BACCARA EXKLUSIV Band 47
Übrigens, wo war Brad heute Abend?“
„Flint hat ihn losgeschickt, damit er einen Großhandel überprüft, der vielleicht gestohlenes Rindfleisch aufkauft.“ Sie gähnte. „Er müsste morgen zurückkommen.“
„Geh ins Bett, Schwesterherz.“
Sie küsste ihn auf die Wange. „Danke, Cooper.“
„Alles wird gut, du wirst schon sehen.“ Leise lachend zog er sich in sein Zimmer zurück. „Notfalls sorgen dein großer Bruder und seine Smith & Wesson dafür.“
Nach der ersten Tasse Kaffee ließen die Kopfschmerzen nach. Flint hätte sich vor dem Whiskey hüten sollen, hatte sich jedoch nicht beherrscht. Jetzt bezahlte er dafür mit einem Kater.
Als das Telefon klingelte, zuckte er zusammen. Rasch griff er nach dem Hörer. „McCray, Rocking-M-Ranch.“
„Flint?“ Jed klang erregt. „Komm so schnell wie möglich zur Hütte auf der Circle-S-Ranch.“
Flint war sofort hellwach. „Was ist los?“
„Ich habe zwei Viehdiebe geschnappt.“
„Kannst du sie festhalten?“ Flint vergaß auf der Stelle die Kopfschmerzen.
„Sicher“, erwiderte Jed lachend. „Ich habe sie wie Schinken verschnürt.“
„Ich komme sofort.“ Flint rief Sheriff Bartlow an und griff nach seinem Gewehr. Beim Stall traf er Jenna.
„Was gibt es?“, fragte sie und zeigte auf das Gewehr.
„Jed hat mich übers Handy angerufen. Er hat bei der alten Hütte auf der Circle-S-Ranch Viehdiebe geschnappt.“
Er wollte ihre Wangen streicheln. Sie hatte Ringe unter den Augen. Er wollte ihr sagen, wie sehr sie ihm letzte Nacht gefehlt und wie sehr er sich trotz des Alkohols nach ihr gesehnt hatte. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt.
„Ich muss zur Hütte“, sagte er. „Wir reden, wenn ich zurückkomme.“
„Flint, ich …“
Er legte ihr den Finger an die Lippen. „Wenn ich zurückkomme, Schatz.“
Jenna seufzte. „Also gut.“
Er sattelte seinen Braunen, saß auf, beugte sich noch einmal zu Jenna herunter und küsste sie. „Wir finden eine Lösung.“
Sie blickte ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Sie liebte Flint so, dass es schmerzte, aber konnten sie ihre Probleme lösen? Wenn er die Viehdiebe fing, konnte er nicht mehr an ihr zweifeln. Doch reichte das?
Kopfschüttelnd ging sie zum Haus. Sie wusste nicht, ob Flint die Vergangenheit jemals überwinden würde.
„Wohin ist Flint geritten?“, fragte Cooper, als sie die Küche betrat. „Er hatte es ja mächtig eilig.“
„Er reitet zur Hütte auf der Circle-S-Ranch. Jed hat Viehdiebe gefangen.“
Cooper überlegte einen Moment und fluchte heftig. „Das ist eine Falle!“
Sie drehte sich hastig um. „Was soll das heißen?“
„Mir ist gerade eingefallen, wo ich Jed schon gesehen habe.“ Er nahm einen Schlüsselbund von einem Haken neben der Hintertür und drückte ihn ihr in die Hand. „Wir müssen Flint aufhalten. Er läuft direkt in eine Falle!“
„Langsam, Cooper“, wehrte sie ab. „Ich verstehe dich nicht. Wieso ist das eine Falle?“
Er atmete tief ein und hielt sich die Seite. „Als du die Circle S-Ranch erwähnt hast, ist mir eingefallen, wo ich Jed gesehen habe. Zwei Nächte vor dem Unfall war ich in Amarillo in einer Bar. Der Kerl war bis zur Halskrause voll und gab damit an, dass er endlich die Circle-S-Ranch zurückerhält. Ich wusste nicht, dass er für Flint arbeitet und dass die Ranch, von der er sprach, zu Flints Besitz gehört. Er sagte nur, dass er den jetzigen Eigentümer seit einigen Monaten in die Zange genommen hat. Das war Jed!“
„Seiner Familie gehörte früher die Circle-S-Ranch, aber er arbeitet seit Jahren für Flints Familie. Bist du sicher?“
„Ganz sicher.“ Cooper zeigte zur Tür. „Beeil dich! Wir müssen Flint aufhalten.“
Jenna warf die Schlüssel auf die Theke. „Ich brauche ein Pferd. Die einzige Straße zur Hütte kommt von Norden und ist zu weit von hier entfernt.“
Während sie zum Korral lief, hinkte Cooper hinter ihr her. Er holte etwas aus Jennas Truck, und als er den Stall betrat, hatte sie bereits den Wallach gesattelt.
Er drückte ihr einen schweren Gegenstand in die Hand. „Hier, das brauchst du vielleicht.“
Sie steckte den Revolver in eine Satteltasche. „Schaffst du es zum Haus zurück?“
„Ja! Reite endlich los!“
Jenna stieg auf. „Neben dem Telefon in der Küche findest du etliche Nummern an der Wand. Ruf den Sheriff an, danach Tom auf seinem Handy. Sag ihm, was los ist. Er soll so schnell wie möglich zur Hütte kommen.“
„Hat Flint ein Handy?“
Sie
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