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Azazel

Titel: Azazel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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nicht genau sagen, aus welcher Richtung. Da begreife ich schließlich, daß ich falle. Ich sage zu mir: He, ich falle. Und kaum habe ich das gesagt, wird es mir ganz klar, der Boden ist unter mir, ich rase ihm entgegen und weiß, ich werde dort aufschlagen und es wird mir gar nichts nützen, wenn ich mir die Augen zuhalte.
    Kannst du dir vorstellen, George, daß ich die ganze Zeit nicht daran gedacht habe, daß ich ja fliegen kann? Ich war so überrascht. Ich hätte sterben können. Aber dann, als ich fast unten bin, fällt es mir wieder ein und ich sage zu mir: Ich kann fliegen! Ich kann fliegen! Es war, als würde ich auf der Luft ausrutschen. Es war, als wäre die Luft zu einem großen Gummiband geworden, das an meinem Rücken befestigt ist und sich strafft, so daß ich immer langsamer und langsamer werde. Als ich auf Höhe der Baumkronen bin, da bin ich echt langsam und denke mir: Vielleicht ist es jetzt Zeit, zu fliegen. Aber ich fühle mich ausgelaugt und es ist nicht mehr weit, daher strecke ich mich, bremse noch mehr ab und lande mit einem fast unmerklichen Ruck auf den Füßen.
    Und du hattest natürlich Recht, George, von da oben sah alles einsam und verlassen aus, aber als ich am Boden landete, scharten sich eine ganze Menge Leute um mich, es war eine Art Kirche mit Turm in der Nähe - die ich von da oben wohl wegen der ganzen Bäume und so nicht gesehen hatte.«
    Baldur schloß einen Moment die Augen und begnügte sich damit, schwer zu atmen.
    »Was ist passiert, Baldur?« fragte ich schließlich.
    »Das errätst du nie«, sagte er.
    »Ich will nicht raten«, sagte ich. »Erzähl es mir einfach.«
    Er riß die Augen auf. »Sie kamen alle aus der Kirche, einer echt bibelgläubigen Kirche, und einer fällt auf die Knie und hebt die Hände und ruft: >Ein Wunder! Ein Wunder!, und alle anderen folgen seinem Beispiel. So einen Lärm hast du deinen Lebtag noch nicht gehört. Dann kommt ein Kerl her, ein dicker, fetter Kerl, und sagt: >Ich bin Arzt. Sagen Sie mir, was passiert ist.< Ich habe keine Ahnung, was ich ihm sagen könnte. Ich meine, wie soll man erklären, daß man vom Himmel heruntergeschossen kommt? Die werden gleich brüllen, daß ich ein Engel bin. Also sage ich die Wahrheit. >Ich bin aus Versehen aus einem Flugzeug gefallen«, sage ich. Und schon fangen sie alle wieder an, >ein Wunder!< zu brüllen.
    >Hatten Sie einen Fallschirm?« fragt der Arzt. Wie soll ich sagen, daß ich einen Fallschirm hatte, wenn keiner da ist, also sage ich: >Nein.< Worauf er sagt: >Man hat gesehen, wie Sie abstürzten und dann sanft gelandet sind.< Dann meldete sich ein anderer Mann - wie sich herausstellte der Prediger der Kirche - mit einer tiefen Stimme zu Wort. >Es war die Hand Gottes, die ihn gehalten hat.< Das kann ich so nicht stehenlassen, daher sage ich: >Die war es nicht. Es war ein Antigravitationsapparätchen, das ich besitze.« Worauf der Doktor mich ansieht. >Ein was?« fragt er. Ich sage: >Ein Antigravitationsapparätchen.« Darauf lacht er. >Ich an Ihrer Stelle wäre auch für die Hand Gottes«, sagt er, als hätte ich einen Witz gemacht.
    Inzwischen hatte der Pilot die Maschine gelandet und kommt weiß wie ein Laken dahergelaufen. >Es war nicht meine Schuld«, sagt er. >Der elende Narr hat den Sicherheitsgurt geöffnet.« Als er mich da stehen sieht, kippt er fast um. >Wie kommen Sie hierher?« fragt er. >Sie hatten keinen Fallschirm.« Da fangen alle an, einen Psalm oder so was zu singen, und der Prediger nimmt den Piloten an der Hand und sagt ihm, es sei die Hand Gottes gewesen und ich wäre gerettet worden, weil mir große Taten in der Welt vorherbestimmt seien, und alle Schäfchen, die heute anwesend waren, seien jetzt sicherer denn je, daß Gott auf seinem Thron sitzt und wie ein Besessener arbeitet, um seine guten Taten zu vollbringen, und lauter solche Sachen.
    Er brachte sogar mich dazu, darüber nachzudenken, ich meine, daß ich wegen großer Taten gerettet worden sei. Dann kamen die Leute von der Zeitung und noch ein paar Arzte - ich weiß nicht, wer sie gerufen hat - und stellten mir Fragen, bis ich dachte, ich würde den Verstand verlieren, aber die Arzte geboten ihnen Einhalt und brachten mich zur Untersuchung in ein Krankenhaus.«
    Ich war fassungslos. »Sie brachten dich wirklich in ein Krankenhaus?«
    »Die ließen mich keine Minute allein. Ich war die Schlagzeile der Lokalzeitung und aus Rutgers oder sonstwo kam ein Wissenschaftler und fragte mich aus. Ich sagte, ich hätte dieses

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