheidene Bemerkung Lovecrafts; man sollte sie nicht mit falscher Bescheidenheit verwechseln, denn Lovecraft hatte vom eigenen Werk eine sehr schlechte Meinung und ließ sich nicht träumen, daß er oder irgend etwas, was er tat, auch nur die geringste Bedeutung haben könnte.
    2 Lovecraft hat immer höchst ungern von seinen Eltern gesprochen, und selbst wenn er scheinbar offen war, konnte man unmöglich herausfinden, ob er ehrlich überzeugt oder ob er zu zurückhaltend war, um Tatsachen anzuführen. Tatsache ist, daß Lovecraft häufig schrieb, sein Vater habe »einen völligen Zusammenbruch« erlitten, wohingegen Winfield Lovecraft an Parese litt. Möglicherweise - und sogar höchst wahrscheinlich -
    kannte Lovecraft die Umstände der »Probleme« seines Vaters nicht und erfuhr auch nie, daß dieser als Syphilitiker an fortgeschrittener Parese starb. Bemerkungen wie »Im Jahre 1893
    erlitt mein Vater einen Schlaganfall, der auf Schlaflosigkeit und ein überreiztes Nervensystem zurückzuführen war und ihn völlig lahmte, so daß er den Rest seines Lebens im Krankenhaus verbringen mußte«, die er 1915 in einem Brief an Maurice W.
    Moe machte, sind typisch für die Art, wie Lovecraft von seinem Vater sprach. Die Krankengeschichte bestätigt den Sohn jedoch nicht: in ihr erscheint Winfield Lovecraft als Paretiker.
    Seine Mutter war depressiv, herrschsüchtig und hilflos, eine Neurotikerin hart an der Grenze des Wahnsinns, die schließlich imMärz 1929 im Butler Hospital Aufnahme fand, wo sie zwei Jahre später an geistiger und physischer Erschöpfung starb.
    3 In seinem kürzlich erschienenen Buch The Strength to Dream schreibt Colin Wilson von Lovecrafts »Versuch, den Materialismus zu untergraben«, und behauptet von ihm, daß er
    »völlig in sich verschlossen war« und sich von der
    »"Wirklichkeit" losgesagt hatte « - eine Meinung, die von denen, die Lovecraft kannten oder mit ihm korrespondierten, nicht geteilt wird. In Wahrheit verbrachte Lovecraft eine äußerst einsame Kindheit. Zweifellos fehlte in dem Haus, wo er mit seiner Mutter und zwei Tanten lebte, der Vater, denn sein Großvater und ein Onkel überlebten seinen Vater nicht lange. In seiner Einsamkeit fand er Trost in manchen
    Phantasievorstellungen, nicht allein in denen des Grauens, obwohl er nur diesem Aspekt dichterischen Ausdruck gab, nicht aber den griechischarabischen Träumen.
    4 Die Beschreibung einer solchen Szene, die einem Brief Lovecrafts entnommen ist, habe ich, allerdings mit geändertem Pronomen, in die posthume »Zusammenarbeit.
    »Die Lampe des Alhazred« eingefügt.
    5 So faszinierend diese Versenkung ins achtzehnte
    Jahrhundert ist, so bedauerliche und nachteilige Wirkungen hatte sie auf sein schöpferisches Werk. Er vergeudete Unmengen von Papier und noch mehr Schweiß auf das
    Schreiben von Lehrgedichten in der Manier von Dichtern des achtzehnten Jahrhunderts. Die meisten davon sind heute unlesbar.
    6 Das spielte sich in den ländlichen Gebieten entlang des Rivers Seekonk ab, wie man sich vorstellen kann, in Einsamkeit, denn die Kinder der Nachbarschaft hatten das übliche Interesse an Kampfspielen und waren an der Dramatisierung von Mythologie oder Geschichte nicht interessiert. In einem sehr weit gefaßten Sinn lehnte er sie ab, und sie lehnten ihn ab, was zum Teil die Einsamkeit seiner Jugend erklärt, wiewohl er einige sehr enge Freunde hatte, die sich ihm anschlössen, als er später die Abenteuer Nick Carters, Sherlock Holmes' und der Bradys las und die »Detektivagentur Providence. gründete.

    7 Lovecrafts Spalte erschien in der Tribüne von Providence.
    8 Er merkte sich jedoch fast alles, was er las. Auf dem Höhepunkt seiner Aktivität als Briefschreiber erstaunte er seine Briefpartner häufig durch sein Wissen, das er spontan verfügbar hatte oder das er aus den Erinnerungen an seine umfangreiche Lektüre ausgrub. Während unserer zwölf Jahre andauernden Briefverbindung, während der er bis zu seinem Verfall gegen Ende seiner tödlichen Krankheit im Durchschnitt einen Brief pro Woche schrieb, war ich häufig tief beeindruckt, wie leicht es ihm fiel, die verschiedensten Themen zu erörtern.
    9 Diese Aussage ist strittig und muß relativiert werden. Es gibt keine Beweise, die dafür

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