Baby, Liebe, Glück
Paige, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte.
„Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll“, gestand sie.
„Okay, fangen wir damit an, dass Cam dich heiraten will.“
Ashley seufzte. „Nur weil ich schwanger bin.“
„Du hast dir immer ein Baby gewünscht und liebst Cam. Wo ist das Problem?“
„Ich wollte nur das Baby, keinen Ehemann. Bisher hat Cam mich in dem Glauben gelassen, dass ich selbst entscheiden kann, welche Rolle er im Leben unseres Kindes spielen soll. Jetzt bin ich schwanger, und plötzlich hört er sich ganz anders an. Er redet von seinen Rechten als Vater. Genau deshalb wollte ich keinen – ich wollte einen Samenspender.“
Paige sagte nichts.
Ashley wischte sich frische Tränen ab. „Ich kann nicht glauben, was für einen Schlamassel ich aus allem gemacht habe.“
„Ein Schlamassel ist es für dich nur, weil es sich nicht so entwickelt, wie du erwartet hast. Und weil du nicht gesehen hast, dass dein Plan von Anfang an einen Fehler hatte.“
Paige ging zum Kühlschrank und nahm einen großen Becher Schokoladeneis von Walton’s heraus. Sie nahm zwei Löffel aus der Schublade, legte aber einen zurück, als sie sah, dass nicht mehr viel Eis übrig war.
Ashley runzelte die Stirn.
Paige lächelte entschuldigend. „Ich weiß, Schwangere sind verrückt nach Eiscreme. Aber sexuell ausgehungerte Frauen brauchen Schokolade“, sagte sie. „Die Tatsache, dass du schwanger bist, beweist, dass du nicht sexuell ausgehungert bist. Deshalb gehört der jämmerliche Rest in diesem Becher mir.“
„Den kannst du gern haben“, erwiderte Ashley. „Vorausgesetzt, du erklärst mir, warum du mich nicht gewarnt hast, dass mein Plan nicht funktionieren kann.“
Ihre Cousine tauchte den Löffel in die Eiscreme. „Weil du dann die Beziehung mit Cam beendet hättest, bevor sie richtig begonnen hat. Und bevor du einsehen konntest, dass du nie aufgehört hast, ihn zu lieben.“
„Im Moment hasse ich ihn.“
„Liebe – Hass.“ Paige leckte den Löffel ab. „Ein schmaler Grat.“
Ashley schüttelte den Kopf. „Ich hasse ihn wirklich.“
„Also, für mich sah das gerade anders aus. Eben giftet ihr euch noch an, dann küsst ihr euch leidenschaftlich.“ Sie wedelte mit der Hand vor dem Gesicht. „Wie in einem echt heißen Film.“
„Du spinnst.“
Ihre Cousine lächelte. „Im Ernst, Ash. So eine Leidenschaft ist … inspirierend. Und viel zu selten.“
„Ich will so eine Leidenschaft nicht“, log Ashley. „Und ich will ganz sicher nicht, dass Cam Turcotte sich in mein Leben drängt und mir sagt, was ich zu tun habe.“
„Für solche Küsse würde ich einiges in Kauf nehmen.“
„Warum heiratest du Cam nicht?“
„Mir hat er keinen Antrag gemacht.“
„Und mir nur, weil ich sein Baby bekomme.“
„Glückwunsch, übrigens.“
Ashley gestattete sich ein Lächeln. „Danke.“
„Wann ist der Stichtag?“
„Neunundzwanzigster Juli.“
„Deine Mutter wird sich freuen.“
„Warum?“
„Weil sie mehr Zeit hat, deine Hochzeit zu planen, als bei Megan.“
„Es wird keine Hochzeit geben“, widersprach Ashley.
„Cam hat einen anderen Eindruck gemacht.“
„Cam hat schon eine Hochzeit hinter sich, die muss ihm reichen.“
„Geht es dir in Wirklichkeit darum?“, entgegnete Paige. „Willst du ihn noch immer dafür bestrafen, dass er eine andere hatte?“
„Hältst du mich für so rachsüchtig?“
„Nein, aber ich glaube, dass du noch nie einen klaren Gedanken fassen konntest, wenn es um Cam Turcotte geht.“
„Entschuldige, dass ich nicht nur deshalb heiraten will, weil ich schwanger bin“, entgegnete Ashley spitz.
„Und weil du ihn liebst.“
„Ich habe ihn mal geliebt“, verbesserte sie Paige. „Und er hat mir das Herz gebrochen.“
Jetzt war alles viel intensiver. Die Anziehungskraft, die Chemie, die Zuneigung.
Und das Risiko war größer. Denn je mehr sie ihn liebte, desto mehr konnte er ihr wehtun. Die Macht wollte sie ihm nicht geben.
Weil Cam mit neunzehn von zu Hause weggegangen war, hatte er früh gelernt, seine eigenen Entscheidungen zu treffen und mit den – guten wie schlechten – Konsequenzen zu leben. Seit er wieder in Pinehurst wohnte, wusste er die Ratschläge seiner Eltern zu schätzen. Deshalb sprach er mit ihnen, wenn er sich in Erziehungsfragen unsicher war oder einfach nur eine zweite Meinung brauchte.
Und genau deshalb ging er am Samstagvormittag in die Werkstatt seines Vaters.
Rob Turcotte war Möbeltischler und hatte seinem
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