Baby, Liebe, Glück
für immer dort blieb.
Sie rang sich ein Lächeln ab. „Wie lange bleiben Sie diesmal?“
„Nur bis Freitag, dann muss ich nach Chicago, um eine Firmenfusion abzuwickeln.“
„Man sollte meinen, dass Sie zu beschäftigt sind, um anderen Leuten Ärger zu bereiten.“
Danica leugnete es gar nicht, sondern zuckte nur mit den Schultern. „Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas unternehmen musste, um Ihnen und Cam auf die Sprünge zu helfen.“
„Was hilft es uns, wenn ich meinen Job verliere?“
Danica winkte ab. „Die können Sie gar nicht feuern.“
„Sie können mich an eine andere Schule versetzen.“
„Wenn Sie Cameron heiraten, haben sie keinen Grund dazu.“
Der Vorschlag verblüffte Ashley fast so sehr wie Danicas Machenschaften. Als sie das letzte Mal in der Stadt gewesen war, hatte sie alles getan, um die neue Beziehung ihres Exmanns zu torpedieren. Versuchte sie jetzt wirklich, Cam und Ashley wieder zusammenzubringen? Und wenn ja, warum?
„Dazu müsste er mir einen Antrag machen.“
Danica lachte. „Ich war mal mit ihm verheiratet, schon vergessen?“
Als könnte Ashley das.
„Ich weiß doch, was für ein Ehrenmann er ist. Und was für ein Familienmensch. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, ‚heirate mich‘ war das Erste, was er gesagt hat, als er erfuhr, dass Sie schwanger sind. Ich verstehe nur nicht, warum Sie ihn abgewiesen haben.“
Ashley war noch immer skeptisch, ob sie der Frau vertrauen konnte, aber vielleicht hatte sie zu schnell Nein gesagt. Sie hatte zwar nicht vor, ihre Sorgen und Ängste mit Danica zu teilen, aber die nächste Frage kam fast von allein. „Würden Sie einen Mann heiraten, der Ihnen nur deshalb einen Antrag gemacht hat, weil Sie schwanger sind?“
„Ich habe ihm vorgelogen, dass ich schwanger bin, damit er mich heiratet“, gestand Cams Exfrau.
Offenbar war Ashley anzusehen, wie schockiert sie war, denn Danica lächelte spöttisch. „Das hat er Ihnen nicht erzählt, was?“
Ashley schüttelte den Kopf.
„Ich war in ihn verliebt. Dummerweise, denn wir haben überhaupt nicht zueinander gepasst. Aber das wusste ich damals noch nicht. Und als er davon anfing, dass er seine Zeit als Assistenzarzt in Pinehurst ableisten wollte, bin ich in Panik geraten. Es war, als wüsste ich schon, dass ich ihn an Sie verlieren würde. Dabei hatte er noch nicht mal Ihren Namen ausgesprochen. Aber eine Frau spürt so etwas.“
„Deshalb haben Sie ihm erzählt, dass Sie schwanger sind?“ Ashley konnte es kaum fassen, dass jemand so unverfroren war. Aber sie selbst hatte sich in letzter Zeit auch nicht gerade tadellos benommen.
„Und er hat so reagiert, wie ich es erwartet hatte“, sagte Danica.
Ashley zögerte. Sie wagte nicht, sich auszumalen, wie ihr und Camerons Leben verlaufen wäre, wenn Danica ihn nicht angelogen hätte. „Was ist passiert, als er die Wahrheit herausfand?“, fragte sie nach einem Moment.
„Die hat er nicht herausgefunden. Ich habe ihm gesagt, dass ich eine Fehlgeburt hatte.“ Danica schaute zur Seite, und Ashley spürte, dass Cams Ex gar nicht so kaltschnäuzig war, wie sie sich gab. „Und er hat es mir geglaubt.“
„Und dann wurden Sie tatsächlich schwanger.“
Danica nickte. „Und ich bin total durchgedreht. Aber das hat er Ihnen vermutlich auch nicht erzählt.“
„Er hat nur gesagt, dass die Schwangerschaft … unerwartet kam.“
„Ja, sie war unerwartet“, bestätigte Danica. „Und ungewollt. Ich wollte kein Baby. Jedenfalls nicht zu dem Zeitpunkt.“
„Warum nicht?“
„Das ist eine lange und langweilige Geschichte.“ Danica winkte ab. „Meine Mutter war streng und hat mich geschlagen. Meine Großmutter auch, aber die hat außerdem noch getrunken.“
Ashley hörte mehr heraus, als Danica ihr erzählte, und empfand spontan Mitgefühl mit ihr. „Sie hatten Angst, dass Sie so weitermachen wie die beiden.“
„Es erschien mir einfach vernünftiger, kein Risiko einzugehen. Und als Cam und ich uns endlich getrennt haben, habe ich ihm das Sorgerecht für Maddie überlassen. Das war das Beste, was ich für meine Tochter tun konnte.“
„Sie haben ihn in dem Glauben gelassen, dass Sie Maddie nicht wollten.“
„Ich wollte sie wirklich nicht“, widersprach Danica.
Aber Ashley sah den Schmerz in ihren Augen und ahnte, wie schwer es Maddies Mutter gefallen sein musste, auf ihr Kind zu verzichten. Sie hatte es nicht verlassen, weil sie es nicht liebte, sondern weil sie es zu sehr liebte, um ein Risiko
Weitere Kostenlose Bücher