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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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weiß«, antwortete ich. »Es sind so viele Menschen gestorben …«
    River nickte langsam. »Giles’ Körper ist wohl immer noch irgendwo unten im Labor und das Gleiche gilt für meinen richtigen Vater. Wir müssen ihn aus diesem … diesem
Ding
befreien und ihn in das Meer bringen. Nur dort wird er seine ewige Ruhe finden können.«
    In diesem Moment räusperte sich jemand neben uns.
    »Verzeiht, wenn ich Euch beide unterbreche«, sagte er. »Aber es warten in Azulamar noch wichtige Dinge, für die wir Eure Hilfe brauchen, River.«
    »Ich bin kein Prinz mehr, und König sowieso nicht«, wehrte River ab und legte den Arm um mich, als wolle er mir Bestätigung und Kraft geben.
    »Das ist richtig, aber das Volk von Azulamar weiß davon nichts. Wir vertrauen darauf, dass Ihr Euch an Euer Ehrenwort haltet, abdankt und dies in Azulamar verkündet. Ihr müsst die Regentschaft dem Parlament überlassen, das neu gebildet werden wird. Natürlich habt Ihr und Eure Cousine Wohnrecht in Azulamar und könnt auch Mitglieder des Parlamentes werden. Genau wie wir es festgelegt haben. Aber dafür müsst Ihr uns jetzt begleiten.«
    River und ich sahen uns an, und an seinem gequälten Gesichtsausdruck erkannte ich, dass ihm nichts anderes übrig bleiben würde.
    Er war durch und durch ein Sprössling des Königsgeschlechtes. Ich wusste, dass er als Prinz von Azulamar in die Geschichte eingehen würde, als Held von gemischtem Blut, aber mit dem Herzen eines wahren Königs, der das Wohl von Azulamar tatsächlich über sein eigenes gestellt hatte. Man würde noch in tausend Jahren Geschichten über ihn schreiben, selbst wenn die Blutslinie bis dahin unterbrochen worden war.
    »Ashlyn, ich muss gehen«, murmelte er und lehnte seine Stirn gegen meine.
    »Ich weiß«, flüsterte ich. »Ich wünschte nur, ich könnte mitkommen.«
    »Wer sagt, dass du es nicht kannst?«
    Ich lächelte sanft. »Es mag unlogisch erscheinen, aber Azulamar ist
dein
Zuhause, nicht meines. Ich muss die Probleme in der irdischen Welt lösen, damit wir
leben
können, wenn du zurückkehrst.«
    Mir brach es fast das Herz, diese Worte so zärtlich und gelassen auszusprechen. Ich wusste, River würde mich mitnehmen nach Azulamar, doch die Sorge um meine Eltern und die Personen, die ich kannte, wurde nun wieder wach.
    »Ich werde zurückkehren«, versprach River mir, nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich erneut.
    »Und ich werde immer auf dich warten«, schwor ich ihm innig.
    Ich wusste, dass ich mich jetzt schon daran gewöhnen musste, ein Leben zwischen Land und Meer zu führen. Sein Herz würde immer mit der Regenbogenstadt verwurzelt sein und niemals würden wir ein ganz normales Paar werden. Und doch machte mir die Zukunft keinerlei Angst mehr – ich war stark und erwachsen geworden, hatte viel gelernt.
    Ich hatte gelernt, wie Hass, Neid und Eifersucht einen Menschen verändern können. Ich hatte gelernt, wie leicht es war, Zwietracht in die Herzen der Menschen zu pflanzen, und wie weit sie alle bereit waren zu gehen, um ihre persönlichen Ziele zu verfolgen.
    Ich hatte dem Tod ins Auge geblickt.
    Aber ich hatte auch gelernt, dass die härtesten Situationen Menschen dazu antreiben konnten, zusammenzuhalten. Aus alten Feinden wurden neue Freunde, und mit Hoffnung, Treue und Liebe konnte man Geschichte schreiben.
    Ich wusste, dass kein Mensch, der nicht an dieser Geschichte mitgewirkt hatte, sie je erfahren würde – und doch würde sie weiterleben, in uns, in unseren Worten und in unseren Taten. River wandte sich nun ab, warf mir noch einen sehnsüchtigen Blick zu und verschwand dann mit Alcatraz und den Übrigen im Meer.
    Die rohen, anarchisch wirkenden Skalven schritten neben den elegant gewandeten Wasserflüsterern her, der mit Perlen und Holzkugeln geschmückte Alcatraz neben dem goldenen Sohn Azulamars.
    Und dann – dann war ich allein.

E PILOG
    A shlyn? Träumst du noch?«
    Die Stimme meiner Mutter riss mich aus meinen Gedanken.
    »Hm?«, machte ich, eigentlich nicht mehr verschlafen, dafür aber geistig nicht anwesend. Meine Mutter lächelte, doch ich konnte in ihren Zügen wie immer eine leichte Sorge erkennen. »Ich hatte dich gefragt, was du heute unternehmen möchtest.« Ihre Stimme war seit dem vergangenen Jahr sanfter, ernster geworden. Auch telefonierte sie nicht mehr so oft, sondern nahm sich viel mehr Zeit für mich. Doch ich wusste, dass sie merkte, wie ich mich ihr immer mehr entzog.
    »Ja«, sagte Eric, der bei uns zum

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