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BACCARA EXKLUSIV Band 47

BACCARA EXKLUSIV Band 47

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTY LOCKHART PAMELA INGRAHM KATHIE DENOSKY
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1. KAPITEL
    Unter anderen Umständen hätte Wayne sich erlaubt, sie von Kopf bis Fuß zu betrachten. Doch so, wie die Umstände waren, weckten ihre Augen seine Aufmerksamkeit.
    Sie waren so grün wie das Gras im Sommer, so rein wie der erste Schnee, doch ein Schatten von Trauer lag darin, der zeigte, dass man sie einmal verletzt hatte. Eine Sekunde lang fragte sich Wayne, was – oder wer – diesen Ausdruck in ihren Augen verschuldet hatte.
    Er verspürte den Wunsch, die Hand auszustrecken und ihn wegzuwischen. Doch genauso schnell schob er diesen lächerlichen Gedanken wieder beiseite. Die Wind-Song-Ranch lief nicht von allein. Er hatte keine Zeit für eine Frau, ganz gleich, wie verlockend sie auch sein mochte.
    Sie stand vor ihm und hatte die Hände verschränkt. Wollte sie ihm nicht zeigen, wie nervös sie war? Aber er sah doch, dass sie sich auf die Unterlippe biss.
    „Ihre Mutter hat gemeint, es sei in Ordnung, wenn ich hier auf Sie warte.“
    Wayne nickte. Es war nicht der Fehler dieser Frau, dass er vollkommen erschöpft nach Hause gekommen war, nachdem er eine lange und einsame Nacht auf der Straße verbracht hatte. Jetzt sehnte er sich nur noch nach einem kalten Bier, einer kühlen Dusche und frischen Laken auf seinem Bett. Und zwar genau in dieser Reihenfolge. Wenn sie gleich zur Sache kam, könnte er in weniger als einer Viertelstunde nach oben gehen und in einer halben Stunde schlafen.
    „Ich bin Wayne Hart.“
    „Das hat Ihre Mutter mir gesagt.“
    Er zog eine Augenbraue hoch, als sie ihm nicht gleich ihren Namen nannte. „Und Sie sind?“
    Sie schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln, das aber sogleich wieder verschwand. „Cassandra Morrison.“ Dass ihre Freunde sie Cassie nannten, brauchte er nicht zu wissen.
    Cassandra … ein hübscher Name, dachte er. Das klang sanft, weiblich. Sehr wahrscheinlich war Cassandra einer der Fälle seiner Mutter. Witwen und Waisen galt ihre neueste Fürsorge. Der Tragesitz mit dem schlafenden Baby, der neben der Frau stand, schien seine Vermutung zu bestätigen.
    Wayne hatte schon immer eine Schwäche für die Wohltätigkeitsarbeit seiner Mutter gehabt, die nicht wollte, dass ihre Söhne vergaßen, woher sie gekommen waren und wie glücklich sie sich jetzt schätzen konnten. Die Tatsache, dass Cassandra eine wunderschöne Frau war, würde ihn nur dazu bringen, dass er seine Brieftasche ein wenig weiter öffnete.
    Weil es die Höflichkeit verlangte, reichte er ihr die Hand. Cassandra nahm sie, und ihre schmale, zierliche Hand verschwand in seiner großen, harten, von der Arbeit rauen Hand. Wie weich sie ist, dachte er und stellte sich vor, dass Cassandra ihm mit dieser sanften Hand die angespannten Schultermuskeln massierte.
    Langsam gab er ihre Hand wieder frei. Schon seit Monaten hatte er keine Frau mehr gehabt, lange genug, um seine Fantasien über diese Frau anzuregen, die sehr wahrscheinlich eine Witwe mit Kind war. „Was kann ich für Sie tun, Miss Morrison?“
    Sie zögerte einen Moment, ehe sie antwortete: „Ich bin Jeanie Morrisons Schwester.“ Sie sprach diese Worte aus, als wäre es schmerzlich für sie. Ihre schmalen Brauen zogen sich zusammen, während sie ihn mit ihren unglaublich grünen Augen ansah, als erwarte sie von ihm, dass er diesen Namen kannte.
    „Ich glaube nicht, dass ich das Vergnügen hatte.“
    Cassandra trat ein paar Schritte zurück. Als sie ihn dann wieder anblickte, hatte sie die Arme vor der Brust verschränkt, so wie in einer Geste des Selbstschutzes.
    „Sie haben den Namen meiner Schwester nie gehört?“
    Er schüttelte den Kopf. Auch wenn sie ein paar Schritte von ihm weggetreten war, so stand sie doch noch immer nah genug, dass er den Duft von Wildblumen einatmen konnte, der sie einhüllte.
    „Ich hatte gehofft, dass Sie den Namen schon gehört haben, dann wäre dies nicht so schwierig für mich“, erklärte sie.
    Verwirrt runzelte er die Stirn. „Sprechen Sie weiter.“
    Sie löste die Arme und legte eine Hand auf den Kindersitz. Eine Mutter, die ihr Kind beschützt. Sein Blick ging zu dem kleinen Bündel in dem Sitz und hatte auf einmal das sichere Gefühl, dass Cassandra Morrison nicht hier war, weil sie eine Wohltat von ihm erwartete.
    „Dann muss dies eine schlimme Überraschung für Sie sein …“ Sie hielt inne und schwieg.
    Überraschungen musste man von einer Frau immer erwarten, und er hatte die unangenehme Erfahrung gemacht, dass sie immer noch ein Ass im Ärmel hatten.
    Er stützte sich mit der Hand auf

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