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Babel 1 - Hexenwut

Babel 1 - Hexenwut

Titel: Babel 1 - Hexenwut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cay Winter
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Krächzen, das verdächtig nach »Rauuus, rauuus ... Plaaag ...« klang.
    »Du solltest doch bei den anderen bleiben ... na schön, dann bleib jetzt dort, ich hol dich später ab.« Er klappte das Handy zu und steckte es ein. »Mo ist abgehauen. Er zieht es vor, in deinem Büro zu warten, bis die Sache erledigt ist.«
    »Mit anderen Worten: Karl passt auf ihn auf.«
    Er nickte.
    »Dann werden wir wohl ohne ihn auskommen müssen.«
    Sie fuhren mit Toms Auto zur Wagenburg, weil er unbedingt Urd mitnehmen wollte.
    »Wozu?«, hatte Babel gefragt. »Soll sie den Dämon mit Sabber in die Flucht schlagen?«, aber Tom hatte nur grimmig gelächelt.
    Während der Fahrt sprachen sie kaum miteinander, jeder war in seine eigenen Gedanken versunken. Als sie am Ziel ankamen, traf der Anblick des leeren Platzes Babel unvorbereitet. Ohne die bunten Wagen sah er trostlos aus. Hier und da waren noch die Spuren der Plags zu erkennen, angelegte Beete, Umzäunungen und dergleichen. Nur Toms Wagen stand einsam und verlassen am Ende des Platzes wie ein zurückgelassener Wächter.
    Panik erfasste sie, und ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Alles in ihr schrie danach wegzulaufen. Zehn Jahre hatte sie die anderen Ebenen gemieden, hatte versucht, ihre Gier danach in den Griff zu kriegen - und nun sollte sie sich freiwillig wieder dort hineinbegeben?
    Was wird dann mit mir passieren?
    Schon jetzt zitterte sie am ganzen Körper, dabei hatte der Kampf noch gar nicht begonnen. Noch war es nicht zu spät umzukehren, aber die anderen drei schienen entschlossen, die Sache zu Ende zu bringen. Ihre Gesichter waren grimmig verzogen. Sie konnte sie nicht allein gehen lassen. Tom würde nicht aufgeben, bevor er seine Leute nicht gerächt hatte, und die beste Waffe im Kampf, die er hatte, war sie.
    Als die Männer ausgestiegen waren, drehte sich Babel hastig zu Tamy, bevor sie auch den Wagen verlassen konnte, und fasste sie am Arm. »Du musst mir einen Gefallen tun. Wenn ich mit dem Dämon fertig bin, weiß ich nicht, wie ich drauf bin. Du musst dafür sorgen, dass Tom Mikhail nicht umbringt. Ich will nicht, dass die Polizei ihn schnappt.«
    »In Ordnung.«
    »Außerdem musst du ein Auge auf Sam haben. Es kann sein, dass er...«
    »Sich den Typen auch vornehmen will?«
    Sie nickte, während sie die beiden Männer durch die Scheibe beobachtete, wie sie das Grundstück mit Blicken maßen und Ausschau nach Mikhail hielten.
    »Aber es waren nicht seine Leute.«
    »Nein, aber ...« Babel stockte. »Nachdem Mikhail mich schon einmal angegriffen hat, ist Sam ...«
    »Wie ein Bulle, der sein Weibchen verteidigt?«
    Das Lachen kam unerwartet und befreiend. Babel öffnete die Autotür und stieg aus. »Warum klingt eigentlich immer alles so merkwürdig, wenn du es zusammenfasst?«
    »Weil sich die meisten Leute merkwürdig verhalten?«
    »Mhm.«
    Sie folgten den Männern auf das Gelände, und Babel brachte Abstand zwischen sich und die anderen. Sie schloss die Augen und ließ die Energien fließen. Diesmal würde sie keinen Fehler machen. Sie erinnerte sich daran, wie die Krähe sie gesehen und was Sam zu ihr gesagt hatte.
    Das bist du. Du brauchst keine Angst vor dir zu haben.
    Leichter gesagt ah getan.
    Und auf einmal konnte Babel sie in sich spüren, die Frau mit einer Aura aus Feuer. Die Magie pulsierte in ihrem Körper wie Strom, doch dieses Mal wehrte sie sich nicht dagegen. Sie verband ihr Netz mit dem des Ortes und knüpfte neue Verbindungen. Sie fühlte die Energielinien - fast kam es ihr vor, als könne sie sie berühren, so dicht war die Magie. Sie überschwemmte Babels Sinne wie eine Droge, berauschte sie.
    Dort.
    Babel zeigte auf Toms Wagen. »Sie sind drin.«
    Die anderen wandten sich dem Wagen zu, der gute hundert Meter von ihnen entfernt stand. Plötzlich öffnete sich die Tür, und eine Frau trat ins Freie, den Blick fest auf Babel gerichtet. Der Dämon musste sie gespürt haben. Es war tatsächlich das Zimmermädchen. Sie trug noch immer diese lächerliche Uniform. Es war absurd.
    Der Mörder ist immer der Butler, kam es Babel in den Sinn.
    Sie kicherte hysterisch, und Tom drehte sich besorgt zu ihr um.
    Hinter dem Mädchen trat Mikhail aus dem Wagen, und an seinem schwankenden Gang erkannte sie sofort, dass er jegliche Kontrolle über sich verloren hatte. Er war nicht länger Herr seines Schicksals, der Dämon hatte die Macht über ihn übernommen, genau wie er den Körper dieses Mädchens beherrschte.
    Messer, Gabel, Schere, Licht, sind für

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