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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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stehen, mit seiner eigenen Fähigkeit. Sense und Dreizack schlugen gegeneinander, Oreichalkos gegen Oreichalkos. Und mit jedem Treffer, der von ihnen pariert wurde, schrien die verbrüderten Waffen auf. Sie waren von der gleichen Hand geschaffen worden, das gleiche magische Metall bildete ihren Hauptbestandteil, und doch wurden sie in einem grausamen Kampf auf Leben und Tod eingesetzt.
    Am liebsten hätte ich mir die Hände auf die Ohren gepresst, um ihrem Klagegeschrei zu entgehen. Wie lebendig waren diese Waffen nur!?
    In diesem Moment gewann Alastair die Oberhand. Mit einem gewaltigen Hieb löste er den Griff, mit dem River die Sense umklammerte, und ließ sie geradewegs in seine eigenen Hände rutschten. River machte einen taumelnden Schritt rückwärts.
    Ein dämonisches Lächeln erschien auf Alastairs Lippen.
    »Das ist dein Ende, Junge. Ich werde dich töten, so wie ich für den Tod deiner ganzen Familie verantwortlich bin!«
    River suchte nach einem Ausweg. Nun wurde es ihm zum Verhängnis, dass das Wasser ihn oben hielt und er nicht in die sicheren Abgründe unter den Wellen fliehen konnte. Alastair triumphierte, doch er rechnete nicht mit mir.
    »River, runter!«, schrie ich, und er tat, was ich sagte, ohne mich überhaupt bemerkt zu haben. Mit einem Schwung meines Armes hagelten fünf Eisstacheln auf Alastair nieder, der es gerade noch schaffte, mit seinem Arm seine Augen abzuschirmen. Kaum war mein Angriff vorüber, starrte er mich ungläubig an: »Das ist nicht möglich – du bist tot! Ich habe dich eigenhändig ermordet!«
    »Ich befürchte, du ziehst voreilige Schlüsse, Alastair«, erwiderte ich rau. Ich ballte die Hände zu Fäusten, das Wasser unter mir schwoll an und trug mich beinahe schon sanft zu den beiden Kämpfenden hinauf.
    Und nun sahen die zwei Kontrahenten auch, wer mich begleitete.
    Ich wusste es, ohne die Gestalten hinter mir gesehen zu haben. Ich wusste, wen mir Persephone als Hilfe mitgeschickt hatte. Es gab gar keinen Zweifel daran.
    Wenigstens eine Person davon war die ganze Zeit immer wieder bei River und mir gewesen. Er trat vor mich und war lebendiger als je zuvor. Schwarzes Haar, Rivers dunkle Augen, umrahmt von markantenAugenbrauen, zwischen denen sich vor Wut eine steile Falte gebildet hatte.
    Baltimore.
    »Du bist nur Illusion …«, flüsterte Alastair, der beide Waffen in den Händen hielt und trotzdem ängstlich wie ein gehetztes Tier aussah.
    »Du meinst, wie damals im Thronsaal, Halbbruder, als du den Dreizack entweihen wolltest?«,
erkundigte sich Baltimore mit bitterer Ironie.
    »Vater …«, dieses Wort kam River über die Lippen wie ein schwerer Seufzer. Er hastete vorwärts und fiel der Gestalt in die Arme. Baltimore drückte seinen Sohn an sich, so fest, als wolle er ihn nie wieder loslassen. Über Rivers Schulter hinweg blickte er Alastair ins Gesicht.
»Siehst du nicht, was du alles schon angerichtet hast, Alastair?«
, fragte Baltimore angewidert.
»Du mordest und folterst und – und du zerstörst unser Azulamar. Hast du keinen Respekt? Vor gar nichts?«
    »Du bist tot«, wiederholte Alastair. Er hatte hasserfüllt die Lippen verzogen. »Du kannst nichts mehr verändern. Gar nichts mehr. Habe ich nicht über euch alle gesiegt? In diesem Moment rast diese Welle auf die Küste zu, auch wenn ihr es vielleicht nicht merkt. Die Welt ist dem Untergang geweiht.«
    »Bitte, Alastair – zeig Gnade. Hab Mitleid mit den unschuldigen Menschen und …«, beschwor ich ihn, doch er fuhr mir über den Mund.
    »Ich will das nicht hören, verdammt! Zeig mir einen Menschen, auch nur einen, der unschuldig ist. Keiner versteht meinen Schmerz. Niemand kann
mein
Leid nachvollziehen! Ihr habt es alle nicht verdient zu leben.«
    In diesem Moment spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und sah, dass es der alte König, Claude, Rivers Großvater, war.
    Wie ähnlich Baltimore und Alastair ihm sahen!
    »Wer bist du, dass du darüber urteilen kannst, wer es verdient zu leben, Alastair?«
, fragte er mit ernster Stimme, die so streng war, dass ich wirklich glaubte, in Alastairs vor Wut verkrampftem Gesicht eine Regung zu sehen.
    »Du hast keine Ahnung«, knurrte er mit bebender Stimme. »Du hast keine Ahnung, wer ich wirklich bin.«
    »Dann sag es mir doch! Und schwing dich nicht zum Herrn über Leben und Tod auf, denn das bist du nicht! Stell dich nicht mit den Göttern gleich!«
Claude machte einen Schritt auf Alastair zu, der sich mit dem Dreizack zu wehren versuchte, doch die drei

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