BACCARA EXKLUSIV Band 47
nervös.“ Sie sah zu, wie ihr Bruder mühsam zum Korral ging. „Du bist erst vor wenigen Tagen entlassen worden, und Dr. Langston hat dir Ruhe empfohlen.“
„Wenn ich noch mehr ruhe, setze ich Moos an.“
„Moos anzusetzen ist immer noch besser, als sich die Radieschen von unten anzuschauen.“
„Hör mal, Schwesterherz, wenn ich mir noch eine einzige Gameshow ansehen muss, in der man Hundefutter oder Waschmittel für ein Jahr gewinnen kann, drehe ich durch. Und jetzt lass mich in Ruhe.“ Cooper zeigte zu einer Eiche in der Nähe des Korrals. „Ich setze mich dorthin und sehe zu, wie du mit Black Satin arbeitest.“
Jenna verstand die Unruhe ihres Bruders und sein Verlangen nach frischer Luft. Er war stets sehr aktiv gewesen, und zwei Wochen lang eingeschlossen zu sein kostete ihn Nerven. Doch er musste es langsam angehen, und sie wollte dafür sorgen.
Sobald Cooper im Liegestuhl saß, den Flint für ihn aufgestellt hatte, sattelte sie den Hengst, und als sie Black Satin im Korral herumführte, hatte sie ein aufmerksames Publikum. Jed und Tom halfen Jim, der an Krücken ging, vom Arbeiterhaus herüber, und die drei gesellten sich zu Flint und Cooper unter der Eiche.
„Stört es Sie, dass Sie für dieses Lazarett eine Schau abziehen?“, fragte Jim und setzte sich in den Stuhl, den Jed mitgebracht hatte.
„Gar nicht. Black Satin muss sich daran gewöhnen, vor Publikum zu arbeiten.“
Sie saß auf und begann langsam mit dem Training, bis sie zu den Übungen kam, die bei Wettbewerben verlangt wurden. Mithilfe der Zügel und durch Schenkeldruck brachte sie Black Satin dazu, Drehungen zu vollführen, ließ ihn kleine und große Kreise beschreiben drängte ihn, rückwärts zu gehen.
„Das ist nicht mehr der Hengst von früher“, stellte Jed erstaunt fest.
„Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, dass jemand Black Satin ausgetauscht hat“, sagte Tom.
„Bisher habe ich noch kein Pferd gesehen, das meine kleine Schwester nicht trainieren konnte“, erklärte Cooper stolz.
Zufrieden streichelte Jenna den Hals des Pferdes und ritt zu der Seite des Korrals, auf der die Männer saßen. „Sieht so aus, als wäre meine Arbeit hier bald beendet.“
Flint runzelte die Stirn. „Jungs, ich muss mit Jenna sprechen. Jed, hilf Jim zum Arbeiterhaus. Tom, du bringst Cooper ins Haus.“ Als die Männer sich entfernt hatten, fragte er: „Wie lange musst du Black Satin noch trainieren?“
Sie nahm dem Pferd den Sattel ab und hängte ihn auf den Zaun. „Zwei Tage.“
„Was machst du dann?“
Sie striegelte Black Satin mit kräftigen Bewegungen. „Von hier gehe ich wieder zu Cal Reynolds Ranch bei Houston und dann nach Fort Worth. Warum?“
„Wie würde es dir gefallen, hier Pferde zu trainieren?“
Sie betrachtete forschend sein Gesicht, das sich verdüstert hatte, als sie das Ende ihrer Arbeit angekündigt hatte. Hoffnung keimte in ihr auf. „Wie meinst du das?“
„Nachdem du Coopers Rechnung im Krankenhaus bezahlt hast, wird es einige Zeit dauern, bevor du genug für etwas Eigenes hast.“ Er nahm ihr die Bürste aus der Hand und zog sie in die Arme. „Außerdem will ich nicht, dass du gehst. Ich will, dass du bei mir bleibst.“
„Warum?“ Atemlos wartete sie darauf, dass er ihr seine Liebe gestand.
Flint sah sie sekundenlang an. „Weil du hierher gehörst.“
„Und wie kommst du darauf?“
„Weil du mich liebst.“
„Und?“
Er zögerte. „Ich will dich. Du bist die erregendste und leidenschaftlichste Frau, die ich jemals getroffen habe. Wir sind gut zusammen.“
„Das reicht nicht.“ Sie wich zurück und führte Black Satin auf die Weide, gab ihn frei und wandte sich mit Tränen in den Augen wieder zu Flint um. „Du willst, dass ich bleibe, aber ohne jede Bindung?“
Er stützte die Hände in die Hüften. „Das habe ich nicht gesagt.“
„Was sagst du dann?“, fragte sie leise.
„Du weißt, dass mir viel an dir liegt“, wich er aus.
„Aber?“
„Ich muss erst noch einiges klären.“
„Ich bin nicht deine Exfrau“, erwiderte sie verletzt. „Ich bin nicht Nicole.“
„Das habe ich auch nicht behauptet.“
Tränen liefen ihr über die blassen Wangen. „Das war auch nicht nötig.“ Sie straffte sich. „Cooper und ich fahren übermorgen weg, gleich nach Black Satins letzter Trainingsstunde.“
Als sie sich abwandte, wollte Flint sie festhalten. „Jenna …“
„Nein.“ Sie wich ihm aus und ging zum Haus. „Es gibt nichts mehr zu sagen.“
Jenna
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