Baccara - Child , Maureen - King-Serie
Jefferson erstaunt. Der Stolz, der in seinen Worten mitschwang, entging ihr nicht.
„Klar. Schon bald wird er versuchen, sich da rauszuboxen“, erwiderte sie und wunderte sich darüber, wie fest ihre Stimme klang.
Jefferson drehte den Kopf, um sie anzusehen. „Du weinst ja. Warum weinst du denn?“
„Weil ich dumm bin. Kümmere dich nicht drum.“
Er stützte sich auf einen Ellbogen und blickte in ihr Gesicht. Er hatte die blassblausten Augen, in die sie jemals geschaut hatte. Maura sah ihn an und strich ihm sanft eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Alles in Ordnung?“, fragte er. „Ich habe dir oder dem Baby doch nicht wehgetan, oder?“
„Nein, hast du nicht“, versicherte sie ihm, und er wirkte sofort weniger besorgt. „Ich bin in der letzten Zeit einfach ein bisschen weinerlich, das ist alles.“
„Ist es nicht“, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Lüg mich nicht an, Maura.“
„Das ist keine Lüge“, behauptete sie und drückte gegen seine Brust, damit er von ihr abrückte. Doch genauso gut hätte sie versuchen können, mit bloßen Händen die Wände ihres Schafstalls zu verschieben. „Ich habe im Moment nah am Wasser gebaut. Ich bin schwanger, meine Hormone spielen verrückt.“
„Na schön, dann lügst du eben nicht. Trotzdem ist das bloß die halbe Wahrheit.“
„Ach, Jefferson.“ Sie seufzte. „Was ist bitte schön der Unterschied?“
„Wir sollten aufrichtiger miteinander umgehen, findest du nicht?“
„Doch. Du hast recht“, erwiderte sie. „Ehrlichkeit ist wichtig. Gerade jetzt.“
„Dann erkläre mir, warum du weinst.“
Dieses Mal gab er nach, als sie ihn sanft von sich stieß. Er rückte zur Seite, sodass Maura sich aufsetzen konnte. Sie hielt sich den Quilt und die Decke vor die Brust und blickte aus dem Fenster in die Nacht.
Leise sagte sie: „Ich habe nur daran gedacht, wie sehr ich dich vermissen werde, wenn du wieder weg bist.“
„Das musst du nicht, wenn du nicht willst“, flüsterte er. „Du kannst mit mir kommen.“
„Das hatten wir doch schon.“ Sie strich sich das Haar mit beiden Händen auf den Rücken. „Das Baby darf nicht der Grund für eine Ehe sein.“
„Das meine ich dieses Mal auch gar nicht“, entgegnete er.
Plötzlich war sie hellwach. Maura sah ihn an und versuchte in seinen Augen zu lesen. „Was meinst du dann?“
„Ich habe nachgedacht, Maura.“ Er rutschte an die Bettkante und griff nach seiner Jeans, die er sich im nächsten Moment überstreifte. Nachdem er um das Bett herumgegangen war, blieb er vor Maura stehen und blickte auf sie hinab. Breitbeinig und mit vor der Brust verschränkten Armen wirkte er, als würde er sich auf einen Kampf vorbereiten. „Was zwischen uns geschehen ist, hat mich bestärkt. Also, wir sind ein gutes Team. Und das weißt du.“
„Stimmt“, sagte sie und fragte sich, worauf er hinauswollte. Obwohl Maura sich nicht viel Hoffnung machte, wünschte sie sich insgeheim, dass ihr Traum in diesem Moment Wirklichkeit wurde. Aufmerksam wartete sie darauf, dass Jefferson fortfuhr.
„Gut, ich bin froh, dass du das auch so siehst. Das macht es mir einfacher, dir zu erklären, was ich meine.“
„Was willst du denn sagen?“
„Sekunde“, erwiderte er, fest entschlossen, die letzten Fragen zwischen ihnen auszuräumen. „Wir haben gesagt, wir wollen aufrichtig …“
Sie wartete.
Und dann posaunte er heraus, was er eigentlich für sich behalten wollte. „Ich habe Cara nicht gefeuert.“
„Wie bitte?“
„Es war ihre Idee“, erklärte er schnell und lächelte, weil er hoffte, auf diese Weise einen Wutausbruch zu verhindern. „Der Plan war, dich so in Rage zu bringen, dass du einwilligst, mich zu heiraten. Unter der Voraussetzung, dass ich ihr ihre Rolle zurückgebe.“
Maura atmete hörbar ein. „Von allen erbärmlichen, widerwärtigen …“
„Ich weiß. Habe ich alles schon gehört.“ Er lehnte sich vor und brachte sie mit einem festen Kuss zum Schweigen, bevor sie ihn beschimpfen konnte. Dann lehnte er sich zurück. „Und um ehrlich zu bleiben … Heirate mich, Maura.“
Zweifellos immer noch verärgert, blinzelte sie ihn an. „Das Thema ist längst vom Tisch, Jefferson. Ich werde dich nicht wegen des Kindes heiraten!“
„Dann hör mir wenigstens zu. Mir geht es nicht ums Baby. Mir geht es um uns.“
„Ach ja?“
Jetzt hört sie mir bestimmt zu, dachte er. Als er in ihre Augen sah, erkannte er, wie interessiert sie plötzlich wirkte. Er genoss es
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