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Babel 1 - Hexenwut

Babel 1 - Hexenwut

Titel: Babel 1 - Hexenwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Wirbel. Sie glitt einfach hinüber, als hätte sie nie damit aufgehört, und sofort umfing sie dieses Meer aus Energien, die in ihr pulsten und sie erfüllten. Sie wurde leicht, und der Schmerz verschwand aus ihrem Körper.
    Der Dämon schrie vor Wut und sah einen Augenblick zur
    Seite. Babel folgte seinem Blick. Sie sah, wie sich Mikhail mit Magie gegen seine Angreifer zur Wehr setzte, aber die drei ließen nicht locker. Der Dämon spürte die Kraft seiner Energiequelle schwinden und stieß grauenhafte Schreie aus.
    Babel griff nach den Handgelenken des Mädchens, und für einen Herzschlag verharrten sie in dieser Position, bis der Dämon den Kopf gegen Babels Schlüsselbein krachen ließ. Sie hörte es, aber sie konnte nichts spüren, nur die Macht, die durch ihre Adern rauschte.
    Da waren andere Energien am Rand ihres Bewusstseins, aber sie näherten sich nicht. Sie waren wie Hyänen, die den Kampf abwarteten.
    Unter ihren Fingern zitterte das Energienetz des Dämons, das seine Struktur bildete. Wie Schlangen glitten Babels magische Wellen vorwärts und hüllten den anderen Körper ein. Der Dämon schrie mit einer heiseren Mädchenstimme. Babel spann ihn ein, wob einen Kokon um ihn, und die Schläge ließen nach.
    Du wirst mit mir kommen. Du hast hier nichts zu suchen.
    Sie zog die dämonischen Energien an sich und langsam aus dem Mädchen heraus. Der Dämon wehrte sich, aber Babel ließ nicht nach. Das Blut floss noch immer aus ihrer Hand, und die Energien des Schmucks und des Platzes verbanden sich mit ihr. Es war, als würde sie in eine Schlangengrube greifen, so wand sich der Dämon. Sie zog und zog, bis sie spürte, wie er den menschlichen Körper verließ und wieder reine Energie wurde. Wie leblos sank das Mädchen auf Babel zusammen, aber sie lebte noch. Babel konnte ihren Herzschlag fühlen.
    Der Dämon zerrte an Babel, und sie drückte ihn weiter in seine Ebene hinein.
    Da gehörst du hin.
    Als er endlich von ihr abließ und in den Weiten der Dämonenebene verschwand, verharrte Babel im Glühen der Energien, bis sie Mikhails Verbindung mit dem magischen Netz wieder spürte. Die Hyänen trotteten enttäuscht davon.
    Eine Sache unerledigt.
    Als sie sich aufrichtete, rutschte der bewusstlose Körper des Mädchens von ihr herunter. Das Energienetz war wieder ganz menschlich, wenn auch angegriffen. Nicht weit von ihr entfernt lag Sam auf dem Boden neben Mikhail, Tamy und Tom hockten daneben. Sams Shirt war an mehreren Stellen blutig, und Tom sah aus, als hätte er eine gebrochene Nase. Tamy betastete vorsichtig ihre blutige Lippe und den Riss über dem Auge. Mikhails magische Verteidigung hatte trotz ihrer Schwäche erheblichen Schaden angerichtet.
    Aber auch er selbst sah nicht gut aus. Urd, die neben Tom saß und knurrte, hatte sich in seine Beine verbissen und ihn am Arm erwischt, bevor irgendeiner von ihnen den Kerl bewustlos geschlagen hatte. Am Ende hatte ihn seine teuer erkaufte Magie nicht schützen können.
    Manchmal geht eben doch Quantität vor Qualität, dachte Babel und kroch zu ihnen. Sie wurde angezogen von Mikhails Energien, als wäre sie durstig und er ein Glas Wasser. Ohne Mühe stellte sie die Verbindung zu seinem Netz her und verleibte sich die Energien ein, bis alle Magie von ihm auf sie übergegangen war. Sie konnte nichts mehr sehen, ein Wirbel aus Farben schloss sie ein, die Ebenen verschwammen, glitten ineinander.
    Oder bin ich es, die zwischen ihnen gleitet?
    Alles verlor an Bedeutung. Zeit, Ort, Denken.
    Die reine Magie.
    »Babel!«
    Sie hörte ihren Namen im Rauschen des Meeres, das sie ein-schloss, aber sie konnte nicht reagieren.
    »Babel, du musst dagegen ankämpfen. Du musst zurückkommen.«
    Zurück?
    In die Schwere?
    Warum?
    »Komm zurück ...«
    Sam?
    Etwas griff nach ihr. Eine bekannte Wärme ... Eine Hand schloss sich um ihren Arm.
    »Halt sie fest, sie kann dich spüren.«
    Was zog nur so an ihr? Da war dieses Grau, das ihr so bekannt vorkam. Dieser Junge mit dem Wunderlächeln.
    Mein Schöner. Lass uns hierbleiben. Hier gibt es keinen Schmerz.
    Die Stimme wurde eindringlicher, störte den ruhigen Fluss der Energien. Mühsam schlug Babel die Augen auf. Tom hatte ihren Kopf in seinem Schoß und strich ihr durchs Haar.
    Ich will nie wieder anders schlafen.
    Ihre Lider wurden wieder schwer.
    Sam beugte sich über sie und griff fest nach ihrem Kinn. Seine blauen Augen füllten ihr Sichtfeld. »Babel, du musst die Verbindung trennen. Wir verlieren dich.«
    Da bist du ja, mein

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