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BACCARA EXKLUSIV Band 52

BACCARA EXKLUSIV Band 52

Titel: BACCARA EXKLUSIV Band 52 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LEANNE BANKS AMY J. FETZER LORI FOSTER
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konnte, machte es irgendwie realer für ihn. Ein kleiner Jemand war vollkommen abhängig von ihm und Kate. Diese Vorstellung bewegte ihn zutiefst.
    Die Ärztin nahm das Stethoskop fort, gab ein paar flüchtige Anweisungen und verschwand. Nachdem Kate sich angezogen hatte, bemerkte Michael das gleiche ehrfürchtige Staunen an ihr, das er selbst empfunden hatte.
    Er nahm sie in den Arm, legte die Hand auf ihren Bauch und küsste sie. Seine Gefühle waren zu überwältigend, um sie in Worte zu fassen. Kate drückte seine Hand und ließ ihn wissen, dass es ihr wie ihm ging. Michael verspürte das elementare Verlangen, erneut mit ihr zu schlafen, doch dann rief er sich energisch zur Ordnung. Wir befinden uns im Sprechzimmer, ermahnte er sich und löste sich von Kate.
    „Wenn wir nicht vorsichtig sind, können wir es gründlich verderben“, gab sie zu bedenken.
    „Das werden wir nicht“, versprach er und war fest entschlossen.
    „Wie kannst du dir so sicher sein?“
    „Ich habe das Geld. Du hast das Herz.“
    Sie wirkte besorgt. „Falls mir jemals etwas zustoßen sollte …“
    „Das wird nicht geschehen“, unterbrach Michael sie sofort.
    „Das würde ich nicht zulassen.“
    Kate lächelte sanft. „Ich wusste gar nicht, dass du bei diesen Dingen das letzte Wort hast. Falls mir etwas zustößt, wird dein Geld allein nicht reichen. Dann wirst du auch ein Herz haben müssen.“
    Bei dieser Vorstellung brach Michael in Schweiß aus.
    Die Zeit verging unaufhaltsam, und der Hochzeitstermin rückte immer näher. Kate konnte die Anspannung in Michaels Apartment nicht länger ertragen, daher beschloss sie, dem Heim für minderjährige Mütter einen Besuch abzustatten. Die Beschreibung dieser Wohltätigkeitsorganisation musste sie irgendwo in ihrer Handtasche aufbewahrt haben. Obwohl sie selbst natürlich kein Teenager mehr war und bald heiraten würde, empfand Kate eine starke Verbundenheit mit den jungen werdenden Müttern.
    Das Heim, das Anfang 1900 eine kleine Pension gewesen war, lag im Westen der Stadt. Das Gebäude erinnerte sie an eine vornehme ältere Dame. Es war alt, aber sauber und in gewisser Hinsicht elegant. Tina, die Rezeptionistin, die sie begrüßte, war im sechsten Monat schwanger und sechzehn Jahre alt. „Tut mir leid, aber die Direktorin musste dringend fort. Eines der Mädchen liegt in den Wehen. Aber ich kann Ihnen ein wenig über das Heim erzählen.“
    „Gern“, erwiderte Kate, die an Tina trotz ihres jungen Gesichts eine gewisse Reife wahrnahm.
    „Die Mädchen, die hierherkommen, sind nicht drogenabhängig. Die meisten wurden zu Hause rausgeworfen und stehen ohne jede finanzielle Unterstützung da. Das Heim bietet kostenlose Beratung und medizinische Versorgung. Fünf Tage in der Woche kommt eine Lehrerin und bringt uns Grundwissen über richtige Säuglingspflege bei. Alle beteiligen sich am Kochen, Saubermachen und der Büroarbeit. Der Ausgang abends ist zeitlich begrenzt, aber da die meisten Väter verschwunden sind, haben die meisten von uns momentan ohnehin kein Interesse an Dates“, erklärte sie mit einem schiefen Lächeln.
    „Was passiert mit den Babys?“
    „Einige der Mädchen geben sie zur Adoption frei. Die meisten nicht, was ein Teil dessen ist, woran unsere Direktorin,
    Miss Lambert, gerade arbeitet. Viele Mädchen wollen ihr Baby behalten, verfügen jedoch über unzureichende berufliche Fähigkeiten. Miss Lambert sucht noch jemand, der uns Computerkenntnisse beibringt, aber Freiwillige sind schwer zu finden, weil solche Leute meistens viel Geld verdienen.“
    Es war seltsam, aber hier fühlte Kate sich mehr zu Hause als in Michaels Apartment. Sie würde sich zu Tode langweilen, wenn sie ihre Tage bloß mit Einkaufen und der Suche nach einem Haus verbringen müsste. „Ich glaube, ich kenne jemanden, der Ihnen helfen kann“, sagte sie. „Was für Computer haben Sie denn?“
    Tina rümpfte die Nase. „Nur einen“, gestand sie und deutete auf ein altertümliches Gerät im hinteren Teil des Büros.
    Kate warf einen Blick darauf und seufzte. „Die Kiste ist nur wenig jünger als das Haus, wie?“
    Tina lachte.
    „Tja, dann kann es ja nur bergauf gehen.“
    Kate verließ das Heim, hielt bei einem Computergeschäft und kaufte zwei Geräte. Den Nachmittag und Abend verbrachte sie damit, sie bei sich zu Hause aufzubauen. Sie sehnte sich nach der vertrauten Umgebung, und da sie noch Miete zahlte, gab es technisch gesehen keinen Grund, weshalb sie nicht hin und wieder

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