BACCARA EXKLUSIV Band 52
kirchliche Trauung.“
„Weshalb die Eile?“, wollte Dylan wissen und musterte Michael skeptisch, als ahne er, dass sich mehr hinter der Geschichte verbarg.
„Weil es keine Zweifel mehr gibt.“ Außer auf Kates Seite, fügte Michael in Gedanken hinzu. Er selbst hingegen war sich seiner Sache sehr sicher und wollte so rasch wie möglich heiraten.
„Kate?“, meinte Justin missbilligend. „Die einzige Kate, die du je erwähnt hast, ist deine Sekretärin.“
„Sie ist nicht mehr meine Sekretärin. Sie wird meine Frau.“
„Irgendwas an dieser Geschichte kommt mir faul vor“, stellte Justin stirnrunzelnd fest. „Ich hätte schwören können, dass du genauso gegen die Ehe bist wie ich.“
„Spar dir deine klugen Bemerkungen“, sagte Michael. „Ich wollte euch nur zur Feier einladen. Kates Mutter bat mich, meine Familie einzuladen, aber ich habe ja keine. Ihr kommt einer Familie am nächsten. Wenn ihr euch also blicken lasst, fein. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung.“
Justin tauschte einen unbehaglichen Blick mit Dylan und zuckte die Schultern. „Selbstverständlich kommen wir. Ich fürchte nur, du machst einen großen Fehler. Die Ehe ist ein chaotisches, teures Unternehmen. Es saugt dir wie nichts anderes das Geld aus der Brieftasche. Sicher, Kinder sind auch teuer, aber …“ Justin hielt inne, da es ihm plötzlich zu dämmern schien. „Du hast doch nicht …“ Er verzog das Gesicht. „Oh verdammt, sie ist doch wohl nicht …“
„Du kannst auf alle Kommentare verzichten“, meinte Dylan und deutete damit treffend Michaels Gesichtsausdruck. „Was hast du denn gelernt vom Heim für minderjährige Mütter?“
„Dass es einem guten Zweck dient. Wir sollten spenden.“
Justin trank einen Schluck Bier und verdrehte die Augen. „Die Ironie ist zu herrlich.“
Eine Weile später betrat Michael sein Apartment. Das Gespräch mit seinen Freunden hatte ihn verärgert. Ihre wissenden Mienen und ihre skeptischen Kommentare nagten an ihm. Michael wollte die Heirat endlich hinter sich bringen. „Kate!“, rief er, bereit, den nächsten Schritt zu vollziehen. „Kate, ich habe etwas für dich.“
Sie steckte den Kopf aus der Schlafzimmertür und musterte ihn misstrauisch. „Was denn?“
„Ich habe dir …“ Das Telefon klingelte und überraschte ihn. Es klingelte nur selten, es sei denn, jemand rief von der Arbeit an. Michael nahm den Hörer ab. „Hallo.“
Am anderen Ende der Leitung herrschte einen Moment lang Schweigen. Dann fragte eine männliche Stimme: „Ist Kate Adams zu sprechen?“
Michael ärgerte sich über die Störung. „Ja, sie ist hier. Wer spricht denn da?“
„Jeremy“, sagte der Mann. „Jeremy Ridgway. Wir sind auf dem College zusammen gewesen.“
Michael drückte Kate das Telefon in die Hand. „Jeremy Ridgway. Du hast dreißig Sekunden Zeit, um ihm das Herz zu brechen, sonst helfe ich nach.“
Kates Augen weiteten sich. „Dreißig Sekunden!“
„Woher hat er diese Nummer?“, wollte Michael mit finsterer Miene wissen.
„Da ich in deiner Höhle gefangen bin, habe ich meine Anrufe hierher umleiten lassen.“
„Noch zwanzig Sekunden“, sagte Michael.
Kate bedachte ihn mit einem zornigen Blick und drehte ihm den Rücken zu. „Jeremy, es ist lange her. Ja, meine Lebensumstände haben sich geändert.“ Sie machte eine Pause. „Ja, du hast recht, ich bin immer gern gesegelt, aber …“
„Zehn Sekunden“, murmelte Michael hinter ihr.
„Ich kann nicht. Meine bessere Hälfte hätte etwas dagegen.“ Sie verdrehte die Augen über diesen Ausdruck. „Trotzdem danke für die Einladung. Grüß deine Schwester von mir. Pass auf dich auf. Wiedersehen.“ Sie legte auf und sah Michael kühl an. „War das nötig?“
„Bessere Hälfte?“, wiederholte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Kate trat von einem Fuß auf den anderen. „Mir ist auf die Schnelle nichts Gescheiteres eingefallen. Außerdem stimmt es ja auch.“
Michael zählte innerlich bis zehn, bevor er das Schmuckkästchen aus der Tasche zog und es aufklappte. Dann nahm er Kate das Telefon aus der Hand und gab ihr gleichzeitig das Kästchen.
Schweigend betrachtete sie den Ring. Diesmal machte sie kein entsetztes Gesicht. Stattdessen holte sie tief Luft und sah Michael an. „Er ist wunderschön.“
Er nahm den Ring mit dem von winzigen Perlen umgebenen Diamanten aus dem Kästchen. „Dann wirst du ihn also auch tragen.“
Kate biss sich auf die Unterlippe. „Ich … also …“ Sie neigte den
Weitere Kostenlose Bücher