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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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den sie uns geschickt hatte, wieder zurücknahm. Und Poseidon sandte die Wellen hinüber. »Niemand soll diese Waffe wieder finden, bis nicht die Welt wieder in ernstlicher Gefahr ist«, sagte ich feierlich, und jede Spur des Grabes verschwand.
    Hinter mir brach Jubel aus. Dutzende von Marianern kamen aus dem Meer vor mir und feierten mit denen, die um ihre Freiheit gestritten hatten. Skalven und die Bewohner von Azulamar. Erdenbeschwörer und Wasserflüsterer. Mitglieder der Aristokratie und die Anarchisten der Demeter. Ein grenzenloser, unbeschreiblich schöner Friede senkte sich über uns, der mir beinahe die Tränen in die Augen trieb.
    Jemand trat neben mich und ich sah auf.
    Es war Alastair, der wie die anderen Wasserflüsterer seinen dunklen Umhang ablegte und nun nur noch in schwarzen Beinkleidern dastand.
    Ich blinzelte ins Sonnenlicht.
    »Sag mir, Ashlyn, was soll ich jetzt tun?«, fragte er mich, doch ich wusste, was er in Wirklichkeit wissen wollte: Was würden wir jetzt mit ihm tun? Er war ein Mörder, ein vielfacher Mörder sogar, ein Thronräuber und noch dazu ein Verräter jeglicher Gesetze von Azulamar.
    Doch er hatte in Gegenwart von allen Personen, die ihm je etwas bedeutet hatten, erkannt, dass es falsch gewesen war. So kitschig es auch klang – die Schuld, die er für immer auf seinen Schultern tragen würde, empfand ich in diesem Moment des Friedens als Strafe genug. »Wirst du mir vergeben?«, fügte er nach einigen Augenblicken hinzu. Nun sah ich ihn an. »Ich weiß nicht, ob ich das kann«, erwiderte ich leise in Erinnerung an den Schmerz, den er mir zugefügt hatte. Alastair senkte den Blick.
    »Ich brauche Zeit, Alastair. Viel Zeit. Aber zweifle nie daran, dass ich dir dankbar bin, dass du uns geholfen hast.«
    »Ich bin auch dankbar«,
vernahm ich plötzlich eine ungewohnte, sonderbare Stimme. Überrascht drehte ich mich um, doch ich konnte niemanden entdecken.
    »Suchst du schon wieder nach mir, Ashlyn? Du weißt doch, dass deine Augen nicht dafür gemacht sind, mich zu sehen!« D
ie Stimme klang belustigt, und ich wusste nun, dass es Persephone war.
    Ein Schatten fiel mit einem Mal über mein Herz und es wurde schwer wie Stein. Ich hatte unsere Abmachung ganz vergessen – dass ich nach erledigter Arbeit wieder zurück in die Welt des Todes kehren musste und alles zurückzulassen hatte, was ich liebte. Scharf sog ich die Luft ein. Die ganze Zeit war der Tod so nah bei mir gewesen, dass er mir keine Angst mehr gemacht hatte. Nun war er so fern und eine unvorstellbare Qual stieg in mir auf.
    Ich drehte mich um, sah River dort stehen.
    Eine kleine, steile Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen.
    Er spürte, dass etwas nicht in Ordnung war, obwohl ich nicht sicher war, ob er die Stimme hören konnte.
    »Ich kann nicht gehen …«, flüsterte ich schwach, während in mir die Tränen aufstiegen, »Ich – ich habe noch ein Leben vor mir!«
    »Tut mir leid, aber so war unsere Abmachung. Du durftest nur für kurze Zeit zurückkehren, und die ist nun um.«
Persephone war eher ungeduldig als mitfühlend.
    Ich dachte nach, suchte nach irgendeinem Schlupfwinkel in dem Vertrag, den wir geschlossen hatten, doch ich hatte geschworen. Es war zwecklos. Ich konnte mich nicht gegen eine Göttin auflehnen. Mein Herz war kurz davor zu zerbrechen, als ich Rivers besorgten, skeptischen Blick auffing.
    Mit einem Ruck entledigte ich mich der Ketten, die ich trug, um die Steine loszuwerden, warf sie vor meine Füße.
    River sprach meinen Namen aus, ich sah, wie seine Lippen sich bewegten. Er begann, auf mich zuzugehen, dann, zu rennen.
    Ich drehte mich um, der Wind strich mir das Haar aus dem Gesicht, und dann lief ich los, hinein in das Wasser, das eiskalt um meine Beine schwappte. Ich fiel der Länge nach hin, tauchte unter, schwamm weiter hinaus, mit klaren, harten Zügen. Es war besser, sich nicht von River zu verabschieden.
    Zu groß war meine Angst, dass ich es sonst nicht über mich gebracht hätte.
    Ich rollte mich zu einer Kugel zusammen und stieß dann die Luft aus meinen Lungen.
    Mit aller Kraft konzentrierte ich mich auf die Vorstellung, im Paradies River wieder zu sehen. Nur ein letzter Schritt fehlte. Die Tränen auf meinen Wangen verschwanden.
    Gerade wollte ich das Salzwasser einatmen, um es Persephone zu erleichtern, als mich plötzlich eine Hand packte und nach oben zog. Hustend spuckte ich das Wasser aus, das ich bereits geschluckt hatte.
    »Lass mich los.« Ich wehrte mich. »Lass

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