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BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

BACCARA EXKLUSIV, BAND 64

Titel: BACCARA EXKLUSIV, BAND 64 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dixie Browning Margaret Allison Janet Colley
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letzten Monate nach dem Schlaganfall. Er war völlig hilflos gewesen. Sie hatte es kaum ertragen können.
    „Und Sie?“
    Ethans Frage riss sie aus ihren Gedanken. „Was meinen Sie?“
    „Leben Sie auch auf Summerhill?“
    „Nicht immer. Ich habe ein Apartment in der Stadt. Das ist ganz praktisch, falls ich spät abends noch Gäste abholen oder wegbringen muss.“
    „Ja, Sie sehen aus wie ein Mädchen aus der Stadt.“
    Lucy lachte. „Ich weiß nicht recht, ob das ein Kompliment ist. Wie sieht ein Mädchen aus der Stadt denn aus?“
    „Zu zerbrechlich, um ein Mädchen vom Lande zu sein, nehme ich an.“
    „Zerbrechlich? Das täuscht. Als junges Mädchen habe ich oft geholfen, wenn Lämmer oder Kälber auf die Welt kamen. Und ich reite gern. Sie auch? Wir haben Pferde.“
    Ethan nickte und streckte erneut die Hand nach den Knöpfen am Armaturenbrett aus. „Ich bin seit Jahren nicht geritten. Eine gute Idee.“
    Aus dem alten Radio dröhnte Techno-Musik. Weil er es hastig leiser stellte, musste Lucy schmunzeln. „Ich wette, Sie sind Jazz-Fan.“
    „Also, wie haben Sie denn das erraten?“
    Keine Ahnung, dachte Lucy. Vielleicht, weil Sie sich immer so bedächtig übers Kinn streichen, eine Samtstimme haben und Augen, die eigentlich kalt wie Eis blitzen sollten, stattdessen aber Funken sprühen. Laut antwortete sie ihm, dass sie einmal zum Mardi Gras in New Orleans war, und es stellte sich heraus, dass sie tatsächlich im selben Jahr dort gewesen waren.
    Danach plauderten sie über Jazz im Allgemeinen und verschiedene Musiker im Besonderen. Es machte ihr Spaß, sich beim Fahren nett zu unterhalten. Die nächsten Tage versprachen interessant zu werden.
    Als Lucy sich beschwerte, dass man zu Jazz nicht tanzen könne, widersprach Ethan. „Tanzen ist ja nicht gleich tanzen. Jazz ist schwül. Musik für heiße Nächte.“ Er hielt inne und holte dann hörbar Atem. „Oder kalte Nächte an einem großen Feuer.“
    Seine Stimme ließ sie wohlig erschauern. Lucy stellte sich vor, dass er ihr mit dieser Stimme etwas zuflüsterte und sich dabei im Schein eines flackernden Kaminfeuers eng an sie schmiegte. Ihr wurde die Kehle trocken.
    „Ist Ihnen warm genug?“ Sie merkte gar nicht, dass sie ihn das bereits gefragt hatte.
    „Ja.“
    Die letzte halbe Stunde fuhren sie schweigend dahin. Ethan lehnte den Kopf gegen die Kopfstütze und schien zu dösen. Das Schweigen war keineswegs unangenehm. In den vergangenen sechs Monaten hatte Lucy gelernt, auf ihre Gäste einzugehen. Es gab Situationen, wo sie unentwegt Konversation machen musste, und Situationen, wo sie nur zuhörte. Komisch, wenn sie daran dachte, dass sie in der Schule ständig Ärger wegen ihrer Geschwätzigkeit gehabt hatte. Aber sie hatte in der Schule ja sowieso ständig Ärger gehabt.
    Sie warf dem Mann neben sich häufig einen Blick zu. Er war schlank, hatte aber ausgesprochen breite Schultern und lange, kräftige Beine.
    Bis jetzt mochte sie alles an ihm. Ihr gefiel seine offene, direkte Art sie anzusehen. Er nahm jedes an ihn gerichtete Wort auf und überlegte jedes Wort, das er erwiderte, genau.
    Und seine Stimme! Träge, tief und etwas heiser. Wie John Wayne! Es überraschte sie, dass er sie an den Helden alter Cowboyfilme erinnerte. Sie fragte sich, ob er verheiratet war. Er trug keinen Ehering, aber das wollte nichts heißen.
    Am Wegweiser zum nahe gelegenen Skiort bog sie ab. Die Straße führte nun sanft bergauf durch mehrere kleine Ansiedlungen entlang dem Rakaia-Fluss, am Fuß der Southern Alps.
    Schließlich erreichten sie die lang gestreckte Auffahrt von Summerhill. Lucy sah auf ihre Armbanduhr. Zwanzig nach sieben. Als sie die Viehsperre am Anfang des bekiesten Wegs passierten, wachte Ethan auf und fuhr sich kurz mit der Hand übers Gesicht.
    Das Haus bot einen herrlichen Anblick. Gegen den schwarzen Nachthimmel erstrahlte das weitläufige einstöckige Gebäude geradezu durch die vielen erleuchteten Fenster. Summerhill lag einen Kilometer von der Straße entfernt am Rakaia-Fluss. Hinter dem Haus begannen die sanften Ausläufer des Gebirges. Schlanke Pappeln säumten die Zufahrt.
    Lucy parkte und stieg aus. Ethan reckte und streckte sich in der kühlen Nachtluft und holte dann seine Reisetasche aus dem Wagen.
    „Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.“
    Er folgte ihr die Stufen zum Eingang hinauf, und sie betraten das großzügige Foyer, das von einer breiten Treppe dominiert wurde. Das beeindruckende Geweih eines Wapitihirschs hing an einer Wand, an

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