BACCARA EXKLUSIV Band 40
du die Anzeichen denn nicht bemerkt! Was tust du nur? Mit Scheuklappen herumlaufen?“
Sie neigten immer noch dazu, sich mit schönster Regelmäßigkeit zu beschimpfen, aber keiner nahm die Sticheleien des anderen ernst. Nicht mehr.
„Annie probiert nur ihre Flügel aus. Sie ist nicht verliebt.“ Daniel fand allein die Vorstellung absurd.
„Doch, und deswegen hat sie auch an mich geschrieben. Sie hat mein Buch gelesen und wusste, dass ich ihr Dilemma verstehe.“
„Was für ein Dilemma?“
„Dass sie gefangen ist zwischen einem ernsten, älteren Bruder, der sie noch für ein Kind hält, und einem aggressiven, mittleren Bruder, der jeden Mann wütend anstiert, der es auch nur wagt, in ihre Richtung zu blicken.“
„Das tut Max?“
„Max ist genauso übermäßig fürsorglich wie du, nur auf andere Weise. Er ist wild entschlossen, jeden Interessenten einzuschüchtern.“
„Diese Seite an Max habe ich noch nie bemerkt. Obwohl ich sie mir vorstellen kann.“ Trotzig fügte Daniel hinzu: „Ich glaube trotzdem nicht, dass Annie verliebt ist.“
„Glaub doch, was du willst. Ist mir sowieso egal.“
„Okay, Schlaukopf. In wen ist sie also verliebt?“
Lacy lächelte süß. „Das ist ein Geheimnis.“
„Ach was. Du hast ja selbst keine Ahnung.“
Sie streichelte seinen Schenkel, beugte sich zu Daniel hinüber und flüsterte: „Wart’s ab. Ich glaube, die Wahrheit wird bald ans Licht kommen.“
Wie sie gehofft hatte, achtete er nicht auf ihre Worte, sondern konzentrierte sich eher auf ihre Hand. „Wirst du mit mir nach Hause kommen, Lacy?“
„Was wirst du dort mit mir tun?“
Daniel biss die Zähne zusammen. „Was immer du gern hast.“
Lacy schloss unwillkürlich die Augen vor Erregung. „Und wenn ich etwas mit dir tun will?“
Er zog sie schnell an sich und nahm den Blick lange genug von der Straße, um ihr einen harten Kuss zu geben. Dann schob er sie sanft auf ihren Sitz zurück. „Wir können uns über die Einzelheiten einig werden, wenn wir da sind. Aber in der Zwischenzeit sei bitte so gut und provozier mich nicht länger. Es ist nicht nötig, glaub mir. Noch mehr von deinen Annäherungsversuchen, und ich werde einen Herzinfarkt bekommen.“
Lacy behielt ihre Hände bei sich, aber ihre Gedanken wanderten weiter, und noch bevor sie sein Haus erreichten, war sie in einer ebenso üblen Verfassung wie Daniel, wenn nicht noch schlimmer. Ihre Nerven waren zum Zerreißen angespannt. Sie hielt es vor Erwartung kaum noch aus.
7. KAPITEL
Ich gehe zu schnell vor, dachte Daniel, als er sah, dass Lacy etwas atemlos war, nachdem sie ausgestiegen waren. Sie braucht noch Zeit, um gesund zu werden, und gerade heute hat sie sich verausgabt und sieht sehr müde aus. Und trotzdem wunderschön.
„Zu mir zu fahren war keine gute Idee, Lacy.“
Sie schüttelte den Kopf. „Unsinn. Es war eine großartige Idee. Sei nicht nervös.“
Erstaunt hob er die Augenbrauen. Lacy glaubte, dass er Angst habe, mit ihr zu schlafen? Was er wirklich fürchtete, war die Tiefe seiner Gefühle für sie. Denn damit hatte er nie gerechnet.
„Du siehst aus, als ob du jeden Moment umfallen könntest. Hast du eine Schmerztablette genommen?“
Sie schnaubte abfällig. „Ich brauche keine mehr. Ehrlich, Daniel, es geht mir gut. Und jetzt hör auf, dich wie eine Glucke zu benehmen, und lass mich ins Haus.“
Und er gab nach. Er sehnte sich zu sehr nach ihr, um noch länger zu warten. Als sie nun hineingingen, nahm er ihre Hand und gab ihr einen sanften Kuss. Dann wies er nach oben. „Der Mistelzweig“, sagte er schmunzelnd.
Lacy stieß die Tür mit ihrem Stiefel zu, packte ihn am Mantelkragen und zog ihn zu sich herunter. „Einen richtigen Kuss“, flüsterte sie.
Himmel, sie machte es ihm wirklich nicht leicht. Er versuchte, die Hände bei sich zu behalten. Aber als ihre Zunge seine berührte, konnte er nicht anders und zog Lacy dichter an sich und drückte instinktiv seine Hüften an ihren weichen Bauch. Genießerisch erkundete er ihren süßen Mund, und sie stöhnte leise auf.
„Lacy …“
„Lass uns die Mäntel ausziehen.“ Sie ließ ihr Cape achtlos zu Boden fallen. In ihrem hüftlangen schwarzen Kaschmirpullover, schwarzen Leggings und ihren schwarzen Stiefeletten sah sie umwerfend aus.
Erwartungsvoll blickte sie ihn an, und er schlüpfte aus seinem Mantel und legte ihn sich über den Arm. Viel lieber hätte er Lacy und sich sofort von allen störenden Sachen befreit, aber er musste den Schüchternen
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