BACCARA EXKLUSIV Band 52
das nicht!“
„Du bist mir noch eine Story schuldig.“ Er lachte hämisch.
„Du hast doch schon genug veröffentlicht. Ich habe dir nichts mehr zu sagen.“ Lane sah sich hektisch um. Die Dusche rauschte. Der Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren, und ihr war, als müsse sie gleich in Ohnmacht fallen. „Ich bin dir überhaupt nichts schuldig.“
„Wenn du nicht bereit bist, mit mir zu sprechen, übergebe ich die Fotos in einer Stunde der Nachrichtenagentur. Süß siehst du aus in Marineblau.“
Die Regatta! dachte sie nur und versuchte mit aller Macht, ihre Tränen zu unterdrücken. „Nein, tu das nicht, ich flehe dich an. Mach mein Leben nicht ein zweites Mal kaputt.“
Dan schwieg kurz. Dann sagte er leise: „Er weiß nicht, wer du bist, was?“ Wieder lachte er hämisch.
Da ertrug sie es nicht länger. Sie knallte den Hörer auf die Gabel. Die Tränen liefen ihr über die Wangen. Zu spät. Es war zu spät. Sie würde alles verlieren. Dafür, dass sie sich in Tyler verliebt hatte, musste sie einen hohen Preis zahlen. Ihr eigenes Leben war ihr verdammt gleichgültig, aber welche Wirkung die Presseberichte auf Tyler und seine Familie haben würden, das war nicht auszudenken. Er würde nicht nur lächerlich gemacht, sondern man würde ihm auch noch Beziehungen zur Mafia unterstellen, und damit wäre auch sein Unternehmen bald ruiniert.
Das durfte nicht passieren. Dan Jacobs konnte sie zur Strecke bringen, aber nicht Tyler.
Sie liebte ihn so sehr, und alles war bereits vorbei, bevor sie überhaupt eine Chance gehabt hatten. Sie blickte auf die Badezimmertür, dann sah sie sich nach ihren Sachen um. Sie musste Dan Jacobs unbedingt aufhalten. Sie wusste zwar noch nicht, wie, aber sie konnte nicht zulassen, dass er Tyler vernichtete.
Als Tyler aus dem Badezimmer kam, in einen weißen Bademantel gehüllt, sah er, dass Lane ihr Kleid vom Boden aufhob. „Lane, Darling, was hast du vor?“
„Ich muss gehen.“
Tyler runzelte die Stirn. „Moment mal …“
„Nein, ich muss sofort los.“ Sie hielt den Blick gesenkt.
Mit wenigen Schritten war er bei ihr und packte sie beim Arm. „Du weinst ja. Was ist denn los? Sag mir, um Himmels willen, was los ist!“
„Ich kann nicht!“, stieß sie schluchzend hervor.
Tyler nahm sie in die Arme und strich ihr zärtlich über den Kopf.„Beruhige dich doch erst einmal. Wer war denn am Telefon?“
„Dan Jacobs. Ein Reporter.“
„Was hat er gesagt?“
„All das, wovor ich schon seit zwei Jahren Angst habe.“
Tyler hielt sie auf Armeslänge von sich ab und musterte sie aus leicht zusammengekniffenen Augen. „Los, erzähl.“
Lane löste sich aus seinen Armen und wickelte sich fester in den weiten Kimono. Es gab kein Zurück mehr, sie musste Tyler jetzt alles erzählen. „Dan Jacobs ist der Mann, der mich damals ausgenutzt und belogen hat. Er ist Reporter, hat mir damals aber gesagt, er sei Fotograf. Er hat mir sogar eine Mappe mit seinen besten Fotos gezeigt.“ Sie stieß ein bitteres Lachen aus. Was für eine Demütigung, als sie herausfand, wer Dan wirklich war. „Er hat sich um mich bemüht, hat mich verführt und mir gesagt, er liebe mich. Und das alles nur, um zu seiner Story zu kommen.“
„Was für eine Story? Darüber, wie man am besten Bücher verkauft?“
Sie richtete sich auf und sah dem Mann, den sie so sehr liebte und den sie verlieren musste, direkt in die Augen. „Über mich. Ich bin nicht Lane Douglas.“
Tyler wurde blass.
„Douglas ist der Name meiner Großmutter mütterlicherseits, und Lane ist die Abkürzung von Elaina.“
Er hatte das Gefühl, nur mühsam atmen zu können, und ballte die Hände zu Fäusten. „Elaina … und weiter?“, fragte er stockend.
„Giovanni.“
Er sah sie an, als sähe er sie zum ersten Mal, der wohlproportionierte Körper in dem viel zu großen Kimono, die vom Schlaf zerzausten langen Haare, ihr blasses Gesicht. Alles passte auf einmal zusammen. Ihre Zurückhaltung. Die Tatsache, dass sie nichts von ihrer Familie erzählte und wenig von sich selbst preisgab. Das wunderschöne Ballkleid, das sie mit einer Selbstverständlichkeit trug, als sei sie es gewohnt, in teuersten Modellen herumzulaufen. Die Vertrautheit, die er gestern Nacht ein paar Mal empfunden hatte, so, als habe er sie schon früher gesehen. Vielleicht in der Zeitung, vielleicht im Fernsehen. Und nun dieser Kerl, der sie unbedingt interviewen wollte.
„Giovanni … wie die größte Weindynastie der Welt? Die
Weitere Kostenlose Bücher