BACCARA EXKLUSIV Band 59: EROBERE MICH NOCH EINMAL / KÜSS MICH - KÜSS MICH ÜBERALL / IMMER NUR DAS EINE? / (German Edition)
Nein. Wenn Sie Annie sprechen wollen, müssen Sie früher aufstehen.“ Der Mann lachte über seinen eigenen Scherz. „Rufen Sie wieder an. Noch besser, kommen Sie zwischen sechs Uhr abends und zwei Uhr nachts zu uns. Aber Sie müssen bis Montag warten, weil sie am Wochenende frei hat. Wirklich schade. So ein nettes Mädchen.“
„Danke.“ Schock schwang in Gavins Stimme mit.
„Gern geschehen.“
Langsam legte Gavin den Hörer auf und ging nach nebenan, ließ sich auf die Couch sinken und starrte auf die geschlossene Tür von Annies Zimmer. Die Welt war nicht mehr in Ordnung. Eine Kellnerin? Diese Frau steckte doch voller Überraschungen. Zuerst das Kind, dann das heruntergekommene Haus und jetzt das.
Was hast du anderes erwartet?, flüsterte ein kleine Stimme in ihm. Sie ist schließlich die Tochter ihres Vaters, oder etwa nicht?
Auch Max war ein Meister der Überraschung gewesen. Allerdings hätte Gavin sich trotz allem nicht träumen lassen, dass Max für sein einziges Kind nicht vorgesorgt hatte. Immerhin war Annie der Sonnenschein ihres Vaters gewesen, sein größter Erfolg, sein perfektes, wunderschönes Goldmädchen. Nichts war für sie zu gut gewesen, weder die teuren Schulen an der Ostküste noch die Designerkleidung oder Skilaufen in Gstaad oder Ferien an den Stränden von Tahiti und St. Tropez.
Und Max hatte sich für sie einen anderen Ehemann gewünscht. Gavin war gut genug gewesen, um sich zum Vorarbeiter bei Kinnaird Construction hochzuarbeiten. Er taugte als vertrauenswürdiger Ratgeber. Doch Max hatte sich für seine Tochter keinen hart schuftenden Bauarbeiter gewünscht. Annie hatte ihm jedoch in diesem Punkt widersprochen, und dafür bezahlte sie jetzt.
Gavin sprang auf. Die Vergangenheit war vergangen. Wie Annie gestern Abend gesagt hatte, konnte man das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Und er selbst hatte getan, was er für das Beste für sie beide hielt.
Annie hatte sich für diesen Weg entschieden. Sie hätte ihm sagen sollen, dass sie schwanger war. Wie er auch gestern Abend zu ihr sagte, hätte das alles geändert. Zumindest hätte er eine Möglichkeit gefunden, um für sie und das Kind zu sorgen.
Stattdessen hatte sie es für sich behalten und ihn auf diese Weise um zweieinhalb kostbare Lebensjahre seines Sohnes betrogen. Eines Sohnes, der mich braucht, dachte er nüchtern, während er sich umsah. Die Kinderbücher und das Spielzeug auf den Regalen mit der billigen Musik-TV-Anlage wirkten neu, aber alles andere im Raum war abgenutzt und geradezu schäbig.
Darüber dachte er nach, während er in die Küche ging und Kaffee machte.
Darüber dachte er auch noch drei Stunden und neunundvierzig Minuten später nach, als sich die Schlafzimmertür öffnete und Annie herauskam. Ihr Gesicht war vom Schlafen gerötet, das weißblonde Haar fiel ihr zerzaust über die Schultern.
Sie trug nur ein kurzes gelbes T-Shirt und einen Slip in der gleichen Farbe. Als sie Gavin entdeckte, blieb sie stehen. „Was machst du hier?“
Es ärgerte ihn, wie heftig er auf ihren Anblick reagierte. „Ich warte noch immer auf unser Gespräch.“
Erst jetzt nahm sie wahr, wie selbstverständlich er es sich mit einer Kaffeetasse in der Hand auf dem Sofa bequem gemacht und die Füße auf den Tisch gelegt hatte.
Mit einem Kopfnicken deutete er zum Durchgang. „In der Küche steht eine Kanne mit frischem Kaffee.“
„Wie nett“, murmelte sie. „Fühl dich wie zu Hause.“
Er lehnte sich noch bequemer zurück. „Das habe ich vor.“
„Was soll das heißen?“, fragte sie betroffen.
Gelassen nahm er einen Schluck Kaffee, bevor er antwortete. „Das soll heißen, dass ich entschieden habe, was für unseren Sohn das Beste ist.“
„Und was ist das, Gavin?“
„Ganz einfach.“ Er sah sie unverwandt an. „Ich ziehe hier ein.“
3. KAPITEL
Annie glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. „Das meinst du nicht ernst!“
Gavin stellte die Kaffeetasse ab, lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Hände. „Doch, sehr ernst.“
Sie bekam eine Gänsehaut, weil er sich jetzt genauso anhörte wie früher, als er alles bekam, was er sich in den Kopf setzte.
Trotzdem – das war undenkbar! „Das Haus ist klein. Es gibt kein Gästezimmer.“ Während sie das Haar aus dem Gesicht strich, suchte sie verzweifelt nach einem Strohhalm, an den sie sich klammern konnte.
Er beobachtete jede ihrer Bewegungen, griff nach dem Hemd auf dem Schaukelstuhl und warf es ihr zu. „Zieh das an. Ich
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