BACCARA EXKLUSIV Band 47
Arm rücksichtslos fest, während Jonathan ihren Mann in Schach hielt. Nachdem er mit ihr gesprochen hatte, ließ er sie los. Er konnte jetzt sicher sein, dass sie seine Warnung nicht ignorieren würde.
Leah folgte ihnen gerade rechtzeitig, um zu sehen, dass Julie zu dem Raum ging, in dem die Braut auf ihren Auftritt wartete. Sie eilte ihr hinterher, noch bevor Will sie mit einem Blick darum bitten konnte.
„Mrs. Redford“, sagte sie freundlich zu ihr und betrat gemeinsam mit ihr den Raum. „Sie sehen wirklich großartig aus. Nikonos, nicht wahr?“
In ihrer Überraschung vergaß Julie ihre anfänglich feindselige Stimmung und strich liebevoll über den Stoff ihres Kleides. „Ja, stimmt.“ Sie betrachtete Leah interessiert. „Sie sind die kleine Hochzeitsdame, nicht wahr?“
Leah reagierte nicht auf den herablassenden Ton. „Ich hatte das Vergnügen, Myra Jo für das glückliche Ereignis vorzubereiten.“ Sie drückte den Türgriff herunter. „Lassen Sie mich das tun.“
Leah ging ihr voraus und schloss die Tür hinter ihr. Myra Jo saß, nur in Slip und BH gekleidet, auf der Chaiselongue. Sie wartete klugerweise bis zur letzten Minute damit, Petticoat und Hochzeitskleid anzulegen. Heute sah sie zwar sehr viel besser aus, aber man wollte vermeiden, dass sie sich anzog und länger herumstand als unbedingt notwendig.
„Oh, Baby“, gurrte Julie und küsste die Luft zu beiden Seiten von Myra Jos Wangen. „Du bist einfach wunderschön.“
Julie hatte recht. Myra Jos Make-up war perfekt, und ihr Haar war zu einem französischen Zopf geflochten. Der Stil war nicht nur elegant, sondern würde auch die langen dunklen Locken unter dem Schleier bändigen.
Myra Jo stand auf. „Danke, Julie. Du siehst auch ganz schön flott aus.“
Julie presste nicht besonders erfreut die Lippen zusammen. Bevor die Spannung zunehmen konnte, mischte Leah sich hastig ein. „Es wird Zeit, Mädchen“, rief sie den Brautjungfern, die inzwischen alle erschienen waren, zu. „Zieht euch um.“
Sie wartete nicht darauf, dass man sie um Hilfe bat, sondern legte Hand an, wo sie gebraucht wurde. Als Julie den Raum verließ, half Leah Myra Jo beim Anlegen ihres herrlichen Brautkleids.
Bald darauf waren alle angezogen, und der Fotograf wurde eingelassen, um die ersten Fotos zu schießen. Leah ging ins Foyer zurück und war schon fast bei Will angekommen, da rückte er ein wenig zur Seite, und sie sah die Frau, mit der er gerade sprach. Ohne einen anderen Hinweis zu haben als ihren Instinkt, wusste Leah doch, dass es sich hier um die Geliebte handelte, von der Will ihr erzählt hatte.
Sie war so unglaublich hübsch, dass Leahs Magen sich zusammenzog vor Eifersucht. Sie sah aus wie eine junge schöne Sophia Loren. Hochgewachsen, dunkelhaarig, schlank und selbstsicher. Das Lächeln, das sie Will schenkte, war voller Zuneigung, und sie strahlte Erfolg und Sinnlichkeit gleichzeitig aus.
Leah hasste sie von ganzem Herzen.
Doch dann nahm sie sich zusammen. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, sich einem Eifersuchtsanfall hinzugeben, und das wegen einer Frau, die sie gar nicht kannte.
Will schien ihre Gegenwart zu spüren, denn er drehte sich um und winkte sie zu sich. Jahrelange Erfahrung half Leah dabei, ein freundliches Lächeln aufzusetzen, während sie weiterging.
„Leah“, sagte er und legte ihr einen Arm um die Taille. „Ich möchte dir Ysabel Franciotti vorstellen, eine langjährige und sehr liebe Freundin von mir. Ysabel, das ist Leah Houston.“
„Sehr erfreut, Sie kennenzulernen“, sagte Ysabel mit einer angenehm tiefen Stimme und leichtem Akzent und hielt ihr eine graziöse Hand mit langen Fingern und makellos manikürten Nägeln entgegen. Sie sah Leah neugierig an, ihr Lächeln wurde einen Moment schwächer, nur um dann umso strahlender wiederzukehren.
Leah fühlte sich nicht besonders wohl unter ihrem abschätzenden Blick, aber sie ahnte irgendwie, dass sie gerade eine Prüfung bestanden hatte.
Jetzt lächelte Ysabel offen und freundlich, und ihr Händedruck war fest.
„Gleichfalls“, erwiderte Leah und erkannte erstaunt, dass sie es ehrlich meinte.
„Sie haben großartige Arbeit geleistet. Alles ist bellissimo. Ich kann es nicht fassen, dass ich das Ereignis fast verpasst hätte.“
„Ysabel ist erst gestern aus Italien zurückgekommen“, warf Will ein. „Sie hat ihre Familie besucht.“
„Wie wundervoll. Ich habe mir schon immer gewünscht, zu reisen“, sagte Leah. „Und Italien steht schon seit Jahren ganz
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