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Babel und Bibel

Babel und Bibel

Titel: Babel und Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Güte,
    So steht es schlimm für uns!
     
    (wieder leuchtet das Zeichen auf, ein greller Feuerschein; es fallen draußen Schüsse)

     
    Wer schi eßt!
    Alle
(durcheinander):
    Wer schießt?
    Scheik der Todeskarawane:
    Die Schützen von Ifkār.
    Scheik:
    Die fehlen nie!
    Phantasie:
    Sie melden sich.
    Scheik der Todeskarawane
(zum Scheik):
    Du wirst sie sehn.
    Schēfakā
(mit der Hand zeigend):
    Sie kommen!
Zweiundzwanzigster Auftritt
    Die Vorigen.

    Die Ān’allāh legen auf den nun zweimaligen Befehl ihres Scheikes alle Waffen, die sie bei sich haben, auf einen Haufen. Während sie das tun, kommen vier arabische Krieger, die mit Yatagans und langen Flinten bewaffnet sind; sie bringen den Kādi. Sie grüßen die Phantasie und den Scheik der Todeskarawane sehr ehrerbietig und geben auf einen Wink des Letzteren ihren Gefangenen frei. Dieser macht sich eiligst an seinen Platz; sie aber stellen sich bei ihren Kameraden von der Todeskarawane in ganz derselben Weise auf.
     
    Scheik:
    Das heilge Recht – – – es stellt sich wieder ein!
     
    (der Feuerschein leuchtet wieder auf. Man hört Schwerter zusammenklingen)
     
    Scheik der Todeskarawane:
    Das sind die Panzerreiter von Merād.
    Scheik
(aufhorchend):
    Die Panzerreiter von Merād!
    Alle
(durcheinander):
    Die Panzerreiter von Merād!
    Scheik:
    Die kenne ich. Sie fechten wie die Teufel!

Dreiundzwanzigster Auftritt
    Die Vorigen.

    Vier Gepanzerte, mit langen Schwertern bewaffnet, bringen die Scheike fünf bis acht. Sie grüßen die Phantasie und den Scheik der Todeskarawane sehr ehrerbietig und geben auf einen Wink des Letzteren ihre Gefangenen frei. Diese gesellen sich eiligst den andern vier Scheiken bei; die Gepanzerten aber schreiten eiligst nach dem Zelte und stellen sich dort, wie vorgeschrieben, auf.
     
    Scheik:
    Die lieben Freunde – – – kehren treu zurück!
     
    (der Feuerschein leuchtet abermals auf. Man hört Spieße und Schilde zusammenschlagen)
     
    Scheik der Todeskarawane:
    Das sind die Scharen von Abū Afāl!
    Scheik:
    Die Scharen von Abū Afāl!
    Alle
(durcheinander):
    Die Scharen der Abū Afāl!
    Phantasie:
    Die Immersiegenden!
    Hākawāti:
    Die Himmelstürmer!
    Scheik
(zornig auf sich selbst):

    Und grad an diese hab ich nicht gedacht!
Vierundzwanzigster Auftritt
    Die Vorigen.

    Vier Lanzenträger, mit leichten Spießen und runden Schilden bewaffnet, bringen den Imām. Sie grüßen die Phantasie und den Scheik der Todeskarawane sehr ehrerbietig und geben auf einen Wink des Letzteren ihren Gefangenen frei. Dieser macht sich eiligst zum Kādi hin; sie aber marschieren nach dem Zelte und stellen sich dort in der angegebenen Weise auf.
     
    Scheik:
    Der heilge Glaube – – – will uns nicht verlassen!
     
    (der Feuerschein leuchtet nochmals auf. Man hört Hammerschläge, doch aber ohne daß man sagen kann, woher sie klingen)
     
    Scheik der Todeskarawane:
    Das sind die Geisterschmiede von Kulūb.
    Scheik:
    Die Geister schmiede von Kulūb!
    Alle
(durcheinander):
    Die Geisterschmiede von Kulūb!
    Scheik:
    Seit heute kenn ich sie. Wen bringen sie?
    Scheik der Todeskarawane:
    Sie holen Einen.

    Scheik:
    Wen?
    Phantasie:
    Abū Kitāl!
Fünfundzwanzigster Auftritt
    Die Vorigen.

    Eine ungeheure Spannung hat die Anwesenden ergriffen. Alle Blicke und alle Bewegungen drängen nach dem Hintergrunde. Da kommen sie, vier Schmiede, möglichst herkulische Gestalten, mit Schurzfellen; in den Fäusten schwere Eisenhämmer; auf den Köpfen kurdische Zackenmützen, wie ich sie in meinen Büchern oft beschrieben habe. Auch sie grüßen die Phantasie und den Scheik der Todeskarawane sehr ehrerbietig; dann bleiben sie in einer Weise stehen, daß man ihnen deutlich ansieht, sie wollen Jemand holen. Der Scheik ist bei der Nennung seines Namens erschrocken. Nun macht der Anblick dieser Gestalten einen solchen Eindruck auf ihn, daß er sich, als ob er eine Vision vor sich habe, langsam aufrichtet und, innerlich getrieben, den Bericht von der Geisterschmiede zu rezitieren beginnt. Hierbei haben die Hämmer leise zu erklingen, wie aus großer Höhe oder großer Tiefe, und nicht eher aufzuhören, als bis die Harfen einfallen.
     
    Scheik:
    Zu Mǟrdistān, im Walde von Kulūb,
    Liegt einsam, tief versteckt, die Geisterschmiede – – – Babel
(im bestimmten Tone, als Behauptung):

    Da schmieden Geister!
    Die vier Schmiede
(unisono, indem sie bei den beiden Wörtern »nein« und »sie« ihre Hämmer schwer auf den Boden stoßen):
    Nein, wir schmieden

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