BACCARA EXKLUSIV Band 40
rasch und nahm einen der Kartons mit Weihnachtsschmuck in die Hand. Es waren goldene, silberne und rote Glaskugeln.
„Das ist noch schöner als Weihnachten.“ Worte konnten nicht ausdrücken, was sie empfand, aber sie konnte die Stille nicht länger aushalten. Zu viele Erinnerungen überfielen sie und erfüllten sie mit Schmerz und Sehnsucht.
Daniel holte noch eine Packung mit roten Schleifen aus der Tüte, einen strahlend silbernen Stern für die Baumspitze, mehrere bunte Girlanden und silberne Eiszapfen.
Lacy schluckte gerührt und musste dann über sich selbst lachen. „Jetzt komme ich mir wirklich wie eine Königin vor.“
„Das freut mich. Fühlst du dich gut genug, um mir beim Schmücken zu helfen, oder möchtest du lieber zusehen?“ Daniel sprach hastig, als ob die ganze Situation ihm ein wenig peinlich wäre, und Lacy hätte ihn am liebsten umarmt und abgeküsst. „Ich wollte den Baum zuerst im Ständer befestigen, bevor ich ihn dir zeige. Damit du nicht Nein sagen kannst. Ich war nicht sicher …“
„Ich finde es wunderbar. Alles. Und ich würde niemals Nein sagen.“
Die Worte hingen in der Luft, und sie wusste instinktiv, dass er an eine andere Situation dachte, in der er fragen und sie mit Ja antworten könnte.
Plötzlich spürte sie ein Flattern im Bauch, und ihre Brüste spannten sich an. Daniel biss sich auf die Unterlippe, den Blick unverwandt auf sie gerichtet. Er hatte sich zu Hause rasiert, und es überraschte sie selbst, dass sie jetzt spontan seine Wange berührte.
„Danke, Daniel.“
Er sah sie immer noch an, und sie wusste genau, was er dachte, denn sie dachte genau das Gleiche. Er wollte sie küssen, und sie wollte es auch. Aber sie würde vernünftig sein. Jeden Tag hatte sie mit Beziehungen und gebrochenen Herzen zu tun, die mit einem simplen Kuss begonnen hatten. Sie suchte verzweifelt nach einem Gesprächsthema, um die Spannung zwischen ihnen zu lockern, aber nur ein unangenehmes Thema kam ihr in den Sinn.
„Meine Mutter hasste Weihnachten fast so sehr wie dein Dad.“
Daniel stand auf. Doch statt darüber verstimmt zu sein, dass sie die romantische Stimmung zerstörte, schien er an diesem Thema interessiert zu sein. Er kniete sich neben den kleinen Weihnachtsbaum, den er im Ständer abgestellt hatte, und befestigte ihn. „Erzähl mir mehr von deiner Mutter.“
„Sie wollte gesellschaftlich aufsteigen und heiratete einen reichen Mann, weil er sie mit schönen Dingen verwöhnen konnte. Sie glaubte, dass er sie liebte. Aber ich weiß, dass sie nichts anderes als eine hübsche Trophäe für ihn war, eine sehr viel jüngere Frau, die wunderschön und sexy an seiner Seite aussah. Ich nehme an, wenn er am Leben geblieben wäre, wäre es ein faires Abkommen gewesen. Beide bekamen, was sie wollten. Aber dann starb er, und alles wurde anders. Meine Mutter wollte auf die gleiche Weise weitermachen, einen anderen Mann finden, der sie verhätscheln würde. Aber ihre Beziehungen führten nie zu etwas. Männer sahen in ihr immer nur zwei Dinge, und beide waren weder schmeichelhaft, noch schlossen sie eine wirklich feste Beziehung ein.“
Daniel trug den Baum in die Ecke, die er zu dem Zweck leer geräumt hatte.
Lacy hielt ihn auf. „Was würdest du sagen, wenn wir den Baum lieber auf den kleinen Marmortisch stellen? Würde er dort nicht viel besser zur Wirkung kommen?“
Daniel grinste. „Natürlich. Hast du etwas, das wir darunter legen können, um den Marmor nicht zu zerkratzen?“
Gemeinsam begannen sie, den Tisch umzustellen, was ein paar Minuten brauchte. Zeit genug, dass Lacy es nun bedauerte, von ihrer Mutter angefangen zu haben. Sie hatte damit nur wieder ihre Wut auf ihre Mutter und ihr Mitleid mit ihr heraufbeschworen. Sie wollte sich diesen besonderen Augenblick mit Daniel aber eigentlich nicht verderben und hoffte, er würde das Thema fallen lassen.
Aber sobald der Baum sicher auf dem Tischchen stand, nahm er es wieder auf. „Was sahen die Männer in deiner Mutter, Lacy?“
Er konnte sie mit seiner gelassen klingenden Frage nicht täuschen. Sie wusste, wann er sich Sorgen machte, weil sie diesen Gesichtsausdruck schon oft bei ihm gesehen hatte, wenn er um Annie Angst hatte.
Was würde geschehen, wenn sie sich ihm ein kleines bisschen anvertraute? Mit klopfendem Herzen wagte sie es und hoffte das Beste. „Es waren zwei Kategorien von Männern. Die einen wollten meine Mutter wegen ihres Geldes heiraten, trotz ihrer bescheidenen Herkunft und der Tatsache, dass
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