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Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition)

Titel: Azulamar: Der Erbe von Atlantis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah-Janina Hannemann
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Brunchen zu Besuch war. »Tyler wollte heute sein neues Segelboot ausprobieren. Hast du nicht Lust, mitzukommen?«
    »Zum Strand begleite ich euch gerne«, erwiderte ich mit einem schwachen Lächeln. »Aber ich möchte den Tag lieber wieder alleine am Meer verbringen.«
    Die Mundwinkel meiner Mutter sanken ein Stückchen nach unten. Ich hatte diese Reaktion befürchtet.
    »Aber heute Abend können wir ja zusammen weggehen«, beeilte ich mich zu sagen.
    Eric nickte. »Scott meinte – oh, Moment, bitte …« Sein Handy klingelte und er zog es hastig heraus. Eric klappte es auf und hielt es sich ans Ohr.
    »Hallo, Bellatrix«, sagte er und seine Stimme wurde weich.
    Ich musste ein Lachen unterdrücken.
    Bellatrix und er waren seit Juli ein Paar; sie waren auf meiner Geburtstagsfeier zusammengekommen, die sie für mich gegen meinen Willen organisiert hatten. Das Gespräch, das ich damals mit Bellatrix über Eric geführt hatte, war eine halbe Ewigkeit her, doch dass sie nun so verliebt ineinander waren, bestätigte mir nur noch, dass sich alle Dinge schließlich so entwickelt hatten, wie sie sollten.
    Gerade als Eric hinausging, um in Ruhe mit ihr zu telefonieren, kam mein Vater herein, in der Hand ein Netz voll von Orangen.
    »Oh, du hast sie bekommen, Tom!« Meine Mutter sprang erfreut auf, um meinem Vater fast schon verlegen einen Kuss zu geben.
    Sie beide hatten im vergangenen Monat angefangen, sich wieder zu treffen. Anscheinend hatte meine Mutter den Verlust von Gregory recht gut verkraftet und selbst Eric hatte sich nach einem halben Jahr erholt.
    Als ich im Januar kurz nach Neujahr zu ihnen zurückgekehrt war, hatte ich tatsächlich eine Amnesie vorgetäuscht. Meine Mutter, die damals noch in Trauer war, konnte nicht glauben, was angeblich geschehen war, aber ihr Wesen war schon immer gutmütig und freundlich gewesen. Sie beschloss, es als Wunder zu betrachten. Im Februar zog Eric aus, doch wir blieben alle in Melbour, obwohl diese Stadt unser Leben so durcheinandergebracht hatte. Eric hatte nun seinen Schulabschluss in der Tasche, während für mich die Schule noch ein weiteres Jahr andauern würde. Tyler und Eric wohnten zusammen in einem kleinen Apartment in der Stadt, doch Eric war praktisch jeden Tag bei uns – wir waren, obwohl wir keineswegs blutsverwandt waren, so etwas wie eine Familie geworden.
    Meine Eltern hatten in diesem Moment nur noch Augen füreinander, und so nutzte ich die Chance, den letzten Tag vor Schulbeginn zu nutzen, um noch ein wenig Zeit am Strand zu verbringen.
    Anstatt mit einem Auto zu fahren – denn ich besaß keines mehr – lief ich zu Fuß. Ich hatte mir diesen Weg in den letzten Monaten angewöhnt, denn seit meiner Rückkehr ging ich jeden Tag zum Strand. Tatsächlich hatte ich irgendwie ein Zeugnis erhalten, obwohl meine Noten eigentlich gar nicht vorhanden waren, und hatte in die nächste Klassenstufe vorrücken dürfen. Mir fehlte unglaublich viel Stoff, doch im Anbetracht dessen, was ich erlebt hatte, hatte die Schule für mich an Wichtigkeit verloren.
    Nur ein Gedanke trieb mich an – der, dass River zurückkehren musste. Bald.
    Ich wusste, er musste unglaublich viel regeln. Er hatte mir vor einigen Monaten über einen Skalven eine Nachricht zukommen lassen, an der ich erkennen konnte, unter wie viel Stress River zu stehen schien. Anscheinend war das Parlament gegründet worden und der Aufbau von Azulamar hatte begonnen. Einen Palast gab es nicht mehr – nur noch ein großes Rathaus, in dem das Parlament tagte.
    Paradise war nicht in Azulamar geblieben, sondern in eine der anderen Städte zu entfernten Verwandten gereist, wo sie noch immer das war, was sie sein wollte – die Prinzessin von Azulamar.
    Die Worte, die er mir ausrichten ließ, waren knapp und sprachen nicht mich direkt persönlich an, doch ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er solche innigen Worte auch nicht über einen Boten ausrichte lassen würde.
    Ich überquerte gerade die Straße, als ein auffällig rot und orange lackiertes Auto neben mir stoppte und die Fensterscheiben heruntergelassen wurden.
    »Hallo Ribbon«, sagte ich grinsend. »Neues Auto?«
    »Ja, gerade gekauft. Hast du nicht Lust, eine kleine Spritztour mit mir zu machen?«
    »Nur, wenn du mich zum Strand fährst«, erwiderte ich achselzuckend.
    Ribbon nickte.
    Ihn hatten alle Geschehnisse am wenigsten mitgenommen. Er war gutgelaunt und witzig wie immer, sein Haar glänzte schwarz und um sein Handgelenk schlang sich die

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