BACCARA EXKLUSIV Band 47
das hatte wahrscheinlich auch etwas mit der Spritze zu tun, die eine Schwester ihr gegeben hatte.
Die Bradfords verabschiedeten sich, schienen aber noch zu zögern. Leah beobachtete fasziniert, wie Will die Schultern straffte und zu Senator Bradford hinüberging. Die beiden Männer betrachteten sich einen Moment abschätzend, und dann streckte Will die Hand aus. Leah hielt gespannt den Atem an, bis der Senator endlich einschlug.
Die Bradfords gingen nach Hause, und Penn folgte Will und Leah zum Ausgang, wo er Will seinen Autoschlüssel gab.„Nimm ruhig meinen Wagen. Ich bleibe noch, bis die Bluttestergebnisse erscheinen, und dann lasse ich mich von einem Freund nach Hause fahren.“
„Danke, mein Junge. Ruf an, wenn irgendetwas sein sollte.“
„Natürlich. Aber es gibt wirklich keinen Grund zur Sorge.“
Leahs Wohnung war dichter als die Kirche, also schien es logischer zu sein, dass Will sie zuerst nach Hause brachte. Je näher sie kamen, desto müder fühlte Leah sich, und sie war dankbar, dass Will sie nur kurz umarmte und sie gleich gehen ließ.
„Geh sofort ins Bett“, bat er sie.
„Sobald ich noch einige Anrufe erledigt habe.“
„Warum lässt du mich das nicht tun? Du bist völlig fertig.“
„Auch nicht mehr als du. Außerdem ist es mein Job, weißt du.“
„Ich möchte dir helfen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich sehe dich morgen in der Kirche. Vergiss den Smoking nicht.“
„Ja, Ma’am.“
Sie lächelte. Ihm schien es ebenso wenig zu gefallen, sich von ihr zu trennen, wie ihr, aber schließlich winkte er ein letztes Mal und fuhr los.
Will fuhr Penns Wagen vor die Kirche, nahm sein Auto und machte sich auf den Heimweg. Er fühlte sich sehr einsam.
10. KAPITEL
Leah machte die Tür zu dem Raum hinter sich zu, der der Braut für ihre letzten Vorbereitungen zugewiesen worden war. Tammy Griffen blieb bei Myra Jo und leistete ihr Gesellschaft.
Will stand vor der Kirche und lehnte an einer riesigen Eiche, die noch älter als die Kirche selbst war.
„Das machst du großartig“, sagte Leah, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
„Wie bitte?“
„Wirklich großartig, wie du den Baum aufrecht hältst.“
„Na ja, irgendjemand muss es schließlich tun.“
Sie lehnte sich gegen den breiten Stamm und sah Will an. Es gab nicht wirklich einen Grund für sie, hier bei ihm zu sein. Sie musste ihn nur einfach sehen. Trotz der Arbeit, die sie fast ständig auf Trab hielt, ertappte sie sich dabei, wie sie immer wieder Ausschau nach ihm hielt, als ob sie sich vergewissern wollte, dass er noch da war. Es war natürlich albern, aber Leah wurde ein ungutes Gefühl nicht los. Es hatte nichts mit der Hochzeit zu tun, denn alles verlief problemlos. Es hatte etwas mit ihr und Will zu tun. Leah hatte das Gefühl, dass sie sich noch so viel zu sagen hatten, und wenn die Hochzeit erst vorbei war, würde es zu spät dafür sein. Zu allem Übel hatte sie keine Zeit, mit ihm allein zu sein. Die wenigen Sekunden mit ihm an einen Baum gelehnt, zählten nicht, da die Gäste schon allmählich eintrafen.
Jonathan gesellte sich zu ihnen, legte Leah einen Arm um die Taille und zog sie an sich. „Hallo, meine Schöne, geht das Spektakel gleich los?“
Sie lächelte und befreite sich geduldig. Ihr war klar, dass Jonathans ständiges Flirten nur seinen großen Bruder auf die Palme bringen sollte. Nicht dass sie es nicht nett gefunden hätte, wenn ein gut aussehender Mann mit ihr flirtete, aber ihr Herz geriet leider nur bei einem anderen Mitglied der Familie Mackey aus dem Takt.
Jonathans amüsiertes Lächeln verschwand plötzlich, als er zum Parkplatz sah. Will folgte seinem Blick, und seine Miene verfinsterte sich genauso wie die seines Bruders.
Leah drehte sich verwundert um. Julie, mit ihrem Mann im Schlepptau, war angekommen. Sie trug ein Kleid von einem Designer, den Leah gut kannte und der für seine haarsträubenden Preise bekannt war. Aber es war sicher nicht Julies Kleid, das Will aufbrachte.
Bevor sie ihn fragen konnte, stieß er sich vom Baum ab und ging auf Julie zu. Trotz der angespannten Situation fiel Leah wieder auf, wie umwerfend er in seinem Smoking aussah. Jonathan folgte ihm auf dem Fuß, und selbst von hinten betrachtet, waren die beiden Brüder ein imposanter Anblick.
Sie traten Julie in den Weg, bevor sie die Vorhalle der Kirche betreten konnte. Leah nahm an, dass sie ihr von Myra Jos Ohnmachtsanfall berichten wollten. Als Julie versuchte, an Will vorbeizurauschen, hielt er ihren
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