Baccara Exklusiv 56
vollkommen recht, mein Lieber. Hast du Bailey schon kennengelernt?“
„Wir haben uns bereits auf dem Parkplatz getroffen.“
„Gut“, antwortete Alice. „Bailey, du bist ja auch ganz nass. Hoffentlich erkältest du dich nicht.“
„Ich werde schon wieder trocken“, beruhigte Bailey sie. „Mach dir keine Sorgen deswegen.“
„Wenn ich eine Erkältung bekomme, liebe Schwester“, warf William ein, „wirst du mich mit Saft und Hühnersuppe versorgen müssen, bis ich wieder gesund bin.“
„Sei kein Spielverderber“, schalt Alice ihn. „Dieser Basar ist für einen guten Zweck.“
„Das weiß ich längst.“William lachte und erklärte dann, halb scherzhaft, halb dramatisch: „Ich befinde mich hier beim ‚Golden Years‘-Seniorendorf, und dieses Gebäude …“, er schwenkte den Arm, „… ist das Gemeinschaftszentrum. Durch den Basar soll Geld für Material eingenommen werden, aus dem die alten Leute dann Sachen herstellen können, die wiederum sie verkaufen können auf …“
„Ihren zukünftig eigenen Basaren“, beendete Bailey den Satz, und sie mussten beide lauthals lachen.
„Okay, okay.“ Alice hob die Hände. „Ihr habt euch das schon hundertmal von mir anhören müssen. Aber ich habe es trotzdem geschafft, euch herzulocken, oder?“ Sie stutzte. „William, du hast deinen Tisch ja noch gar nicht aufgebaut. Wir öffnen in einer Viertelstunde für das Publikum. Na los! Geh und hol die Töpfe mit den Kräutern, die du versprochen hast zu verkaufen. Und vergiss ja nicht zu erwähnen, dass du sie selbst gezogen hast. So was macht Eindruck.“
„Himmel, bist du eine Nervensäge. Wie hält Raymond das bloß mit dir aus?“
„Er liebt mich eben. Und jetzt verschwinde endlich.“
William drehte sich um und ging. Bailey sah ihm nach, bis sie bemerkte, dass Alice sie beobachtete.
„Er ist attraktiv, nicht wahr?“ Alice beugte sich ein wenig zu ihr. „Außerdem ist er intelligent, aufmerksam, fleißig …“
„Und überhaupt ein ganz toller Mann“, unterbrach Bailey sie lachend. „Alice, bitte keine Kuppeleiversuche.“
Alice seufzte. „So was kann sehr hilfreich sein, aber in diesem Fall würde ich nur meine Zeit verschwenden. Du und William seid ganz falsch füreinander.“
„Warum? Nicht dass es mir recht wäre, wenn du mich mit ihm verkuppeln würdest, aber warum sollten wir nicht zusammenpassen?“
„Weil William eine schrecklich altmodische Frau sucht, eine, die sich ganz ihrem Heim, dem Mann und den Kindern widmen würde. Da ich dich aber gut genug kenne, weiß ich, dass für dich dein Laden an erster Stelle steht.“ Alice zuckte die Schultern. „William hatte schon immer die Vorstellung, dass seine Zukünftige unbedingt ein Heimchen am Herd sein müsse. So würde er selbst das natürlich nicht ausdrücken. Aber ihr zwei passt wirklich nicht zueinander.“
„Oh.“ Bailey blickte in die Richtung, in die William verschwunden war. „Ich verstehe. Dein Bruder ist nicht gerade auf der Höhe der Zeit, was?“
„Ja, aber versuch mal, ihm das erklären. Nun, ich muss meine Runde machen. Hier geht es zu wie in einem Zoo. Bau bitte rasch deine Sachen auf. Es fängt in ein paar Minuten an.“
„Ich werde rechtzeitig fertig sein.“
Alice eilte davon, und Bailey holte eine Dose mit sauren Drops aus dem Karton. Sie hatte sie noch gar nicht auf den Tisch gestellt, da starrte sie erneut in die Richtung, in die William gegangen war.
Seltsam, dachte sie. Aber die Mitteilung, dass sie die falsche Frau für William Lansing sei, hatte sie in eine düstere Stimmung versetzt.
Das war lächerlich. Was sollte sie von einem Mann wollen, der so entschlossen auf einer altmodischen Frau bestand, die sich ausschließlich auf ihn, ihr Heim und die Kinder konzentrierte? Sie wäre nun bestimmt keine Frau für ihn.
Ihr Lebensinhalt war „Sweet Fantasy“. Sie war eine Frau, die ihr Geschäft unbedingt zum Erfolg führen wollte, und nichts würde sie von dem Weg abbringen, den sie eingeschlagen hatte.
Obwohl sie wusste, dass es Opfer für sie bedeutete. Gelegentlich verabredete sie sich zwar, wenn ihre Zeit es erlaubte, aber für eine ernsthafte Beziehung war kein Platz in ihrem Leben. Tagträume von einem liebevollen Ehemann und einem Baby hatte sie sich schon vor Jahren aus dem Kopf geschlagen. Man konnte schließlich nicht alles haben. Und sie hatte ihre Wahl getroffen. So einfach war das.
Warum blies sie dann jetzt plötzlich Trübsal? Sicher, William Lansing war ausgesprochen
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