Baccara - Child , Maureen - King-Serie
diesem Mann vertraut und sich ihm hingegeben? Wie war sie nur auf die Idee gekommen, ihn zu lieben?
Als sie in seine blassblauen Augen sah, hatte sie das Gefühl, dass ihr Kälte und Abweisung entgegenschlugen. Es schien, als ob er seinen Geist und sein Herz weggesperrt hatte, um den harten Geschäftsmann herauszukehren. Zum ersten Mal, seit sie ihm begegnet war, warf Maura einen Blick auf seine bösartige Seite. Sie erkannte die eiserne Entschlusskraft eines Machtmenschen, der über Leichen ging, um an sein Ziel zu gelangen.
Die Anspannung zwischen ihnen war spürbar. Maura nahm es fast den Atem. „Du bist zu weit gegangen“, sagte sie mit rauer Stimme.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Spiel nicht den Ahnungslosen! Das ist für uns beide beleidigend“, fuhr sie fort und warf ihre Handtasche auf ihren Mantel. „Du hast Cara ihre Rolle weggenommen.“
Er zuckte die Schultern und ging zu einem der beiden Sofas, die mitten in dem großen Zimmer standen. „Sie hat ihre Arbeit einfach nicht gut genug gemacht.“
Als sie ihm mit Blicken folgte, nahm Maura am Rande die luxuriöse Umgebung wahr, in der er hier wohnte. Das waren der Ort und das Leben, die zu ihm passten. Genau hier zeigte sich der Unterschied zwischen ihnen. Doch Maura verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich auf den Grund ihres Besuchs. „Das ist eine Lüge. Du hast mir gesagt, Cara sei eine gute Schauspielerin. Ihre Arbeit ist nicht das Problem, das du hast. Ich bin es. Du glaubst, meine Familie benutzen zu können, damit ich nachgebe. Das zeigt, was für ein jämmerlicher Mistkerl du bist, Jefferson King!“
„Falsch“, widersprach er, drehte sich um und trat auf sie zu, bis er nah genug war, dass sie ihn ansehen musste. In seinen Augen spiegelten sich Leidenschaft und Entschlusskraft. „Es zeigt, dass ich ein Mann bin, der so lange um das kämpft, was er will, bis er es schließlich hat.“
„Egal, zu welchem Preis?“ Sie suchte in seinem Blick nach dem Mann, in den sie sich verliebt hatte. Doch sie fand ihn nicht.
„Ich habe dich davor gewarnt, dass ich mich einmischen werde. Du erwartest mein Kind. Und ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, damit es ihm gut geht.“
Sie wusste, dass seine Sorge um das Kind ein gutes Zeichen war, theoretisch zumindest. Nicht jeder Mann war so fürsorglich wie er. Aber Jefferson setzte seinen Reichtum und seinen Einfluss als Druckmittel ein. Und das konnte Maura weder verstehen noch tolerieren.
„Du hast kein Recht, Cara in die Sache hineinzuziehen.“ Sie war froh, dass es ihr gelang, ruhig und vernünftig zu bleiben. „Das geht nur uns beide etwas an, Jefferson.“
„Im Prinzip bist du diejenige, die es darauf angelegt hat. Weil du einfach kein Einsehen hast.“
„Und weil ich dir nicht zustimme, greifst du gleich zur Holzhammermethode?“
Sie glaubte zu sehen, wie er zusammenzuckte.
„Du hast es nicht anders gewollt, Maura.“
„Das Einzige, das ich wollte …“
„Was?“ Er legte seine Hände auf ihre Schultern und hielt sie fest. „Was wolltest du denn tatsächlich, Maura?“
Etwas, an dem du kein Interesse hast, dachte sie traurig. Sie sah ihm in die Augen, und endlich, endlich , sah sie wieder den Mann, den sie kannte … und den sie dafür liebte, wie er sie anblickte. Das alles hier wühlt ihn genauso auf wie mich, überlegte Maura. Sie spürte, dass er betroffen war, so wie er sicherlich auch merkte, wie durcheinander sie war.
Oh, aber wie tückisch seine Frage war! Was sie wirklich wollte ? Sie wollte die Märchenvariante. Lieben und geliebt werden, das wünschte sie sich. In ihrem Wunschtraum heiratete sie Jefferson King und gründete eine Familie mit ihm. Maura sehnte sich wie verrückt danach. Und sie schämte sich, weil sie allmählich begann, über seinen Antrag ernsthaft nachzudenken. Wenn sie nur zum Wohle ihres Kindes heiratete, wäre das sehr dumm, das wusste sie. Aber, oh, die Versuchung war so groß. Ja zu sagen, um bei ihm zu sein. Um ein gemeinsames Leben mit ihm zu führen.
Aber selbst in ihren wildesten Träumen wusste sie, dass es Unsinn war und sie diese Entscheidung bitter bereuen würde. Und deshalb verdrängte sie diesen dummen Wunsch und sagte nur: „Ich verlange von dir, dass du Cara die Rolle zurückgibst.“
„Und was bekomme ich im Gegenzug?“
Plötzlich war ihre Wut wie verschwunden. Stattdessen stieg eine Traurigkeit in ihr auf, die Maura bis in die Tiefen ihrer Seele erfüllte. Sie legte die Hände auf seine und sah ihm
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